Druck Verfahren & Co.
Druck
Unter dem Begriff Drucktechnik werden alle Verfahren zur Vervielfältigung von Druckvorlagen zusammengefasst, wie Buchdruck, Offsetdruck, Tiefdruck, Flexodruck und
Siebdruck. Bei diesen Drucktechniken werden unterschiedliche Verfahren angewandt, um Druckfarben auf einen Bedruckstoff zu übertragen.
© prindo.ch
© heidelberg.de
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Druckergebnisse © heidelberg.de
Flexodruck
Der Unterschied zum Buchdruck besteht in der Druckform: Die Druckform für den Flexodruck ist elastischer und somit ist ein geringerer Anpressdruck erforderlich,
um das Motiv von der Druckform auf die Etikettenbahn zu übertragen. Das Flexodruckverfahren ist vielseitig und kann Materialien bedrucken, die andere
Druckverfahren nicht oder nur eingeschränkt verarbeiten können.
→ Flexodruck / © giffits.de (1.42 Min.) sehr gut erklärt
Buchdruck / Hochdruck
Beim Hochdruck sind die zu druckenden Stellen erhaben. Der Aufdruck ergibt sich also aufgrund der erhöhten Druckfläche. Die bekannten Hochdruckverfahren
sind der Buchdruck und der Flexodruck.
Beim Hochdruck handelt es sich um das älteste Druckverfahren und wird heute auch oft als Letterpress
bezeichnet. Dieses Druckverfahren benötigt eine Druckform, die aus druckenden und nichtdruckenden Teilen besteht.
© geo.de
Vom Erfinder des Buchdrucks ist kaum mehr bekannt als der Name: Bi Sheng. Ein Chinese, der um das Jahr 1041 den Druck mit beweglichen Lettern ersinnt –
Jahrhunderte, bevor in Mainz im 1450 ein Mann namens Johannes Gensfleisch (genannt Gutenberg) die europäische Kultur mit der gleichen Idee in die Neuzeit führt.
Während im mittelalterlichen Europa nur Eliten lesen und schreiben können, blicken Chinesen da bereits auf eine lange literarische Tradition zurück. Schon in
den ersten Jahrhunderten nach Christus vervielfältigen sie Schriften mit einer aufwendigen Holzschnitt-Technik: Für jede Seite fertigen sie eine Vorlage, wie
beim Drucken von Bildern.
Bi Sheng - der Chin. Erfinder © geo.de
Bi Shengs Verfahren ist einfacher: Mit seinen Zeichenstempeln aus Steingut lässt sich jeder beliebige Text zusammensetzen. Im 13. Jahrhundert stellen Drucker
widerstandsfähigere Lettern aus Metall her. Dennoch vermag sich dieses Prinzip gegen die etablierte Holzschnittmethode nie vollends durchzusetzen.
Ganz sicher ist: Ohne Gutenberg waren die Revolutionen späterer Jahrhunderte kaum denkbar. Bi Sheng aber, der eigentliche Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen
Lettern, steht bis heute in seinem Schatten.
Der Grund dafür liegt in der chinesischen Wortschrift: Denn anders als die Alphabete der Christen, Juden oder Muslime, die nur wenige Dutzend Zeichen
benötigen, um daraus Tausende von Wörtern zu bilden, bedarf in China jedes Wort eines eigenen Symbols. Um das Jahr 1000 existieren schon mehr als 20 000
Zeichen – für den Buchdruck sind derart viele Lettern aber denkbar ungeeignet. Im 14. Jahrhundert erfahren Europäer von den Holzschnittdrucken der
Chinesen; in Italien und den Niederlanden tüfteln Handwerker an ähnlichen Druckverfahren.
Doch erst Johannes Gutenberg gelingt um 1450 der Durchbruch: Aus einer Metalllegierung gießt er bewegliche Lettern, mit denen er Papier in einer hölzernen
Presse bedruckt.
© geo.de (Geo Kompakt Nr. 18 - 03/90 - Die 100 wichtigsten Erfindungen)
© geo.de / Gussform und Letter wurden mit einer Mischung aus geschmolzenen Blei, Zinn und Antimon hergestellt.
Monotypie / Monoprint / Monodruck oder wie war das?
Monotypie ist ein im 17. Jahrhundert, wohl von Giovanni Benedetto Castiglione (1609–1664) erfundenes Verfahren der Bildenden Kunst.
Statt auf Papier oder Leinwand wird auf Glas-, Igelit-, Acryl- oder Metallplatten gezeichnet oder gemalt und, solange die Farbe noch feucht ist, mittels Presse
oder Handabreibung auf das Papier gedruckt.
Was ist jetzt aber was? So ganz klar ist es mir immer noch nicht. Man findet nicht ganz klare Unterschiede.
Monodruck, Monoprint und Monotypie sind alles Drucktechniken, die sich in ihren Verfahren und Ergebnissen unterscheiden:
- Monodruck: Dieser Begriff wird oft synonym mit Monotypie verwendet, bezieht sich aber häufig auf den Druck, der in einem einzigen Durchgang erstellt wird. Es ist ein
einmaliger Druck, bei dem die Farbe direkt auf eine Oberfläche aufgetragen und dann auf das Papier übertragen wird. Der Prozess kann variieren, und die Ergebnisse
sind oft sehr individuell.
- Monoprint: Hierbei handelt es sich um eine Drucktechnik, bei der ein Druckstock (z. B. eine Platte) verwendet wird, um ein Bild zu erstellen, das in mehreren
Durchgängen wiederholt werden kann. Das Besondere am Monoprint ist, dass jede Drucksession leicht variieren kann, sodass zwar mehrere Drucke existieren, jeder
jedoch einzigartig ist.
- Monotypie: Diese Technik ist eine spezielle Form des Monodrucks, bei der eine Farbe auf eine glatte Fläche aufgetragen wird, um dann auf Papier übertragen zu
werden. Im Gegensatz zum Monoprint gibt es hier normalerweise keine wiederholbaren Drucke, da die Farbauftragung und die Übertragung in der Regel nicht
reproduzierbar sind.
- Zusammengefasst: Während alle drei Techniken das Ziel haben, einzigartige Drucke zu erzeugen, unterscheiden sie sich in der Art und Weise, wie die Farbe
aufgetragen und übertragen wird. Monodruck und Monotypie sind oft synonym, während Monoprint mehr Variationen innerhalb einer Serie zulässt.
Gel Printing mit der Gelli Platte
Gel Print, auch bekannt als Gelli Printing, ist eine Drucktechnik, die mit einer speziellen Gelplatte durchgeführt wird. Diese Technik ermöglicht es, kreative
und einzigartige Drucke zu erstellen, indem eine oder mehrere Farbschichten, dazwischen Schablonen, Transfer Bilder, Pflanzen usw. auf die Gelplatte gelegt oder aufgetragen
werden und nach einer Trockenzeit direkt auf Papier, Stoff usw. übertragen werden.
Diverse Gelli Print Beispiele - © negnuja.ch
Da jede Drucksession einzigartig ist und die Ergebnisse nicht reproduzierbar sind, zählt Gelli Print zur Kategorie der Monodrucke. Die Technik ermöglicht
kreative Effekte und Schichten, was sie besonders beliebt bei Künstlern macht. Das Ergebnis ist also immer ein Unikat.
Wie funktioniert das jetzt aber?
Man rollt mit einer Gummiwalze die Farbe auf die Gelli Plate. Mit Schablonen und Farbschichten erzeugt man schöne Abbilder oder Fanatasie Bilder, welche später auf dem Papier
übertragen werden.
Einfarbiger Druck
- Mit einer Druck-, Gummiwalze wird die Arcylfarbe gleichmässig auf der Gelli Platte verteilt.
- Das Strukturmaterial, Schablonen, Stempel, Pflanzen usw. wird auf die Gelli Platte gedrückt. Durch diesen Druck bleibt die Farbe auf der Schablone kleben und hinterlässt das
Muster auf der Gelli Platte.
