Diverse Papier-, Kartonsorten
Papier oder Folien
Papier Arten
Deko Papier selber herstellen
Masse / Grössen / Normen
Oberfläche / Eigenschaften
Industrielles Papierfalten (Prospekt oder Flyer)
Papier
Papier (von lateinisch papyrus, aus altgriechisch πάπυρος pápyros ‚Papyrusstaude‘) ist ein flächiger Werkstoff, der im Wesentlichen aus Fasern meist pflanzlicher Herkunft besteht
und durch Entwässerung einer Fasersuspension auf einem Sieb gebildet wird. Das dabei entstehende Faservlies wird verdichtet und getrocknet.
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Geschichte
Historische Quellen schreiben die Erfindung des Papiers Cai Lun zu, ein Würdenträger des Chinesischen Kaiserhofs, der 105 n. Chr. begann, Blätter aus Papier herzustellen,
indem er Fetzen aus gebrauchtem Stoff, Baumrinde und Fischernetzen verwendete.
© pixartprinting.de
Zu seiner Zeit gab es einen papierartigen Beschreibstoff, der aus Seidenabfällen hergestellt wurde. Diesen mischten die frühen Papiermacher vornehmlich mit Hanf, alten
Lumpen und Fischernetzen und ergänzten das Material mit Baumrinde oder Bast des Maulbeerbaumes. Die chinesische Erfindung bestand vor allem in der neuartigen Zubereitung:
Die gesäuberten Fasern und Fasernreste wurden zerstampft, gekocht und gewässert. Anschließend wurden einzelne Lagen mit einem Sieb abgeschöpft, getrocknet, gepresst
und geglättet.
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Tierhäute, ungegerbtes, mit Kalk behandeltes Fell von Schaf, Ziege oder Esel wurde im Mittelalter zum wichtigsten Schriftträger des europäischen Kulturkreises. Die
Verarbeitung von meist leicht beschaffbaren Pflanzenfasern zu einem blattartigen Schreibmaterial führte zu den ersten Vorläufern des Papiers.
Fett gedruckte Wörter werden weiter unten genau erklärt
Bis in die 50er Jahre, vor der Industrialisierung, wurden auch Lumpen aus Baumwolle, Hanf, Flachs und Leinen für die Papierherstellung verwendet. Die Lumpen wurden vorgängig von
Knöpfen, Schmutz oder dunklen oder färbbarem Stoffen getrennt, dann zerkleinert und mit viel Wasser in den rythmischen
Stampfwerken in ihre einzelnen Fasern zerlegt.

© rheinische-industriekultur.com - Leinen Stampfwerk
Das
Stampfwerk brauchte viel Energie, was oft von einem Mühlrad (Wassermühlräder) angetrieben wurde. Später wurde der
Papierholländer, meist kurz Holländer genannt, bis ins
20. Jahrhunder verwendet. Es ist eine Maschine, mit der bei der historischen Papierherstellung Lumpen oder
Hadern direkt zerkleinert und zerfasert wurden.
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© rheinische-industriekultur.com - Holländer
Später wurden die Lumpen mittels Chlor gebleicht, sodass auch farbige Stoffe in der Fabrik zu weißem Papier verarbeitet werden konnte.
Nach der Industralisierung wurde
Zellstoff ein wichtiges Ausgangsmaterial. Aus Holz entsteht nicht nur
Holzschliff (Gemahlenes Holz), sondern auch
Zellstoff. Die Baumstämme, vorwiegend Tannen
und Fiechten, wurden geschält und geschliffen. Das
Holzschliff Verfahren bedeutete, daß Holz in Faserquerrichtung auf einem Schleifstein unter Zuhilfenahme von Wasser zu verarbeiten.
Der
Holzschliff hatten gegenüber dem
Zellstoff den Nachteil, dass das Papier schnell vergilbte und brüchig wurde. Beim
Zellstoff wurden Harze und andere Begleitstoffe
entzogen und stellte so einen qualitätiv hochwertigen Rohstoff dar.
