Geschichte und Info
Die Verwendung von Schmuck geht auf die Anfänge der Menschheit zurück; Hals- und Armschmuck in Form von einfachen, aber auch schon mehrgliedrigen Ketten ist bereits aus der
Altsteinzeit belegt. Seit der Entdeckung der Verarbeitungsmöglichkeiten von Kupfer und Bronze wurden diese zu Röllchen, Plättchen, Perlen, Ringen und Scheiben verarbeitet.
Die Verwendung organischer Stoffe wie Tierzähnen oder auch Bernstein nahm dagegen ab. Immer noch werden in Tibet Korallen-Armbänder in Handarbeit hergestellt.
Mit der Entdeckung der Metallverarbeitung in der Bronzezeit über die Glasherstellung bis zur Entwicklung von Kunststoffen erweiterte sich die Bandbreite der verwendeten
Materialien. Mit der Verwendung kostbarer Materialien wurde der Schmuck zugleich ein Wertgegenstand. Das Armband, in Form von Silberringen getragen, war zeitweise Zahlungsmittel.
Das Armband diente auch als Schutzschild am Handgelenk des Jägers und Kriegers und als Schutz vor Schwerthieben. Bei den Kelten trugen männliche Krieger silberne Armreife zum
Zeichen ihres Adels und als Ausdruck ihrer Machtposition. Vom Armreif leitet sich die Armilla (Armspange) ab, die zum Krönungsornat der deutschen Kaiser gehörte.
Armbänder wurden in Europa – im Gegensatz zur Antike – vom Mittelalter bis etwa zum Aufkommen der modernen Armbanduhr am Ende des 19. Jahrhunderts beinahe nur von Frauen
getragen, modeabhängig vor allem in der Renaissance und im 19. Jahrhundert.
Heute tragen Männer genauso wie Frauen Armbänder, welche einfach etwas Dekoratives am Handgelenk tragen wollen. Die Symbolik von früher, Wohlstand und Reichtum
zu zeigen, ist grössten Teil in den Hintergrund gerückt.
Arten von Armbändern
Das Armband als beliebter Schmuck ist schon im Mittelalter und in der Renaissance bekannt. In Europa wurde das Armband in Form goldener Reifen gut sichtbar über der Kleidung
getragen. Dass das Armband direkt auf der Haut getragen wurde, kam eher selten vor. Im sechzehnten Jahrhundert war das Armband sehr beliebt.
In der heutigen Zeit ist die Auswahl an Armbändern nahezu unbegrenzt.
Armbandschmuck
Ein Armband gehört zu den am einfachsten zu tragenden Accessoires. Ein kleines Band aus Leder oder Perlen kann einem Outfit das gewisse Etwas verleihen. Außerdem kann es uns
helfen, ein wenig von unserer Persönlichkeit zu teilen, ohne jemals ein Wort sagen zu müssen. Es kann unser Weg sein, auf ein Leben außerhalb des Büros hinzuweisen oder
unsere Art, einen gewissen Vibe mit unseren Mitmenschen zu teilen.
© trendhim.ch
Armbanduhr
Neben der vorrangigen Bedeutung der Armbänder als Schmuck haben sie teilweise auch eine weitergehende Funktion, so die Uhrenarmbänder, die es ermöglichen, eine Uhr am
Handgelenk zu tragen und ebenfalls aus Leder, Metall oder Synthetik hergestellt sind. Solche Armbänder für Uhren können mittlerweile auch mit zusätzlichen
Funktionen ausgestattet werden. Dadurch können unter anderem Zutrittsberechtigungen, Geldwerte oder persönliche Daten im Armband gespeichert werden. Durch das
Rembordieren, das fugenlose Verbinden von Ober- und Futterleder, weisen mittlerweile auch Lederarmbänder eine sehr hohe Wasserbeständigkeit auf.
Sportarmband
Ein Fitness-Armband oder Activity-Tracker misst Deine Aktivitäten und zeichnet diese auf. Activity-Tracker weisen vom Pulsmesser bis zur Smart Watch mit Coaching-Funktion
eine große Bandbreite an Modellen auf.