- Jetzt drückt man das Papier auf der Platte, streicht es gut an und wartet, bis die Farbe angetrocknet oder trocken ist und zieht dann vorsichtig das Papier von der
Platte. Je dünner die Farbschicht, umso kürzer ist die Trocken- bzw. Wartezeit.
Einfarben Druck - © negnuja.ch
Zweifarbiger Druck
- Bei einem zweifarbigen Druck beginnt man gleich wie beim einfarbigen Druck, aber sobald die Schablone von der Platte genommen wurde, lässt man die Farbe
richtig trocknen. Die Farbe muss so trocken sein, dass bei der folgenden Farbschicht die Farbe sich nicht mit der ersten Farbe vermischt. Die erste Farbe zeigt
den Hintergrund und die zweite Farbe füllt die fehlenden Strukturen der Schablonen aus.
- Jetzt nimmt man ein Papier und legt es auf die Gelli-Platte und drückt es gut an. Und jetzt wird gewartet, gewartet .... bis die Farbe ganz trocken ist.
- Wenn die Farbe trocken ist, kann man das Papier langsam von der Platte lösen (Trockenfest machen - siehe Trocknen)
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- Zweifarben Druck - © negnuja.ch
Mehrfarbendruck
- Anstelle einer oder zwei Farbschichten kommen bei einem Mehrfarbendruck mehrere Farbschichten dazu. Dazwischen spielt man mit diversen Schablonen oder
Farbübergängen und so entstehen noch vielfältigere Bilder. Der Fantasie sind hier wirklich keinen Grenzen gesetzt.
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- Mehrfarbendruck Druck - © negnuja.ch
- blaue Farbschicht
- Schablonen
- zweite blaue Schicht
- 2 Schablonen Schicht
- beige Deckfarbe - letzte Farbschicht - leider kein Bild vorhanden
Hier sieht man die verschiedenen Farben in den Ring-Schablonen, zuerst hell blau von der zweiten Farbschicht und die letzte
Farbschicht Beige gibt den obersten Ringen die Farbe.
Wichtigsten Punkte
Es braucht viel Zeit und Geduld für einen schönen Druck. Bei den YouTube Videos sieht alles 'schnell' aus, aber die Trockenphasen werden natürlich nicht gefilmt,
sondern später rausgeschnitten.
Trocknen
- Beim Gelli-Print ist die Trocken/Feuchtigkeit der Farben sehr wichtig. Die Schablonen sollte man auf feuchte Farben legen. Die Farbe muss bei der
letzten Farbschicht bei einem Mehrfarben Druck ganz trocken sein, bevor es von der Gelli Platte abgezogen wird. Wenn man diesen Aspekt vernachlässigt,
funktioniert der Schablonen/Muster Druck nicht! Hier ist sicher die Erfahrung wichtig.
- Die Schablonen müssen in die feuchte Farbe gedrückt werden.
- Verwende nicht zuviel Farbe. Übrige Farbe auf einem 'Schmierpapier' oder Glas-, Pleziglasplatte abrollen.
- Fingertest: Wenn die Farbe auf dem Finger kleben bleibt, ist es noch zu nass.
- Wenn bei der letzten Farbschicht noch Farbe auf der Gel-Platte ist, war es noch nicht trocken genug - hier evt. mit einem Buch beschweren und dann warten
..... warten ... warten .... bis die Farbe trocken ist.
- Bei der letzten Schicht, der Deckschicht kann man den Farben Trockentest machen, indem man das Papier ein wenig anhebt und schaut, ob die Farbe am Papier oder an der
Gelli-Platte klebt. Wenn die Farbe auf der Gelli Platte klebt, ist sie definitiv noch zu feucht.
links klebt die Farbe noch auf der Gelli Platte - die Farbe ist noch zu nass
rechts kann das Papier schön abgezogen werden, ohne das etwas kleben bleibt - hier ist die Farbe ganz trocken
Eingetrocknet Farbe auf der Gelli Platte
- Wenn die Farbe auf der Gelli-Platte eingetrocknet, bzw. zu trocken geworden ist, kann mit einer neuen dünnen Farbschicht in Weiß oder Pastell die angetrocknete Farbe
doch noch abgezogen werden. Die neue Farbe sollte aber nicht deckend aufgetragen werden, sondern nur ganz dünn, damit sich die neue Farbe mit der eingetrockneten
verbindet und nicht das geplante Farbbild zerstört oder verändert. Für diesen speziellen Fall kann man auch ein transparentes Acryl Medium verwenden, aber es
reicht meistens, wenn man eine dünne Farbschicht in astelltönen verwendet.
- Aber als Anfänger ist es definitiv nicht einfach, deshalb am Anfang unbedingt etwas geduldig sein und durchhalten, denn mit jedem Druck versteht man die Technik
etwas besser.
Erste Versuche
Starte mit einem einfarbigen Druck und roll einfach eine Farbe
dünn auf deiner Gelli Platte aus. Nimm ein Papier und lege es auf die Platte. Da es eine dünne
Farbschicht ist, kannst du das Papier, nachdem du es fest angedrückt hast, langsam von der Platte lösen. Jetzt kannst du genau sehen, wie sich die Farbe verhält und
wie sie auf dem Papier schlussendlich wirkt. Je dicker die Farbschicht ist, umso länger muss du warten, bis die Farbe angetrocknet ist und sich das Papier inkl. Farbe
gut von der Platte löst.
Diese bedruckten Blätter müssen nicht Abfall Bilder bleiben, sondern die kannst du später für weitere Schablonen-Versuche oder für
andere Hintergrunde Ideen verwenden.
Material
Gelli Plate / Gelli Platten
Diverse Gelli Platten / Gel-Platten / Gel-Plate
Die Gelli Platte gibt es in verschiedenen Grössen, sie ist um die 1cm dick und füllt sich etwas 'schwabblig' an. Seine Gelli Platte reinigt man am Besten mit Wasser.
Etwas Wasser auf die Platte geben und mit einem Tuch abwischen oder am Ende der Kreativität die ganze Platte unter das Wasser halten und schon ist sie beinahe wieder
neu.
Da die Gelli Platten recht teuer sind (A5 = SFr. 25.- bis SFr. 35.-), gibt es natürlich eine Alternative diese selber herzustellen. Für eine einzelne Platte
lohnt sich das Selber-Herstellen meistens nicht, da die Zutaten (hier in der Schweiz) auch nicht sehr billig sind. Zutaten zum Rezept von Dani Peuss (siehe unten)
- 200ml - Glycerin (100ml ca. SFr. 8 bis 10.--)
- 150ml - Isopropyl-Alkohol (100ml ca. SFr. 4.- bis 6.--)
- 80g ca. 9 Päckchen/Beutel - Gelatinepulver (100g ca. 6.- bis 8.-- )
Aber sollte man für für eine ganze
Gruppe mehrere Gelli-Platten herstellen, lohnt es sich auf jeden Fall.
Wer seine Gelli Platte selber herstellen will, kann auf der Webseite von Dani Peuss eine exakte Anleitung sehen. Selbstverständlich gibt es Dutzend andere Anleitungen im Internet.
→
Gelli Platte selbermachen - Dani Peuss (Internet Seite)
Ist der Link nicht mehr aktiv, kann die Anleitung hier in einem words Format runtergeladen werden.
→
Gelli Platte selber herstellen (von Dani Peuss - words)
→
Gelli Platte selbermacher herstellen - kukundo.de (Internet Seite inkl.
Video Anleitung)
Und auf folgendem Video kann man eine kreative Künstlerin beobachten, welche den Gelli Print auf einer Silikonmatte anstelle einer Gelli Platte testet.
→
Silikonmatte als Alternative zu Gelplatte?
KleeblattCreations - Youtube Kanal - Deutsch 32 Min.