Die aus dem
Holzschliff gewonnenen Papiere waren nicht ganz unproblematisch, da sie verschiedene saure Substanzen enthielten. Durch die industrielle Herstellung mit Sulfit entstand durch
Luftoxidation sowie Hydrolyse Schwefelsäure. Außerdem verminderte sich die Reißfestigkeit des Papiers durch die Verwendung von Chlor und Essigsäure, was auch zu starken Vergilbungen führte.
Davon war das Holzschliffpapier aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in besonders starkem Maße betroffen.
Da die Entwicklung hier aber natürlich nicht Halt machte, konnte Ende des 19. Jahrhunderts auch
Zellstoff aus Holz mittels Natronverfahren hergestellt werden. Durch den chemischen
Aufschluss von Holz konnte kurze Zeit später auch Sulfitzellstoff gewonnen werden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde begonnen, Papier aus halbsynthetischen Fasern wie regenerierter
Cellulose herzustellen. Mit fortschreitender Technik wurden zunehmend
Holländer und Kollergang von
Refinern abgelöst. In den 1950er Jahren konnte dann das erste Papier aus
vollsynthetischen Fasern aus Polyamid vorgestellt werden. Seit 1980 kann nun auch ohne Chlor gebleicht werden. Seitdem wird hauptsächlich Papier hergestellt, welches sehr
alterungsbeständig sowie säurefrei sein soll.
Als Ausgangsmaterial für
Zellstoff dienen Pflanzliche Stoffe mit einem hohen Cellulose Anteil.
Sowohl Altpapier- als auch Zellstoffballen werden in einem Pulper mit Wasser vermischt.
Ein Pulper ist ein Behälter mit einer Öffnung, durch die das Rohmaterial geschoben werden kann. Am Boden oder an der Seite des Pulpers sorgt ein sehr leistungsstarkes Rührwerk für die
notwendige Turbulenz. Die Fasern in den Ballen oder im Altpapier werden zu einem kleinen Teil durch den Kontakt mit dem Rührwerk und zu einem großen Teil durch die vom Rührwerk erzeugten
Turbulenzen und Scherkräfte in der Wasser-Faser-Masse von den übrigen Fasern getrennt.

© ilmondodellacarta & wikipedia / Papier-Pulper
Ein Pulper kann kontinuierlich oder chargenweise betrieben werden. In beiden Fällen wird die Faserwassermasse durch die Pumpe abgesaugt, was das Passieren einer Lochplatte erfordert.
Die Lochplatte, die sich direkt hinter dem Rührwerk befindet, stoppt die übergroßen Partikel. Manchmal werden auch Hilfsstoffe zugesetzt, wie z. B. Natronlauge, die den pH-Wert der
Masse anhebt. Dadurch kann die Faser besser quellen, d. h. Wasser aufnehmen, und ihr Durchmesser nimmt zu. Diese Behandlung erleichtert die spätere Aufbereitung der Fasern im
Produktionsprozess. Allerdings wird bei Altpapier eine Schnur oder ein Eisendraht im Pulper belassen, um die sich grobe Verunreinigungen wickeln, so dass bereits im Pulper
eine grobe Reinigung erzielt wird.
→ Herstellung mit dem Schöpfsieb und auf der Papiermaschine
© Zanders Feinpapiere AG, Bergisch Gladbach - 1988 - ca. 27 Min. Deutsch
Link führt direkt auf den original Film auf dem YouTube Kanal
Papier Herstellung von Hand heute und dazumal
Früher wurde dieser Faserbrei aus Lumpen oder Holzschliff hergestellt, heute verwenden wir Zeitungspapier oder Papierschnitzel, alternativ kann man versuchen, Baumrinde so fein zu
zerklopfen, dass man selber einen Zellstofffasern Brei herstellen kann.
Die Papier Herstellung ist hier grundsätzlich noch genauso wie in den früheren Jahren, nur die Varianten haben sich etwas verändert. Früher verwendete man ein grosses Gefäss (Bütte),
welche man aufheizen konnte, da das Wasser so besser ablief. Heute verwendet man hingegen einen Topf oder Kessel und hilft später mit einem Handtuch oder eine Bügeleisen
nach, damit das überschüssige Wasser schneller verschwindet.