Eintritts-, Patienten-, Identifikationsarmbänder
Im Sportbereich, zum Beispiel in der Schwimmhalle oder im Fitnessstudio, gibt es Plastikarmbänder mit Schlüssel oder Chip, die Zutritt zu bestimmten Bereichen, wie der
Umkleidekabine, gewähren. Manchmal dienen sie sogar als bargeldloses Zahlungsmittel.
Im Krankenhaus erhalten stationär aufgenommene Patienten ein Patientenarmband. Dieses wird meist automatisiert erstellt und trägt aufgedruckte Strichcodes. Das ermöglicht die
verwechslungsfreie Zuordnung des Patienten bei Behandlungen und der Vergabe von Medikamenten. Außerdem werden bei Eingriffen Seitenverwechslungen vermieden. Bei Neugeborenen
gibt die Farbe des Armbands (rosa oder hellblau) zudem Auskunft über das Geschlecht des Babys.
Die Identifikationsarmbänder sind medizinische Warnhinweise für Menschen mit Diabetes, Alzheimer, Epilepsie. Man kann auch Allergiearmbänder finden, die Allergene
erwähnen und Krankenhäuser identifizieren.
Antistatik-, Magnet-, oder Notrufarmband
Im beruflichen Umfeld gibt es Antistatik-Armbänder, die geerdet sind und statische Aufladungen ableiten sollen, damit elektronische Geräte, an denen gearbeitet wird,
nicht zerstört werden. Ebenfalls bekannt sind Magnetarmbänder, die am Arbeitsplatz dazu dienen, Schrauben oder Werkzeuge zu halten, damit der Träger die Hände frei hat.
Diese Armbänder dürfen aber nicht mit magnetischen Armbändern verwechselt werden, die von manchen getragen werden, weil sie der magnetischen Wirkung einen erhofft positiven
Einfluss auf das Wohlbefinden zuschreiben. Die Wirkung solcher Armbänder ist in der Wissenschaft aber umstritten.
Notrufarmbänder werden vorwiegend von Senioren oder in der Mobilität eingeschränkten Personen getragen. Diese können bei einem Sturz oder in einer Notlage durch Druck auf eine
am Armband angebrachte Taste einen Notruf auslösen.
Hanky Codes
Das Tragen von farbigen Halstüchern war Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts im Wilden Westen bei Cowboys, Lokführern und Bergleuten üblich. Im San Francisco nach dem Kalifornischen
Goldrausch waren Frauen rar, und Männer tanzten miteinander beim Square Dance. Um die Rollen auseinanderzuhalten entwickelte sich ein Code, bei dem die Tänzer in der männlichen
Rolle blaue Halstücher am Arm, am Gürtel oder in der hinteren Hosentasche der Jeans trugen und Tänzer in der weiblichen Rolle rote Halstücher. (Wobei blau nach farbhistorischer
Darstellung eigentlich erst nach dem Ersten Weltkrieg um 1920 zur Farbe der Männer wurde.) Andere berichten von am rechten oder am linken Arm getragenen Halstüchern.
Die volkstümliche Überlieferung der schwul-lesbischen Gemeinde von San Francisco sieht dies als möglichen Ursprung des Hanky Codes. In der Homosexuellen-Szene getragene Armbänder, meist aus Leder, können Informationen über die sexuellen Vorlieben signalisieren. Am linken Arm getragen signalisieren sie,
dass der Träger sexuell lieber den aktiven Part übernimmt, am rechten Arm getragen, zeigt es, dass bevorzugt die passive Rolle eingenommen wird. Durch die gesteigerte Bedeutung
von Online-Datingseiten ist seine Bedeutung jedoch stark zurückgegangen.
Bettelarmband
Ein Bettelarmband (englisch charm bracelet) ist ein Armband mit Kettengliedern, das am Handgelenk getragen wird und dazu dient, kleine Anhänger, Jou-Jous oder Charms genannt,
einzuhängen.