Farbenwahl
- Es können verschiedene Farbtuben, -marken verwendet werden, bevorzugt sind Acrylfarbe, es können billige Farbe oder teurere Acrylfarbe sein.
Der Unterschied ist in der Trockenzeit und der Zusammensetzung der Farbe. Bei den meisten teuren Farbe muss man zwischen den Arbeits-Schritten weniger lang
warten, da sie schneller trocknen, da ihr Wassergehalt niedriger ist. Die nicht so geeignete Farbe trocknet langsamer und im schlechtesten Fall perlt die
Farbe ganz von der Gelli Platte ab.
- Je flüssiger die Farbe ist, umso mehr perlt die Farbe auf der Gelli-Platte ab. Für experimentelle Ergebnisse kann das interessant sein. Aber will
man einen klaren, sauberen und satten Druck, sollte man passende Acrylfarbe verwenden.
- Anfänger sollten gute (keine IKEA) Farbe verwenden, denn wenn es am Anfang nicht klappt, hat man meistens nicht lange Geduld.
- Je mehr Erfahrung man hat, umso experimenteller wird man mit den verschiedenen Farben, daß können später Wasserfarben, Kreiden, Tinte, Brusho oder andere
Farben - Arten sein.
- Wenn man es richtig macht und genug Geduld aufbringen kann, schafft man auch Transfer Bilder, dh. es werden gedruckte Bilder, Schriften aus Magazine usw.
auf die Gelli Print projiziert und dann auf das Papier gedruckt.
Zuviel Farbe auf der Rolle
Die Farbschichten sollten nicht zu dick sein. Hat man aber einmal zuviel Farbe, kann man diese auf einem 'Schmierpapier' oder auf einer Glas-, bzw. Plexiglasplatte abrollen.
Welche Wahl ist besser? Will man Farbe sparen, benutzt man die Plexiglasplatte, da man so die übrige Farbe in die nächste Farbe mischen oder spezielle Farbmischungen erzeugen kann.
Will man vielleicht noch andere Hintergrund Blätter produzieren, kann man die Farbe auf einem Buch bzw. Blatt abrollen, denn auch so entstehen spannende Muster. Das ist
schlussendlich eine persönliche Entscheidung.
Schmierpapier (Buchseite) oder Plexiglas Unterlage? - © negnuja
zu nasse Farbe
Einige Farben werden von der Gelli Platte direkt abgestossen, es entstehen immer grössere Flecken und die Farbe wird immer löchriger. Wenn du klare Kanten bei
deinen Schablonen usw. wünscht, musst du hier eine andere Farbe wählen, denn diese Flecken oder die unruhigen Ränder bleiben bestehen. Einige nassen Farben lassen sich mit
vermehrten Rollen von allen Seiten etwas bessern, aber das Resulatat wird nie perfekt sein.
Farbe zu wässrig - © negnuja
links sieht man gut, wie die Farbe von der Platte abgestossen wird
rechts sieht man die einzelnen Flecken noch gut und auch bei den Kanten des Schmetterlinge sieht man die gezackten Linien.
Mit dieser Technik kann man sicher tolle Effekte auf das Papier bringen, aber wünscht du klare Strukturen/Ränder, sind diese Farbe hier falsch gewählt.
Gummi-Roller / Brayer
- Die Grösse der Rolle ist nicht wichtig, hier hat man meisten seine eigenen Vorlieben, ob man lieber eine grössere oder kleinere Rolle verwendet.
- Wenn die Farbrolle nicht schön auf der Gelli-Platte rollt, sondern nur rutscht, hast du zuviel Farbe auf der Rolle
- Wenn die Farbe nicht schön auf der Gelli-Platte haftet, hat die Farbe meistens zuviel Wasser. Wasser wird von der Geli Plat abgestossen und hafte nicht wirklich
gut.
verschiedenen Farbrollen - Bilder © amazon.de - ©baschtuegge.ch
Papier, Stoff oder andere Printmedium
Am Anfang fängt man am Besten mit einem Druck auf Papier an, normales 80g Kopierpapier reicht, das hat man sicher zuhause. Für feine Konturen der Schablonen, zb. Pflanzen oder
Federn ist Butterbrotpapier, Seidenpapier, Einschlagpapier besser, da die Papiere beweglicher sind und man sie gut in die feinen Konturen drücken kann und so die
Farbe besser erreicht.
Strukturmaterial - Schablonen, Muster, Pflanzen usw.
Als Strukturmaterial kann man wirklich beinahe alles verwenden.
- Stempel, Schablonen, selber geschnittene Karton- bzw. Moosgummi Stempel
- Einkaufsnetze, Luftpolsterfolie, Wellenkarton
- Schnüre, Fäden
- Pflanzen, Blätter, Federn,
- Die-Cuts Teile (Stanzschablonen)
- Kamm, Farbstift usw.
Strukturmaterial, wie Schablonen, Stempel, selbstgemachte Moosgummi- und Karton Schablonen - © negnuja.ch
Transfer-Bilder
Beim Transfer Druck versucht man Texte oder Bilder aus einer Zeitschrift oder Magazin auf die Gelli Platte zu projizieren, so dass man sie anschliessend mit einer Farbe auf
ein Papier übertragen kann. Das Problem ist hier, dass man nie weiss, welche Texte sich auf die Platte kopieren lassen.
Welche Magazine/Zeitschriften funktionieren jetzt und welche nicht? Im Internet sind einige Namen im Umlauf, aber viele sind nicht mehr erhältlich. Also muss man einfach
einige Magazine in seiner Umgebung ausprobieren. Ich habe einige Seiten von verschiedenen Magazine getestet und bin dann tatsächlich bei unserer 'Regio aktuell' Ausgabe
fündig geworden - leider nur Texte, da mir die Bilder zu dunkel waren. Hier heisst es einfach ausprobieren.
Folgende Tipps habe ich aus dem Internet mitgenommen und kann sie bestätigen.
- Die Farbschicht muss dünn sein und die Zeitschrift darf nicht zu fest auf die Platte gedrückt werden, sondern nur kurz darüber streichen, damit alle Luftblasen
verschwinden.
- Das Bild sollte nicht länger als 5-8 Sekunden auf der Gelli Platte liegen. Also, wenn man mehrere Bilder hat, diese einzeln platzieren und wieder entfernen, bevor das
nächste Stück platziert wird.
- Eine Schrift funktioniert bei mir besser als Bilder
- Kontrast-reiche Schriften funktionieren am besten
- Die Schrift ist später auf dem Papier gut sichtbar, wenn man sie auf der Gelli Platte deutlich sieht
- Klappt es nicht, etwas Geduld haben und es noch einmal versuchen
- Zwischen der ersten und der zweite Farbe sollte der Helligkeit/Dunkelheit Kontrast gut sichtbar sein
- Titel Texte - grössere Schriften sind immer einfacher
Gelli Print - Transfer Bilder/Schriften - © negnuja.ch
Linoleum
Linoleum ist ein von dem englischen Chemiker Frederick Walton 1860 entwickeltes Material. Der Name setzt sich zusammen aus den lateinischen
Begriffen linum ‚Lein‘ und oleum ‚Öl‘ und verweist auf das Leinöl, das neben Korkmehl und Jutegewebe der wichtigste Grundstoff für das Linoleum
ist.
Das Material dient zur Fertigung elastischer Bodenbeläge sowie als Druckplatte in der bildenden Kunst. Weitgehend historisch ist seine
Verwendung für Tapeten (Lincrusta). Vereinzelt wird es auch als Belag für Möbelstücke (Tische, Schränke, Pinnwände) gebraucht.