Nicht jede Variante ist für alles geeignet, aber die Grundlage für alle Methode fängt mit der Pulpe (also dem Wasser-Zellstoff-Papier-Gemisch) an. Man kann jetzt Papierschnipsel aus
Bastelarbeiten verwenden oder Zeitungspapier recyling. Bei Zeitungspapier reicht es, wenn man die Papierfetzen einfach im Wasser einweichen lässt. Die etwas stabileren
Papierreste legt man vorgängig eine Nacht in Wasser ein, so dass man am nächsten Morgen die Masse mit einem Stabmixer verkleinern kann. Für die weitere Verarbeitung muss man den
Papierbrei mit viel Wasser mischen, zusätzlich kann man auf eigener Wunsch noch Farbe oder Kräuter hineingeben oder später mit getrockneten Blumen schmücken.

© negnuja.ch
Papier Schöpfen
Das Schöpfsieb besteht aus einem Rahmen (Deckel) und einem Sieb (Form). Früher bestand das Schöpfsieb aus einem feinmaschiges Metallgewebe, heute ist das Sieb aus Kunststoff.

© Eifeltor Mühle Schöpfsieb und Gersaecker - Schöpfsieb
Jetzt nimmt man Schöpfform und Deckel mit beiden Händen und hält sie über die Bütte/Topf, taucht sie dann
in den wässrigen Papierbrei, um sie anschließend mit einer gleichmäßigen fließenden Bewegung wieder aus der Bütte herauszuheben. Jetzt hält man die gefüllte Form waagrecht und
beginnt sie vorsichtig nach beiden Seiten vor und zurück zu schwenken. Dadurch wird der Papierbrei gleichmäßig verteilt und die sich absetzenden Fasern verflechten sich miteinander.
Oft gelangt etwas Faserbrei zwischen Rahmen und Form und bildet dann den bekannten "Büttenrand". Jetzt wird der Rahmen vom Sieb genommen und man sieht schön die rechteckige Form des
späteren Papiers.

© Zanders Feinpapiere AG, Bergisch Gladbach
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Früher übernahm der
Gautscher (gautscht, von franz. coucher ablegen, schichten) jetzt das Sieb, denn Papierschöpfen bestand aus drei Arbeitern, den Schöpfgesellen, dem
Gautscher und dem
Ablegers. Der Schöpfgeselle füllte den Rahmen mit der Pulpe, nahm den Rahmen vom Sieb und der
Gautscher übernahm das Schöpfsieb, drehte es um und presste das
Papier auf ein Filz, so dass das Papier jetzt flach auf dem Filz lag. Jetzt kann man weitere Papierblätter herstellen und die Blätter immer
zwischen einem Filz ablegen. Wenn man dann die gewünschte Papiermenge hergestellt hat, wird der ganze Papierstapel oder
Pauscht unter einer Presse fest zusammen gedrückt, so dass
soviel Wasser, wie möglich abfliesst. Jetzt kommt die Arbeit des
Ablegers, denn seine Aufgabe beginnt jetzt, indem er die feuchten Papierbogen von den Filzblätter löst und sie
aufhängt.
Ohne Presse und Gautscher macht man alles selber, indem man das nasse Papier vorsichtig auf das Vlies oder Geschirrtuch stürzt. Während das Sieb immer noch auf dem Geschirrtuch liegt,
tupft man mit einem weiteren Tuch die jetzt sichtbare (untere) Seite des Sieb ab, sodaß so viel Wasser wie möglich aufgesogen wird. Wenn das Papier am Schöpfrahmen klebt, kannst du
vorsichtig mit den Fingern oder einem Messer nachhelfen.
Sobald das Papier vom Sieb gelöst ist, kannst Du das Papiere mit einem zweiten Tuch zudecken und mehrmals fest mit dem Wall- Nudelholz darüber rollen,
um überschüssiges Wasser herauszupressen. Aber man kann auch ganz einfach das Papier an der Sonne oder auf einer Heizung trocknen lassen. Damit das Papier am Schluss schön flach ist,
kann es mit dem Bügeleisen noch eben gebügelt werden. Früher wurde hier mit einem Stein gearbeitet, bis später dafür die Papierwalze eingesetzt wurde.