Die eingehängten Symbole können unterschiedliche Bedeutung haben, ob als Liebeszeugnis, Glücksbringer, Glaubenszeichen oder allgemeine Symbole, zum Beispiel Herz, Kleeblatt,
Kaminkehrer, Schlüssel. Beliebt sind auch kleine wappenförmige Silberanhänger mit Stadtwappen oder Städteansichten (englisch travel shield charms). Die Anhänger dienen oft
der Erinnerung an Personen und Orte. Der Name rührt vermutlich daher, dass die Bestandteile ursprünglich vom Träger „zusammengebettelt“ (von anderen Personen erbeten) wurden.
Bettelarmbänder gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Ausführungen, aus diversen Metallen und sogar aus Kunststoff. Vorherrschend sind jedoch Ketten und Anhänger aus
Silber oder in der teureren Variante aus Gold.
Eine spezielle Form dieses Armbandes ist das in Mode gekommene sogenannte „italienische Glücksarmband“, das nach und nach mit persönlichen Glückssymbolen oder Buchstaben
vervollständigt wird.
Eintritts und später Erinnerungs Armbänder
Bei mehrtägigen Veranstaltungen wie beispielsweise Musikfestivals werden aus Gründen des Tragekomforts häufig Kontrollbänder aus Textil verwandt. Der Begriff
Festivalbändchen wird dabei häufig unter den Besuchern synonym verwendet. Festivalbändchen dienen unter Festivalbesuchern oft als Statussymbol. Je mehr Bändchen ein Fan trägt,
desto mehr Konzerte und Festivals muss er dazu zwangsläufig besucht haben. Einige Fans tragen daher an beiden Armen so viele Bändchen, dass beide Unterarme komplett mit Stoff
bedeckt sind.
Bewusstseins- / Unterstützungs- / Werbearmbänder (Silikonarmbänder)
Die durch den Radsportler Lance Armstrong bekannt gewordenen Silikonarmbänder weisen den Träger als Unterstützer von Hilfsorganisationen aus. Diese Art von Armbändern wird immer mehr
von Menschen oder Verbänden verwendet, die versuchen, die Gesellschaft vor einem Problem zu warnen und Sensibilität bei den Menschen zu wecken. Deshalb werden sie auch
Bewusstseinsarmbänder genannt, zum Beispiel das Rassismus-, AIDS-, Brustkrebsbewusstseinsarmband etc.
Ein Silikonarmband ist ein Armband aus Silikon, das hauptsächlich von gemeinnützigen Organisation, Firmen oder Vereinen verkauft wird, damit der Träger seine Sympathie mit
einer bestimmten Idee oder Gruppe symbolisieren kann, z. B. für Krebskranke, den Lieblingsclub oder ein Event.
W. W. J. D. steht für „What would Jesus do?“, die Abkürzung für einen Slogan, der vorwiegend auf Armbändchen zu finden ist. Hinter dem Slogan steht die Idee, durch solche
Armbändchen erinnert zu werden, sich bei allem, was man tut, zu fragen, wie Jesus Christus in dieser Situation reagieren, handeln oder denken würde. Hier noch ähnliche Slogan.
Freundschaftsbänder
Freundschaftsbänder (manchmal auch Freundschaftsbändchen) sind (oft selbstgemachte) Armbänder, die in vielen Kulturen als Zeichen der gegenseitigen
Freundschaft und Zuneigung getragen werden, in westlichen Kulturen vor allem von Jugendlichen.
Material
siehe
Material Übersicht
Diverse Knoten
Es gibt unzählige Knoten. Ein Knoten (von althochdeutsch: knoto „knotenförmige Verdickung“) ist eine Verwicklung von Tauwerk oder einem ähnlichen biegsamen, länglichen Material.
Schon in der Steinzeit (bis zirka 50.000 v. Chr.) gab es Menschen, die sich als Sammler und Jäger, später als Siedler und Fischer, Schlingen und Netze knüpften, um damit Tiere und Fische zu fangen.