Nachdem sich Linoleum in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als elastischer Bodenbelag durchgesetzt hatte und bis weit in die Mitte
des 20. Jahrhunderts vorherrschend war, brach der Markt mit der Einführung von Bodenbelägen aus PVC in den 1960er Jahren zusammen und
erholte sich erst ab Mitte der 1980er Jahre wieder. Weltweit gab es 2008 nur noch vier Werke (alle in Europa) von drei Herstellern.
wikipedia.com
Linolschnitt-, & -druck
Der Linolschnitt und -druck gehört zur künstlerischen Technik des Hochdrucks. Wie beim Holzschnitt wird auch hier in eine Linoleumplatte mit speziellem Werkzeug ein Negativmuster in das
normalerweise relativ feste Linoleum geschnitten. Das Material wurde bald als günstiges und leicht zu schneidendes Material zum künstlerischen Bearbeiten entdeckt und entwickelte sich
zusehends zur Alternative zum schwer zu bearbeitenden Holz. Da die Technik des Linolschnitts leicht zu erlernen ist und man mit einfachsten Bildformen schöne Ergebnisse erzielen kann,
eignet sich diese Werktechnik auch eher für Kinder. Das fertige Negativmuster wird einfach mit Farbe überwalzt und dann auf Papier/Stoff gedruckt. Dabei wird die auf der 'nicht ausgeschnittenen' oder
hervorstehenden Stellen haftende Farbe direkt auf das Papier übertragen.
Wie der Holzschnitt wurde der Linolschnitt auch von expressionistischen Künstlern geschätzt. Maurice de Vlaminck, Christian Rohlfs, Henri Matisse, M. C. Escher und Pablo Picasso haben mit Linolschnitt gearbeitet.
Mit dem Linolschnitt können Geschenkpapier, Glückwunschkarten, Stempel und diverse Gebrauchsgegenstände wie Notizblöcke, Servietten, Taschen, Tapetten verziert oder verschönert werden. Anfänger
wählen einfach ein einfaches Motiv, daß durch Durchpausen auf die Linolplatte kopiert werden kann.
Auch kann man mit Linoldruck relativ einfach seine 'eigene' Stempfel für jeden Stoffe, jedes Papier oder Vlies herstellen.
- malenundzeichnen.blogspot.ch / © Johann Lichtenberger
Linol Material
Linolplatte
Lieferbar in den Stärken 3,2 mm (Farbe: Braun) und 4,5 mm (Farbe: Hellbeige). Die Linolplatten sind in diversen Formaten erhältlich.
Linolwerkzeug, - Garnitur, - Besteck
Meist kauft man direkt eine Garnitur bestehend aus einem Holzgriff (Federhalter) mit Ausstosser (rundes Hinterteil) und dazu passenden
Stahleinsätze (Schneidfedern). Die Einsätze sind für flache, spitzige, runde Furchen in der Linolplatte geeignet.
© www.martinmeier.org
Selbstverständlich kann man das notwendige Werkzeug auch einzeln kaufen:
Hohleisen oder Geissfuss
Rilleisen
Stechbeitel
Schnitz- Konturmesser
Handschutz
Bei einigen Garnituren ist ein Handschutz aus Kunststoff dabei, er wird als Schutz an die Ecke der Linolplatte gehalten, für Links- und Rechtshänder geeignet
- Bild: essdee.co
Stempel-, Druckgriff für SoftCut Rondellen (Ø 4.5cm)
für die runden SoftCut Platten kann es als 'Drucker' dh. man druckt den Griff mit den Rondellen direkt aufs Papier, man hat so einen besseren Halt und es verschiebt sich nicht so schnell.
Mit den Softcut Rondellen wird dieses Werkzeug gleichzeitig zum eigenen kreirten Stempel. Die SoftCut Rondellen haben eine selbsthaftende Rückseite.
Dieser Stempel-, Druckgriff gibt es nur in fertigen Packungen von EssDee®, welches direkt auch das Werkzeug im Stempelgriff versteckt hat.
- Bild: details-express.co.uk
Druck- , Farbwalze
Die Farbwalzen von Pajarito zum Beispiel haben einen Walzenkern aus Kunststoff, Flanschen aus Metall, doppelt kugelgelagert, Bezug aus 4 mm starkem Hartgummi, verzinktem Metallbügel und Holzheft.
Es gibt sie in verschiedenen Durchmesser und Längen.
- Bild: pajarito.de
Restliches zusätzliches Material
- alte Zeitungen zum Abdecken
- Kohlepapier oder Druchschlagpapier
- Schreibzeug
- Linoleum Farben oder andere Farbe auf Öl oder Wasserbasis
- Bedruckbare Gegenstand wie schönes Papier, Textil Stücke usw.
- Glas-, Alu-, Farbplatte
- Pflaster
Anleitung
Die Vorbereitung ist wichtig, das Motiv sollte schon klar sein, bevor man mit dem Schnitt beginnt. Also Augen für neue, schöne Motive offen halten und auf die Seite legen, sodass man es
dann auch findet.
Linolschneiden
Linoleum lässt sich in warmem Zustand besser schneiden, also vorgängig an die Sonne oder auf die Heizung legen. Wichtig Regel: immer vom Körper weg schneiden und am Besten Pflaster griffbereit
halten. Auch sollte die Hand, welche die Platte stabilisiert, hinter dem Schneidwerkzeug sein.
Auf die Linolplatte das Motiv durchpausen oder kopieren. Mit einem Kugelschreiber oder Bleistift das Motiv, wenn notwendig, nachzeichnen.
Die Platte am Besten direkt auf den Arbeitstisch legen. Als erstes wird ein schmaler Graben um die Flächen geschnitten, die später entfernt werden sollen. Mit dem feinen Geissfuss oder
Rilleneisen die Konturen schneiden und anschliessend die Innfläche herausarbeiten. Bei Kurven oder Rundungen immer die Linolplatte drehen, sodass man das Werkzeug immer gleich hält.
Die Ecken sehr sorgfältig bearbeiten, denn ein Fehlschnitt lässt sich nicht korrigieren. Also langsam und Geduld haben! Lieber eine Pause einlegen, als überhastig eine Ecke 'zerschneiden'.
Wenn man fertig ist, der Linolschnitt in warmem Wasser abwaschen, um lose Linoeumteilchen zu entfernen. Vor dem Drucken muss der Schnitt aber vollständig getrocknet sein.
Linoldrucken
Auf die Glasplatte oder einfach eine ebene Platte, (Farbe, Wasser abweisend) die gewünscht Farbe geben. Jetzt fährt man langsam und vorsichtig mit der Farbwalze kreuz und quer über den Farbklecks,
bis die ganze Walze rundum gleichmässig dünn mit Druckfarbe bedeckt ist.
Jetzt mit der Walze über den Lionlschnitt rollen, bis alle vorstehenden Teile gleichmässig eingefärbt sind. Tragt die Farbe nicht zu dick auf, da sich sonst Blasen bilden.
Als erster Druck empfiehlt sich eine Probedruck auf ein Papier. Es muss fest auf einer Zeitungsunterlage fixiert werden, notfalls mit Klebstreifen befestigen. Den Linolschnitt positionieren und
auf dem Papier auflegen. Jetzt mit etwas Druck gleichmässig über den Rückenseite streichen. Immer aufpassen, dass man nichts verschiebt beim Anpressen. Dann die Lionlplatte vorsichtig abheben.
Jetzt den ersten Druck genau prüfen, muss noch etwas nachgebessert, nachgeschnitzt werden?
Ist der OK, kann das Original bedruckt werden.
-
- Bild: lachenmeierfarbenshop.ch
Alternativen oder ähnliche Varianten
SoftCut™ Platten - Stempelblöcke
Die SoftCut Platten sind aus einem festen Gummi und lassen sich ganz leicht bearbeiten. Da sie nicht so brüchig wie Linoleum sind, kann man sie mit weniger Kraftaufwand bearbeiten, was den Nachteil
hat, daß man mit mehr Sorgfalt arbeiten muss. Wenn feinere Linien, exaktere Konturen als beim Lionleum gewünscht sind, dann ist dieses SoftCut Platten die richtige Wahl. Da die Platten aus einem
weicheren Material sind, können diese Platten auch auf gebogenen Oberflächen verwendet werden. Die Platten sind auf einer Seite ganz glatt und auf der Rückseite etwas aufgerauht.