frugal:
Ohne Schöpfsieb, ohne zusätzliche Hilfsmittel lässt sich ganz einfach Papier herstellen. Man verteilt löffelweise den wässrigen Papierbrei auf ein Reinigungstuch 'Vlies'/Haushaltspapier, welches vorgängig auf ein Geschirrtuch
gelegt wurde. Jetzt verstreicht man den Brei gleichmässig und so dünn, wie man sein Papier wünscht. Wenn man die gewünschte Dicke des Papiers erreicht hat, legt man wieder
ein Vlies Reinigunstuch auf den Brei und als Abschluss wieder ein Geschirrtuch. Jetzt kann man mit einem Nudelholz, Wallholz oder Nudelwalker das Wasser aus dem Brei ausdrücken.
Wenn man keine Zeit hat, bügelt man zuerst das äussere Geschirrtuch an und wenn es trocken ist, entfernt man es vorsichtig. Jetzt kann man das Vlies noch trocken bügeln und zieht am
Schluss vorsichtig das Vlies vom Papier. - Unten zeigt der Film die genauen Schritte.
Hier einige Alternativen, damit man ohne zusätzliches Material Papier herstellen kann
- Strumpfhosen (unten mit Keksausstechformen erklärt)
- feinmaschiges Grilltuch
- Spritzschutz Sieb
- Sandkasten Sieb
- Mehl-Sieb
- Abtropfsieb
- usw.
→ Papier schöpfen - Papier selber machen aus Altpapier / von Neugier schafft Wissen
© auf dem YouTube Kanal - Neugier schafft Wissen /- 14 Minuten - Deutsch - klar und einfach erklärt
Hier eine genaue Anleitung zur Papierherstellen (PDF):
Geo.de/Geolino - Papier selber herstellen
Papier-Herstellung mit Keks Ausstechformen
Wenn man nicht einfach rechteckiges Papier herstellen will, kann man es natürlich auch mit diversen freihändigen Formen ausprobieren. Will man aber doch lieber klare Formen, kann man
auch gut Keks Ausstechformen verwenden. Ob man jetzt dieses Formen direkt auf einem Reinigungstuch, wie oben beschrieben oder auf einem Sieb oder wie hier auf Strumpfhosen verwendet,
spielt schlussendlich keine Rolle. Die Strumpfhose stülpt man über ein Keks-Blechdeckel, Backform, Eisschale, diverse Plastikschalen und schon kann man sie als Sieb verwenden.

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Der Pulpe wird wie oben beschrieben mit Wasser vermischt, bis es eine sehr flüssige Masse gibt. Will man farbiges Papier herstellen, gibt man vorgängig noch etwas Farbe dazu.
Anschliessend giesst man den sehr wässrigen Pulp in die Keks Ausstechformen, lässt das Wasser etwas abtropfen. Die Keks Ausstechformen kann man jetzt vorsichtig wieder entfernen. Da man bei
Keksform nicht einfach mit einem Wall- Nudelholz das Wasser rauspressen kann, ohne die Form des Papieres zu zerstören bzw. verändern, lässt man jetzt einfach das Papier auf der Strumpfhose trocknen.
Sobald das Papier trocken ist, zieht man die Strumpfhosen hin und her und schon löst sich das getrocknete Papier.

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© negnuja.ch - selbstgemachter Papier Schneeflocke,
Diese Papierschneeflocke besteht aus zwei zusammen geklebten Schneeflocken, als Verstärkung habe ich ein Karton dazwischen geklebt, da selber gemachtes Papier nicht sehr reissfest ist.
Mit einem Sprühkleber und viel Glitzer wurde schnell und unkompliziert die Weihnachtsdekoration gebastelt.
Maschinelle Produktion / Landsiebpapier Maschine
Die Langsiebpapiermaschine wurde 1798 von dem Franzosen Nicholas-Louis Robert erfunden (Patent am 18. Januar 1799). An dem Prinzip seiner Papiermaschine hat sich seither
nichts verändert. Eine Fasersuspension wird über ein Schöpfrad und einen Stoffauflauf auf ein Schüttelsieb, die Siebpartie, aufgebracht und entwässert (heutzutage mit
Vakuumsaugern). Das grob entwässerte, aber noch nasse Papier wird anschließend durch Presswalzen geleitet und durch die heutzutage mit dampfbeheizten Trockenzylindern
versehene Trockenpartie weiter getrocknet.
