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Glas Übersicht

Glas und Scherben  

Glas (von germanisch glasa „das Glänzende, Schimmernde“, auch für „Bernstein“) ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe amorpher Feststoffe.

Generell kann man Glas in zwei Gruppen unterteilen: natürliches Glas und künstliches Glas. Während künstliches Glas durch das Schmelzen von diversen Rohstoffen hergestellt wird, entsteht natürliches Glas durch Prozesse in der Natur.

Am bekanntesten dürfte dabei Obsidian und Bimsstein sein. Diese natürlichen Glasarten entstehen durch vulkanische Aktivitäten aus Lava. Schon vor einigen Jahrtausenden wurde dieses natürliche Glas von den Menschen für verschiedene Zwecke verwendet. Weitere natürliche Gläser sind unter anderem Tektite (Meteoriteneinschlag) und Fulgurite (Blitzeinschlag).

Natürliches Glas  

Diese Gläser entstehen aus dem Schmelzen von Sanden. Durch Einwirkung einer Stoßwelle kann ein Kristallgitter seine geregelte Struktur verlieren und sich so in einen amorphen Festkörper umwandeln. So entstandene Gläser werden als diaplektisch bezeichnet. Hierzu zählt Maskelynit, das aus Feldspat entstanden ist.

Vulkanischen Ursprungs  

Als vulkanisches Glas oder Gesteinsglas wird ein vulkanisches Gestein (oder ein Teil eines Gesteins) bezeichnet, das nicht kristallin ist, sondern im amorphen Zustand als Glas vorliegt. Dies geschieht aufgrund sehr schneller Abkühlung oder Abschreckung einer Lava oder eines Magmas, so dass keine Kristallisation stattfinden konnte. Bei vulkanischem Glas handelt es sich nicht um eine eigene Gesteinsart, sondern um ein bestimmtes Gesteinsgefüge.

Meteoriteneinschlag Ursprung  

Atombombenexplosion  

Bergstürze  

Natürliches Glas zum Basteln  

Was können wir mit natürlichem Glas basteln? Hier einige Möglichkeiten.

Glasfusing  

Glasfusing beschreibt die Glasschmelztechnik, welche das Glas soweit erweicht, dass sich einzelne Teile aus Glas dauerhaft verbinden. Das Wort Fusing wird vom englischen Verb to fuse (verschmelzen) abgeleitet, im Englischen heißt es glass fusing.

Glasfusing Glasplatte
Glasfusing Glasplatte © www.kraeuchi.ch (bietet Kurse an)

Das Glas wird dabei nicht geschmolzen, sondern nur so stark erweicht, dass die verwendeten Teile sich dauerhaft verbinden. Fusing ist nach bisherigem Wissenstand eine Glasverarbeitungstechnik, die bereits über 2000 Jahre alt ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich Fusing zu einer anspruchsvollen Glasverarbeitungstechnik entwickelt, mit der exklusive Unikate in unverwechselbarem Design erstellt werden können. Diese Glasobjekte erhalten ihren besonderen Reiz durch die Lichtbrechungen und die beeindruckende Farbbrillianz der verwendeten Gläser.

Die Bandbreite der Objekte reicht dabei von Modeschmuck über individuell gestaltete Wohnaccessoires (wie Glasschalen, Fenster- oder Wandbilder) bis hin zu individuellen Kunstobjekten. Aber auch in der Architektur hat sich Glasfusing etabliert (z. B. in Form von entsprechend gestalteten Fenstern, Türen oder Wandreliefs).

Eine häufig verwendete Methode beim Fusing besteht darin eine Grundplatte mit Zuschnitten anderer Gläser, zerstoßenem Glas (Krösel oder Fritten), dünnen Glasstangen (Stringer) oder Glaspuder zu gestalten. Weiterhin können temperaturbeständige Gegenstände (Edelstahl, Kupfer, Silber, Gold etc.) mit dem Glas verbunden werden. Die Verbindung der verschiedenen Elemente erfolgt in einem speziellen Fusing-Ofen.

Abhängig von der Temperatur spricht man von

Tack fuse (Relief) 690 °C - 780 °C

Full fuse (Vollverschmelzung) 790 °C - 840 °C

Glasfusing Techniken
Glasfusing Techniken (Kelly Phillips - 2016)

Wichtige Faktoren beim Fusing sind der Ausdehnungskoeffizient (insbesondere bei mehrschichtigem Glas), da es sonst zu Spannungsrissen oder Bruch kommen kann und die Brennkurve. Wegen der physikalischen Eigenschaften ist auf die Einhaltung einer für das jeweilige Objekt berechneten Brennkurve zu achten. Die wichtigsten Faktoren zur Ermittlung dieser Brennkurve sind der Durchmesser und die Dicke des Glases.

Nach der Verschmelzung können die noch flachen Werkstücke in einem weiteren Brennvorgang in speziellen Formen aus unglasiertem Ton oder Metall abgesenkt werden. Dabei nehmen sie deren Form an. Vielfach werden die so erstellten Glasobjekte noch weiter veredelt. Die wichtigsten Methoden dabei sind gravieren, bohren, schleifen, ätzen und sandstrahlen.
© www.iurs.de/fusing-was-ist-das.html (nur noch im Archiv)

Da man zuhause keinen Glasfuse-Ofen hat, bieten sich an einen Kurs zu besuchen, da man so die Technik kennenlernt und nebenbei noch einen Ofen zur Verfügung hat.

Künstliches Glas  

Künstliche Gläser werden hauptsächlich durch Schmelzen von Rohstoffen in verschiedensten Schmelzaggregaten erzeugt. Ein weiterer Syntheseweg zur Herstellung von Gläsern ist der Sol-Gel-Prozess, mit dem dünne Schichten oder Aerogele erzeugt werden können.

Acryl oder PLEXIGLAS  

Was ist eigentlich der Unterschied PLEXIGLAS® Acrylglas?
Acrylglas hat eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit und ist mit 92% viel höher als Glas. Außerdem ist es 25-mal stärker als Glas und nur halb so schwer. Es ist auch leichter zu verarbeiten und zersplittert nicht. Plexiglas ist zwar sehr stabil, aber an der Oberfläche auch sehr leicht zerkratzbar, da das Material weicher ist als Normalglas. Kleine Aufrauhungen und Kratzer können bereits bei der Reinigung entstehen. Auf Dauer lassen sie sich deshalb kaum vermeiden.