Ob diese Platten die richtig Alternative zu den Linol-Platten ist, muss jeder selber für sich herausfinden. Es ist sicher eine persönliche Wahl, da beides Vor- bzw. Nachteile hat.
Das SoftCut Rondellen Ø 4.5cm kann man auch einzeln kaufen. Passend zu
Stempel-, Druckgriff für SoftCut Rondellen
Lösungsmittel schaden den Blöcken!
Bild: knallbraun.com
Bild: elviestudio.blogspot.ch
Bild: muellerinart.blogspot.ch
PrintFoam™ (®EssDee)
Der PrintFoam™ ist ein weiches, aber sehr dichtes Schaumstoff Material. Die Oberfläche ist sehr empfindlich, so daß die Konturen, zb. Kugelschreiber, Holzstift direkt in den Block gemalen/gedrückt werden können.
Es sind keine Schnitzmesser oder scharfes Werkzeuge notwendig und deshalb ideal für die Kleinsten.
Printfoam kann leicht mit einem Bastelmesser oder einer Schere in Formen geschnitten werden und wird häufig für den Modellbau eingesetzt.
Bild: PrintFoam Platten - © EssDee
Bild: bleib-kreativ.de
Bei diesen PrintFoam Blöcken kann man auch eine
Prägeschablonen von einer
Prägemaschinen verwenden, in dem man sie von Hand fest in den Block drückt. Je nach Schaumstoff hilft es, wenn der Block mit einem Fön etwas
vorgewärmt wird.
→
YouTube Link - PrintFoam kurz vorgestellt
PrintFoam wird kurz vorgestellt (ca. 2 Minuten) von EssDee
Javana™ Set - Farben auf Stoff (®Kreul)
Kreul hat im 2015 4 neue Javana Sets rausgegeben. Alle Set's zeigen verschiedene Möglichkeiten, Farben auf Stoff zu bringen. Ob jetzt Linoldruckplatten, Schablonen, Farbblockieren oder Bleichen, alle
Set haben ihre ganz spezifische Verarbeitung. Selbstverständlich muss man nicht das ganze Set kaufen, sondern kann auch separat die gewünschte Dose oder die Linoldruckplatte kaufen.
Das Set für Kreative, die kontrastreiche Farbtechniken auf Stoff lieben. Gestalte Deine Textilien mit selbstgemachten Prints und drück ihnen
Deinen Stempel auf.
Die Technik: Was nicht gedruckt werden soll, wird herausgeschnitten. Erhalten bleibt, was farbig gedruckt wird.
So geht’s
Konturen mit den Schneidefedern vorsichtig herausheben: Den Griff der Schneidefedern wie ein Messer halten und nicht zu tief in die
Druckplatte schneiden. Langsam arbeiten, um Verletzungen zu vermeiden! Druckplatte abputzen.
Stoffmalfarbe mit dem Farbroller auf der Glasplatte verteilen, bis der Farbroller gleichmäßig mit Farbe bedeckt ist. Mit dem Farbroller die Farbe gleichmäßig auf die Druckplatte auftragen. Ein Probedruck auf Zeitungspapier ist zu empfehlen.
Druckplatte auf dem Stoff gleichmäßig andrücken.
Nach Fixierung ist die Stoffmalfarbe lichtecht und waschbeständig (linksseitig bis 40 °C).
Bild: c-kreul.de
Durchdruck
Das bekannteste Durchdruckverfahren ist der Siebdruck oder die Serigrafie, bei der die Druckfarbe mit einem wischerähnlichen Werkzeug, dem Gummirakel, durch ein
feinmaschiges textiles Gewebe hindurch auf das zu bedruckende Material gedrückt wird. Oder haben Sie im Kindergarten mal mit einer Zahnbürste Tuschfarbe durch
ein Sieb gerieben? Dann haben Sie das Prinzip des Durchdruckverfahrens bereits ausprobiert ...
Mechanik
Beim Durchdruck wird die Farbe durch ein aufgespanntes Sieb oder ein Textilgewebe auf das zu bedruckende Objekt gedrückt. Dabei werden bestimmte Flächen auf
dieser Schablone abgedeckt, so dass keine Farbe durchdringt. Für die verschiedenen Farben des Motivs werden entsprechend unterschiedlich behandelte Schablonen
benötigt. Der Farbauftrag variiert je nach Feinheit und Gewebestruktur.
Einsatzbereiche
Neben dem Einsatz in der Schule und im Kunstbereich wird der Siebdruck – die häufigste Form des Durchdrucks – gern für den Textildruck und für unterschiedliche
Werbematerialien verwendet. So zählt man z. B. bei Fahnen, Großplakaten oder Aufklebern häufig auf die plakative, farbintensive Wirkung der Siebdruckprodukte.
Via Durchdrucktechnik können alle möglichen Formen bedruckt werden, die für andere Druckverfahren nicht geeignet sind – z. B. auch Flaschen oder Geschirr. Den
starken, intensiven Farben, die dieses Druckverfahren ermöglicht, stehen allerdings Kosten gegenüber, die sich für hohe Auflagen schnell summieren. Daher setzt
man das Siebdruckverfahren vor allem bei kleinen bis mittleren Auflagen und besonders hochwertigen Projekten ein.
© prindo.ch
- Siebdruck
Der Siebdruck ist auch als Schablonendruck bekannt, da die Farben durch eine Schablone gestrichen werden. Zur Herstellung der Schablone werden Kunstharze oder
lichtempfindliche Folien verwendet, bei dem die Druckfarbe mit einer Gummirakel durch ein feinmaschiges Gewebe (dem Sieb) auf das zu bedruckende Material
gedruckt wird. An denjenigen Stellen des Gewebes, wo dem Druckbild entsprechend keine Farbe gedruckt werden soll, werden die Maschenöffnungen des Gewebes durch
eine Schablone farbundurchlässig gemacht.
Ein Vorteil des Siebdrucks besteht darin, dass durch verschiedene Gewebefeinheiten der Farbauftrag variiert werden kann, so dass hohe Farbschichtdicken erreicht
werden können. Im Vergleich zu anderen Druckverfahren ist die Druckgeschwindigkeit jedoch relativ gering. Der Siebdruck wird hauptsächlich im Bereich der Werbung
und Beschriftung, im Textil- und Keramikdruck und für industrielle Anwendungen eingesetzt.
© wikipedia.org
© Stefan 024 - wikipedia.de
→ Siebdruck / © giffits.de (1.53 Min.) sehr gut erklärt
Folgendes Material benötigt man für einen Siebdruck zu hause:
- Siebdruckpresse
- Siebdruckrahmen, welches mit Polyester Gewebe bespannt ist (Txx= Gewebedichte)
- Belichtungsfilm, hier wird das Druckmotiv gedruckt und später belichtet, so entsteht die Schablone
- Siebchemie:
- Entfetter
- lichtempflindliche Photoemulsion
- Entschichter
- Beschichtungsrinne
- Farbspachtel
- Belichtungssystem
- UV oder Hallogenbelichter zum Belichten
- Gelblicht, damit man im Dunkel arbeiten kann
- Siebklebeband (Ränder)
- Handrakel, damit die Farbe durch das Sieb gedrückt werden kann
- Siebdruckfarbe (Wasserbasierend) und Plastisolfarbe
- Wasseranschluss und weiche Brause
- Heissluftpistole oder Bügelpresse
- Sprühkleber
- Siebreiniger
Siebdruck-versand.de zeigt in verschiedenen Erklärungs-Video 'Schritt-für-Schritt' wie das Verfahren funktioniert - für den privaten Gebrauch
Der Unterschied der zwei wichtigsten Siebdruckfarbe ist wie folgt:
- Wasserbasierende Farbe:
- Sie kann gut mit Wasser später ausgewaschen werden
- dringt tief in ein Gewebe ein, so dass man den Druck auf dem Gewebe beinahe nicht spührt
- ist umweltbewusst und deshalb für den privaten Gebrauch zu Empfehlen
- Fixierung erfolgt durch Bügel oder indirektes Erhitzen
- Plastisolfarbe:
- Diese aus Kunststoff basierende Farbe bieten die höchste Deckkraft und beste Haltbarkeit
- Die Farbe ist nicht umweltfreundlich, da sie mit einem spezial Plastisolreiniger (Chem. Basis) später aus dem Rahmen entfernt werden muss
- Es ist die Farbe der Profis für
- Farbe kann sehr gut gemischt werden
- Es können Dämpfe bei der Erhitzung entstehen
- Sehr lange Haltbarkeit des Gebinde
- eine wärmeforcierte Trocknung notwendig, es sollte nicht gebügelt werden
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Flachdruck
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Der Offsetdruck ist ein indirektes Flachdruckverfahren, das im Bücher-, Zeitungs-, Akzidenz- und Verpackungsdruck weit verbreitet ist. Indirektes Druckverfahren
bedeutet, dass nicht direkt von der Druckplatte auf Papier gedruckt wird, sondern die Farbe erst über eine weitere Walze, den Gummituchzylinder, übertragen wird.