Die Äxte der Steinzeit wurden ebenso von verknoteten Därmen zusammengehalten wie die Pfahlbauten mit Sehnen und Seilen. Der einfache Überhandknoten diente zum Zusammenbinden von
Gebrauchsgegenständen. Aus ihm entwickelte sich der Filetknoten (ein um einen Leitfaden geknüpfter Überhandknoten) zum Knüpfen der Netze. Zur Jagd mit dem Bogen (Altsteinzeit, 30.000 bis 10.000 v. Chr.)
musste die Bogensehne sicher befestigt werden. Der Gletscherfund Ötzi (etwa 3340 v. Chr. in der Jungsteinzeit) hatte Gegenstände an seinem Gürtel mit Knoten befestigt.
Lendenschurz, „Schilfmatten“-Regenschutz, Grasschuhe und Beinlinge wurden mit Knoten gebunden beziehungsweise zusammengehalten.
© wikipedia.com
Die Knoten sind heute nicht unbedingt mehr zum etwas zusammenhalten, sondern als Zierde. Die älteste Überlieferung von Zierknoten stammt von den Assyrern aus der Antike (900 bis 609 v. Chr.).
In Stein gemeißelte Reliefs zeigten tunikaähnliche Gewänder, Waffenröcke und Pferdedecken. Sie sind mit dicht verknüpften Fransen sowie dicken Quasten verziert.
Zöpfeln - Flechten
Weberknoten / Flachknoten
Der Weberknoten ist im Makramee der Grundkonten. Er ist der Basis Knoten für viele andere Knoten. Ursprünglich ist der Kreuzknoten (auch Doppelknoten, Reffknoten, Samariterknoten
oder Weberknoten) bekannt, da er zum Verbinden von zwei Seil- oder Fadenenden verwendet wird.
- Bild: © handarbeitswelt.de
Wellenknoten
Ein Wellenknoten ist ein halber Weberknoten. Wellknotenbänder drehen sich effektvoll zu Spiralen, eine Drehung wird nach 6 / 7 Wellknoten beendet.
- Bild: © handarbeitswelt.de
- Bild 2 - Links: Der Knoten wird abwechselnd von rechts und links ausgeführt.
- Bild 2 - Rechts: Der Knoten wird immer von einer Seite aus ausgeführt.
Rippenknoten
- Bild: © handarbeitswelt.de
Josephinenknoten / Brezenknoten
Der Josefinenknoten (oder Brezenknoten) ist ein Flechtknoten, der mit 2,4,6 oder mehr Fäden gelegt werde kann. Er ist etwas schwieriger als die klassischen Knoten.
Hauptbedingung für ein gutes Gelingen ist das gleichmäßige nicht zu feste Anziehen der Fäden, um einen flachen Knoten zu erzielen. Man kann den
Josephinenknoten auch mit mehreren Fäden, Soutache, Schnur und dergleichen flechten.
- Der linke Faden wird zur Schlinge gelegt, den den rechten Faden deckt.
- Der rechte Faden wird nach der Richtung des Pfeils zum Knoten verflochten.
- Vollendeter Josephinen- oder Isabellaknoten. Oberer Knoten festgezogen, unterer Knoten mit loser Verflechtung
Schlingenknoten
Der Schlingenknoten (oder Firvolitéknoten) ist wiederum eine Variante des Rippenknoten. Neben der Sammlung von Schlingknoten im Wechsel gehört eigentlich auch der Kettknoten.
- Bild 1 - gegenseitiger Schlingenknoten
- Bild 2 - eine abgewandelte Form
- Bild 3 - Hier werden gegenseitig über den gleichen Leitfaden zwei Schlingen gelegt - Schlingknoten gegenseitig im Wechsel
Kettknoten
Der Kettknoten wird auch Schiffchenknoten oder Langettenknoten genannt. Er besteht aus zwei halben Rippenknoten, und wird im Wechsel nach verschiedenen Richtungen verwendet.
- Bild: © handarbeitswelt.de
- Links: Langetten- oder Kettenknoten - mit einfachem Faden
- Rechts: Langetten- oder Kettenknoten - mit doppeltem Faden.
Selbstverständlich gibt es noch unzählige andere Knoten. Am Besten einfach ausprobieren.