© Von Die zuckerschnute, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4465335
Weiter wurde die Rundsiebpapiermaschine oder die Bogenschöpfmaschine erfunden. Die Bauweise einer Papiermaschine hängt vom jeweils zu produzierenden Papiertyp ab und kann
dementsprechend sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich müssen die Funktionsprinzipien Langsieb, Rundsieb, kombiniert (Langsieb und Rundsieb zusammen), siebfrei und die
Gruppierung innerhalb der Maschinen in Blattbildungszone, Pressenzone und Trocknungszone beachtet werden.
wikipedia.com
Papier Herstellungs Begriffe
Ableger
Der Ableger übernimmt die Arbeit, wenn der Pressvorgang der
Pauscht (Papierstabel) beendet ist. Vorsichtig löst er die noch feuchten Papierbogen von den Filzen. Die
Bogen werden sorgfältig in einem "Packen" auf einem schrägen Gestell gestapelt, die Filze wieder an den Gautscher zurückgegeben.
Bütte
Büttenpapier oder kurz Bütten ist ein mit einem Sieb aus der Bütte, einem wannenförmigen Gefäß, geschöpftes Papier. Handwerklich stellt es die historisch ursprüngliche
Herstellung von Papier dar. Bleiben die Papiere unbeschnitten, haben sie einen ungleichmäßig geformten und dicken Rand, den Büttenrand.
Cellulose
Dabei besteht Papier heutzutage aus Cellulosefasern, die unterschiedlich lang sein können und von den ursprünglichen weiteren Pflanzenbestandteilen getrennt wurden.
Das bedeutet, dass der gewonnene Zellstoff mit Wasser versetzt und zerfasert wird. Der entstandene Brei wird vom Papiermacher maschinell oder per Hand auf ein sich bewegendes Sieb
gegeben, damit sich die Fasern eng übereinander legen können, sodass ein Vlies entsteht. Nach dem Trocknungsvorgang wird die Oberfläche des Papierblattes mit Stärke, modifizierter
Cellulose oder Polyvinylalkohol geschlossen, d.h. imprägniert bzw. „geleimt“.
Gautscher
(gautscht, von franz. coucher ablegen, schichten) - Der alte Ausdruck „Gautschen“ stammt aus der Handschöpferei bei der Herstellung von Büttenpapier. Dabei wird der
feuchte Bogen nach dem manuellen Schöpfvorgang in der Bütte und dem Ablaufen des Wassers vom Sieb des Schöpfrahmens auf ein Trockenfilz durch ganz leichten Druck abgelegt d.h. gegautscht.
Unter „Gautschen“ wird auch die Vereinigung mehrerer noch nasser, meist stofflich verschiedener Papierbahnen zu einer einzigen, mehrlagigen Karton verstanden. Es wird dann
von gegautschtem Karton gesprochen.
Hader
Hader, hergeleitet vom althochdeutschen Wort hadara („Schafspelz“), ist die mittelhochdeutsche Bezeichnung für ein abgerissenes oder abgeschnittenes Stück Stoff, auch
Lumpen oder Fetzen genannt. Als Hader wird auch ein abgetragenes, zerschlissenes Kleidungsstück bezeichnet, das aus Altersgründen in Stücke zerfällt.(© wikipedia)
Holländer
Um 1670 machten holländische Papiermacher eine wichtige Erfindung: den nach ihnen benannten Holländer, ein Mahlgerät, das nicht nur schneller arbeitete, sondern auch
mengenmäßig mehr leistete. Der Faserbrei zirkuliert durch eine ovale Wanne in deren Mitte sich eine angetriebene Walze mit querstehenden Messern befindet - ähnlich dem Schaufelrad
eines Raddampfers. Durch die Bewegung der Walze wird der Papierbrei gegen eine am Boden der Wanne angebrachte Platte gedrückt und die Fasern dabei durch die Messer zerquetscht und
zermahlen. Bis vor kurzem wurden Holländer - allerdings in technisch vervollkommneter und weiterentwickelter Art - in Fein- und Spezialpapierfabriken noch immer verwendet.