- Lithografie / Stein-, Offsetdruck
Das Wort Lithograf oder Lithograph stammt vom altgriechisch λίθος lithos ‚Stein‘ und γράφειν grafein ‚schreiben‘.
Alois Senefelder gilt als Erfinder des Steindrucks, den er zwischen 1796 und 1798 entwickelte. Er entdeckte die Abstoßreaktion von Fett und Wasser auf dem Stein
und entwickelte daraus den Flachdruck. Senefelder nannte sein neues Verfahren Chemische Druckerei und arbeitete bis zu seinem Todesjahr 1836 an der
Weiterentwicklung des Steindrucks. Seit 1803 wurde die neue Technik in Frankreich Lithographie genannt. Im Jahr 1804 einigte man sich in München ebenfalls
auf die Bezeichnung Lithografie. Zunächst wurde der Steindruck nur für nichtkünstlerische Zwecke wie Text- und Notendruck verwendet
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1837 ließ sich der deutsch-französische Lithograf Godefroy Engelmann (1788–1839) aus Mülhausen eine farbige Variante der Lithografie unter dem Namen
Chromolithografie (Farbsteindruck, Farblithografie) patentieren. Nach der Erfindung der Fotografie und des Glasgravurrasters durch Georg Meisenbach 1881
gab es Versuche, die neue Technik auch in der Lithografie einzusetzen. Aufgrund der differenzierten Tonwertwiedergabe ermöglichte diese neue Technik,
die gedruckte Wiedergabe in sechs oder vier Farben anstelle von zwölf oder mehr und war damit bei weitem wirtschaftlicher als die konventionelle
Chromolithografie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Beruf des Fotolithografen.
Allerdings war um 1906 mit der Erfindung des Offsetdrucks durch Ira W. Rubel aus den Vereinigten Staaten und Caspar Hermann aus Deutschland dem Steindruck ein
ernsthafter Konkurrent entstanden. Bis in die 1950er Jahre gab es beide Verfahren nebeneinander, wobei der wirtschaftlichere Offsetdruck kontinuierlich immer
mehr Anteile am Druckvolumen übernahm.
Technik Zeichnet man mit fettiger Farbe das Druckbild auf und gießt dann eine Mischung aus Wasser und Gummiarabikum auf, sind die Poren des Steines an den
unbezeichneten Stellen für die Druckfarbe verschlossen, während die bezeichneten Stellen die fettige Druckfarbe um so williger aufnehmen.
Die zu druckenden Bereiche werden meist mittels Zylinder, auf dem ein Gummituch gespannt ist, indirekt auf das Druckobjekt übertragen. Denn ansonsten gäbe es
Probleme auf harte Druckobjekte (beispielsweise Blechtafeln) zu drucken. Dies löste man durch die Zwischenschaltung des Gummizylinders. Daher kann man dies
auch indirekten Gummidruck nennen.
© Digitaldruck.info / wikipedia.org
- Offsetdruck
Von der Druckform wird die Farbe erst auf ein Gummituch und von dort auf den Bedruckstoff abgesetzt (offset = absetzen). Getrennt werden die zu druckenden Stellen und die nicht
zu druckenden Stellen nach dem Öl-Wasser Prinzip: Wasser und Öl stoßen sich gegenseitig ab. Die zu druckenden stellen auf der metallischen Offsetdruckplatte sind wasserabstoßend
und nehmen somit die fettige Druckfarbe an. Die übrigen Flächen sind wasserfreundlich und nehmen somit die Farbe nicht auf.
Es gibt auch den wasserlosen Offsetdruck. Die nicht zu druckenden Stellen sind mit einer Silikonschicht überzogen, die farbabweisend ist.
→ Museum der Arbeit Drucktechnik - vom Steindruck über den Offsetdruck zum Tiefdruck / © jofobideofilm (11.21 Min.)
Tiefdruck
Der Tiefdruck hat eine lange Tradition: Viele der bekanntesten Werke alter Meister waren Kupferstiche und damit im 19. Jahrhundert die ersten Vorboten des
Tiefdruckverfahrens. Noch heute hat der Tiefdruck seinen festen Platz in der Kunstszene.
Mechanik
Der Tiefdruck ist ein direktes Druckverfahren. Im Gegensatz zum Hochdruck werden nicht die hochstehenden, sondern die tiefer liegenden Partien gedruckt:
Durch Gravur, Laser oder Ätzen entstehen sogenannte „Näpfchen“, die mit Farbe gefüllt werden. Die nicht vertiefte Fläche wird mithilfe eines „Rakels“
von überschüssiger Farbe befreit, bis sich nur noch in den vertieften Bereichen Farbe sammelt. Die wird schließlich unter hohem Pressdruck auf das
Papier bzw. Druckobjekt übertragen.
Einsatzbereiche
Aufgrund der aufwändigen Druckplattenerstellung wird diese Technik heute vor allem bei Druckerzeugnissen angewendet, die in hoher Auflage produziert werden
– zum Beispiel Kataloge und Zeitschriften, aber auch Tragetaschen und Folien. Auch Banknoten und viele unserer Briefmarken werden im Tiefdruckverfahren
hergestellt.
Viele Tiefdruck-Erzeugnisse bestechen durch satten Farbauftrag und hohe Druckqualität. Die für die Ätzverfahren typischen ausgefransten Ränder
(„Sägezahneffekt“) werden bei Kunstdrucken häufig sogar bewusst eingesetzt. Im Bereich der Alltagsdruckerzeugnisse wird der Tiefdruck allerdings zunehmend
vom günstigeren und flexibleren Offsetdruck überholt.
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- Tampondruck
Beim Tampondruck handelt es sich um ein indirektes Tiefdruckverfahren. Der Tampon besteht aus Silikonkautschuk, ein Material, das sich leicht verformt,
gleichzeitig Farbe sehr gut aufnimmt und wieder abgeben kann. Genau diese Eigenschaften macht man sich bei dem Tampondruck zu Nutze.
Das Druckmotiv wird im Vorfeld auf ein sogenanntes Klischee geätzt. Das Ätzverfahren lässt selbst feine Linien in Motiven auf einer kleinen Druckfläche zu.
Die entstandenen Vertiefungen im Klischee enthalten dann später die Farbe, welche der Tampon aufnimmt. Der Tampon wird dazu auf das Klischee gedrückt,
übernimmt die Farbe aus den Vertiefungen des Klischees und gibt sie dann auf den gewünschten Druckfläche ab.
Dabei können, aufgrund der Verformbarkeit des Tampons, sogar gewölbte Artikel wie ein Kugelschreiber bedruckt werden. Auch unebene Flächen können auf diese
Weise ein Branding aufgedrückt bekommen.
Dadurch, dass der Tampon nur eine begrenzte Aufnahmefläche besitzt, können Logos eher nur in einem kleineren Format umgesetzt werden. Für mehrfarbige Motive
hingegen ist dieses Druckverfahren die perfekte Wahl.
© www.presit.de
Der Tampondruck, wie er heute eingesetzte wird, entstand im Jahr 1968. Allerdings nutzte schon Johannes Gutenberg einen lederbezogenen Ballen, französisch
„Tampon“, um die Druckerschwärze auf den Buchstaben zu verteilen. Im Laufe der weiteren Entwicklung der verschiedenen Drucktechniken geriet dieses Hilfsmittel
jedoch wieder in Vergessenheit. Erst um 1900 tauchte es in der Schweizer Uhrenfertigung wieder auf: Der steigenden Nachfrage nach Taschenuhren konnten die
Uhrenmanufakturen kaum nachkommen, da die Zifferblätter handgefertigt wurden. Das nahm viel Zeit in Anspruch und machte die kunstvoll nach individuellen
künstlerischen Entwürfen gefertigten Uhren nur für vermögende Käufer erschwinglich. Man suchte nach Möglichkeiten der Vereinfachung; die gewölbte Form der
Zifferblätter machte jedoch den Einsatz bisher bekannter Druckverfahren unmöglich.
Abhilfe schaffte schließlich eine Form der Stempelmaschine: Ein Gelatine-Tampon, der sich an die gewölbte Oberfläche der Uhren anpassen konnte, nahm aus den
gravierten Vertiefungen einer eingefärbten Druckplatte die Farbe auf. Im nächsten Arbeitsschritt wurde das gravierte Motiv auf das Zifferblatt der Uhr
übertragen. Dieses sogenannte Declacierverfahren markierte den Anfang der Erfolgsgeschichte des heutigen Tampondrucks.
Den entscheidenden Schritt in der Entwicklung der Tampondruckmaschinen fand 1968 statt. Der Graveurmeister Wilfried Philipp suchte nach Alternativen für die
kurzlebigen Gelatine-Tampons. Er wollte häufige Tamponwechsel vermeiden und die damit einhergehenden Stillstandzeiten der Druckmaschinen reduzieren. Philipp
stellte fest, dass Silikon deutlich bessere Materialeigenschaften bot: Es ist im Gegensatz zu Gelatine äußerst langlebig, passt sich flexibel jeder Form an
und überträgt die Farbe nahezu ohne Verlust auf das Druckobjekt. Auch den Druckprozess selbst gestaltete Philipp effizienter und elektrifizierte ihn.
So entstanden die ersten Tampon-Druckmaschinen mit Silikontampons, die seitdem aus der Drucktechnologie nicht mehr wegzudenken sind.
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Das indirekte Tiefdruckverfahren wird in zwei Arbeitsgängen durchgeführt:
© cewe.de
- In ein Klischee (Druckplatte) wird das Motiv geätzt und vollständig mit Druckerfarbe überzogen.
- Eine Rakel streift die überschüssige Farbe ab, so daß sich die Druckfarbe in den geätzten Vertiefung
befindet.
- Nun wird der Tampon (Silikonklumpen) auf das Klischee (Druckerplatte) gepresst und nimmt die Farbe aus der Vertiefung auf.
- Jetzt wird jetzt auf das Zielmedium gepresst / übertragen. Da das Tampon elastisch ist, passt er sich der Form an.
→ Tampondruck / © giffits.de (1.48 Min.) sehr gut erklärt
Spezielle Druckverfahren
noch in Bearbeitung
Digitaldruck
Zuhause selbst Dokumente auszudrucken ist heute selbstverständlich. Dabei entstand der Digitaldruck, der uns das ermöglicht, erst in den 90-er Jahren,
zusammen mit den ersten Druckern! Seitdem befindet sich dieses Druckverfahren auf dem Siegeszug – und entwickelt sich unaufhörlich weiter.
Mechanik
Genaugenommen ist beim Digitaldruck nur die Druckvorlage selbst digital. Im Gegensatz zu allen anderen Druckverfahren braucht man hier nämlich keinen
festen Druckkörper mehr (Non Impact Printing). Das Druckverfahren selbst ist ein mechanisches: Zu den gängigen Methoden gehören der Tintenstrahldruck
(Inkjet), bei dem winzige farbige Tintentropfen auf das Papier gesprüht werden, und der Laserdruck, der nach dem Prinzip der Elektrofotografie arbeitet.
Dabei wird eine Kopie aus elektrischen Ladungen erzeugt und loser Farbtoner auf ausgesuchte Flächen verteilt.
Einsatzbereich
Der Digitaldruck ist für jeden zugänglich, der einen Farblaserdrucker oder Tintenstrahldrucker besitzt: Private Anwender, Büros und Großunternehmen drucken
per Digitaldruck alles von personalisierten Einladungen und Hochglanzfotos bis hin zu großformatigen Broschüren.
Mit speziellen Großformatdruckern erobert der Digitaldruck mittlerweile auch die Industrie: So stellte zum Beispiel HP mit den sogenannten HP PageWide
Druckern Drucksysteme und Rollendruckmaschinen vor, die mit einem feststehenden Druckkopf arbeiten und damit ganz neue und deutlich kostengünstigere
Großformatdrucke in Monochrom und Farbe ermöglichen.
Besonders reizvoll ist der Digitaldruck, wenn es um kleine Mengen und personalisierte Druckobjekte geht: Während sich andere Druckverfahren häufig erst
bei großen Auflagen lohnen, muss für den Digitaldruck fast nichts vorbereitet werden – so wirtschaftlich ist kaum ein anderes Druckverfahren! Bei
Sonderformaten kommt der Digitaldruck hingegen noch schnell an seine Grenzen.
© prindo.ch
→ Digital / © giffits.de (1.53 Min.) sehr gut erklärt
Stempeldruck
Stempeldruck bezeichnet Verfahren, bei denen eine erhabene Druckform auf den Druckstoff aufgedrückt wird. Anders als beim Hochdruck wird die Druckform
auf den Druckstoff aufgedrückt und nicht umgekehrt.
Stempeln ist kein industrielles Druckverfahren, sondern wird für Stempel (Holzstempel, Selbstfärbestempel, Paginierstempel) eingesetzt. Industriell wird
mittels zugeschalteter Paginierstempel eine Nummerierung von Druckwerken (z. B. von Eintrittskarten) durchgeführt.
Die Ursprünge des Stempelns liegen im bronzezeitlichen Mesopotamien. Dort wurden Siegel verwendet, um Tontafeln zu unterzeichnen oder um sich als Eigentümer
von Waren auszuweisen. In Kreta wurde 1908 der Diskos von Phaistos ausgegraben. Dieser enthält mit einem Alter von ca. 3700 Jahren den ältesten Text,
der mittels Stempeln für einzelne Schriftzeichen geschrieben wurde.
Material: Hartgummi, Metall, Kartoffeln, Pappe oder Linoleum.
- Metallstempel
- Holzstempel
- Paginierstempel
- Rollstempel
- Bänderstempel
- Brennstempel (auf Holz)
- Stempelautomaten / Trodat Mobile Printy
- Keks Stempel (zum Backen)
- Clear-, Silikon- & Gummi-Stempel
Der heutige Bastel-Stempel ist sicher der Silikonstempel, auch Clear Stamps genannt, sie sind günstig und platzsparend. Um diese Silikonstempel benützen zu können, werden sie
temporär auf einen durchsichtigen Acrylgriff/-block geklebt. Alternativ kann man aber einfach eine flache Fläche benutzen, es sollte einfach der Clear Stempel darauf
haften (Alu, Glas oder Plastik Oberfläche). Der Acrylblock ist eigentlich der 'Halter' für die verschiedenen flexiblen Stempel Motive, welche so einfach
wieder vom Block entfernt werden können.
Blinddruck, -prägung
Blindprägung, Blindpressung oder auch Blinddruck nennt man in der Buchherstellung das Einprägen von Mustern, Motiven oder Schrift auf Leder- und Pergamenteinbände ohne Farbe
oder Gold. Die Prägung ist eine Druckveredelungstechniken, denn bringt die Motive oder Bilder in die dritte Dimension.
Der Blinddruck ist die älteste Technik der Einbandverzierung. Schon aus der Spätantike sind blindbedruckte koptische Einbände bekannt. Der Kodex II von Nag Hammadi zählt
dabei zu den frühesten bekannten Exemplaren. In Europa trat der Blinddruck erstmals um 700 n. Chr. auf und blieb die bestimmende Art des Einbandschmuckes bis in die
Renaissance. Im 19. Jahrhundert wurde die Technik noch einmal wiederbelebt. Heute wird der Blinddruck in der Regel nur noch für Liebhaber in Einzelfertigung hergestellt.
Quelle: © wikipedia.org
Bild: © biblicalarchaeology.org
Die Motive lassen sich erhaben (Hochprägung), vertieft (Tiefprägung) oder in mehreren Stufen (Reliefprägung) prägen.
Bild: © ruf-ag.ch
Weitere Infos
Hier noch einige Eckpunkte, welche im Zusammenhang mit der Blind, Reliefprägung oder Druck noch interessant sein könnten.
- Je höher die Grammatur und das Volumen, umso stärker ist der Effekt sichtbar
- Bei der Reliefprägung (Reliefschnitt) wird in einem Arbeitsgang, dass Druckerzeugnis mit Prägefolie und Relief versehen.
- Eine Blindprägung zählt zu den Druckveredelungen
- Grundsätzlich wird zwischen einer manuellen und einer maschinellen Blindprägung unterschieden. Zur besseren Begriffsabgrenzung wird die manuelle Blindprägung
als »Blindpressung«, eine maschinelle Blindprägung als »Blinddruck« bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird allerdings selten differenziert
- Blindprägungen mit einer Handprägezange sind für kleinflächige, einstufig erhabene Blindhochprägungen mit sehr schlichten Motiven gedacht.
- Schöne Ergebnisse erzielt man beispielsweise mit Natur-, Feinst- oder Künstlerpapieren ab 80 g/m2.
- Eine Blindprägung kann mit anderen Druck-, Präge- und Veredelungsverfahren kombiniert werden, beispielsweise mit einer Flachprägung
(Heißfolienprägung) oder einer UV-Lackierung.
- Blinddruck steht auch für:
- Gaufrage, Prägedruck, Blinddruck, ein Verfahren
- Blindprägung im Buchdruck
- Reliefdruck ohne Farbe (Gaufrage) in der Kunst
Quelle: © typolexikon.de (informative Seite für alle Typografische Fragen)
Prägen beim Basteln
Auch beim Basteln hat der Fortschritt nicht Halt gemacht, denn es gibt heute auch viele Hilfsmittel, welche das Prägen einfacher machen und
tolle Ergebnisse erzielen.
Stanz und Prägemaschinen (z.B. Sizzix Big Shot)
Diese eher teure Prägemaschine (ab SFr. 150.-- Preis 2021, ohne Zubehör) ist sicher die Wunsch-Maschine für jeden Karten/Papier Bastler. Sie prägt nicht nur, sondern kann
auch Stanzen, je nach Aufsatz durch sehr viele Materialien, wie Papier, Vinyl, dünnes Metall, Blechmagnet, Folien, Stoff, Filz, Papierholz, Plastik und Poly-Foam.
Aber aufgepasst, für jede Präge-, Schneidemöglichkeit braucht man passende Schablonen und diese kosten wieder zusätzlich. Man sollte es sich daher schon überlegen,
ob man es wirklich braucht.
Bild: © Sizzix Big Shot
Prägeschablonen beim Big Shot
Name: Prägeschablonen
In die zweischichtige Prägeschablone aus Plastik wird ein Papier gelegt und anschliessend in die Big Shot gelegt, dann wird
gekurbelt und das ganze 'Sandwich' wird durch die Maschine geschoben und am Schluss kommt eine schöne Prägung auf dem Papier raus.
Bild: © Sizzix Big Shot
Stanzen mit dem Big Shot
Name: Framelits / Stanzschablonen / dies
Die metallene Stanzschablone wird zwischen spezielle Lagen in die Big Shot gelegt, dann wird wieder gekurbelt und das ganze 'Sandwich' wird durch die Maschine
geschoben und somit die Stanzfolie in das Papier gepresst. Jetzt kann man die gestanzte Figur vom Papier trennen und verbasteln.
Bild: © Sizzix Big Shot
Stanzen von dickeren Materialien beim Big Shot
Name: Sizzix BigZ Stanzschablonen / Dies
Die schwarzen dickeren Schneideschablonen ist recht schwer, da im Inneren die Schneidekanten der Schablonen an einer stabilen Platte befestigt sind und damit
man sich nicht schneidet und als Schutz, sind sie in schwarzem Schaumstoff eingebettet. Auf der unteren Foto kann man es erkennen.
Diese Schablonen gehen durch dickeres Papier, Vinyl, dünnes Metall, Blechmagnet, Folien, Stoff, Filz, Papierholz, Plastik und Poly-Foam.
Bild: © Sizzix Big Shot
Lichtbox
Zum Prägen wird hier einen Leuchttisch benutzen, wie früher für die Foto-Negativ oder zum Durchpausen. Beim Prägen wird das Papier über die Schablone auf die Lichtbox gelegt und
mit dem Prägestift die durchscheinenden Konturen der Schablone nachgefahren.
Bild: © opitec.ch
ShapeBoss von Fiskars
Der ShapeBoss ist wirklich nur zum Prägen da und funktioniert ganz einfach. Man legt das Blatt zwischen die zwei Schablonen und druckt mit dem Prägestift das Papier
nach unten. Da die zwei Schablonen nicht genau gleich groß sind, wird das Ergebniss scharf und klar.
Das einzige Manko am ShapeBoss ist, daß es viel Stauplatz braucht und alles aus Plastik ist. Es gibt leider nicht viele verschiedene Schablonen und die vorhandenen sind schwer
aufzutreiben und nicht billig.
Bild: © fiskars.com
Prägen von Hand
Für die einfachste und sicher billigste Variante braucht man zwei Vorlagen, entweder man hat ein Stanzer und stanz z.b. eine Schneeflocke aus oder man schneidet von Hand
sein Wunschmotiv zweimal aus. Damit die Schablonen beim Prägen nicht verrutschen, klebt man die einzelnen Schablonen mit einem Klebstreifen auf der Unterlage. Jetzt legt man das
Papier zwischen die Schablonen und fährt mit dem Prägestift vorsichtig den Konturen nach. Ist das Papier zu dünn, bricht man schnell durch das Papier.
Damit man das Ergebnis zwischendurch kontrollieren kann, befestigt man die obere Schablone nur auf einer Seite mit Klebstreifen, so dass man es immer wieder aufklappen kann.
Bild: © negnuja.ch
Embossing
Das Wort Embossing (englisch für Prägen) wird beim Basteln nicht wie gedacht verwendet, denn es wird nicht im üblichen Sinn geprägt, sondern es wird eine 'nasse' Schicht,
via Stempel oder Handschrift auf ein Papier aufgetragen und anschliessend ein feiner Kunstharz-Partikel (Pulver) darauf verteilt.
Mit Hilfe von Hitze wird das Pulzer zum Schelzen gebracht und es entsteht ein glänzender Stempel oder Schriftzug. Ich nehme an, das Wort Embossing wurde hier verwendet, da
wie ursprünglich bei der Lederprägung, mit Hitze gearbeitet wird und das Endergebniss beinahe wie eine Hochdruckprägung aussieht.
Beispiele folgen - in Bearbeitung