Heute sind diese diskontinuierlich mahlenden Holländer durch moderne, kontinuierlich arbeitende Mahlmaschinen verdrängt.
Holzschliff
entsteht, indem trockenes Holz durch einen nassen Schleifstein zerfasert wird. Dadurch gewann man einen Holzbrei, der aus der Bütte geschöpft werden konnte und
sich im Schöpfrahmen durch Schütteln verfilzte.
Holzstoff
Bei der Herstellung von Holzstoff erfolgt eine Zerfaserung des Holzes mit verschiedenen Verfahren. Bei der Herstellung von Zellstoff hingegen wird
der Ligninanteil mit chemischen Methoden entfernt, so dass bei geringerer Ausbeute und höherem Aufwand der höherwertige Zellstoff gewonnen wird, der fast vollständig
aus Cellulose besteht.
Lignin
Lignin kommt vom lateinischen Wort „Lignum“ für Holz. Es kommt in den Zellen mehrjähriger Pflanzen vor. Es sorgt dafür, dass wir auf Holz klopfen können. Lignin bildet neben
den Zellulosen und den Hemizellulosen zwanzig bis dreißig Prozent der Holzzellwandsubstanz. Es sorgt in erster Linie dafür mehrjährigen, außerhalb des Wassers gedeihenden Pflanzen,
Stabilität, vor allem Druckfestigkeit, zu verleihen. Zudem verkittet das Lignin die anderen Zellwandkomponenten, vor allem die Zellulose, und verhindert dadurch die Bioabbaubarkeit
der Zellulose. Durch das Lignin kann keine Feuchtigkeit zur Zellulose vordringen, was sowohl der lebenden Pflanze als auch verbautem Holz Dauerhaftigkeit verleiht. Als dritte
Aufgabe setzt das Lignin den Biopathogenen, also Insekten und Pilzen, einen besonderen Widerstand entgegen. Lignin lagert sich in der Zellwand ein und bewirkt
so die Verholzung oder Lignifizierung der Zelle.
Pauscht
Ein Stoß Papier und Filze wurde „Pauscht“ genannt und bestand aus 181 Bogen zwischen 182 Filzen. Zur weiteren Entwässerung wurde dieser Stapel dann in einer
Gautschpresse entwässert. Danach erst wurden die einzelnen Bogen aufgehängt und an der Luft getrocknet.
Pulper
Ein Pulper ist ein Behälter mit einer Öffnung, durch die das Rohmaterial (Altpapier - oder Zellstoffballen) geschoben werden kann. Am Boden oder an der Seite des Pulpers
sorgt ein sehr leistungsstarkes Rührwerk für die notwendige Turbulenz. Die Fasern in den Ballen oder im Altpapier werden zu einem kleinen Teil durch den Kontakt mit dem Rührwerk und
zu einem großen Teil durch die vom Rührwerk erzeugten Turbulenzen und Scherkräfte in der Wasser-Faser-Masse von den übrigen Fasern getrennt.
Refiner
Als Refiner bezeichnet man von einem Gehäuse ummantelte Maschinen, die in der Papierindustrie vor allem zur Erzeugung von Holzstoffen verwendet werden. Mit Refinern
werden hauptsächlich Hackschnitzel mechanisch zerfasert und die Fasern mechanisch bearbeitet (Faserstoffmahlung). Der Refiner wird aber auch zur Bearbeitung von Altpapier verwendet,
hierbei werden aber meist nur die Langfasern bearbeitet.
Stampfwerk
Die zerrissenen Lumpen kamen für der Zerfaserung in ein Stampfwerk oder Stampfgeschirr. Das Stampfwerk bestand aus einer Reihe von mehreren Trögen, gefüllt mit Wasser
und
Hadern, in die in gleichmäßigem Rhythmus die von einer langen Nockenwelle angetriebenen Stampfhämmer niederschlugen. Erst nach etwa 48 Stunden war der Stoffbrei bereit für die
Weiterverarbeitung.
Zellstoff
Unter Zufügung chemischer Aufschlußmittel wurde Holz gekocht und dadurch in Zellstoff verwandelt, in dem man einen technischen Urstoff entdeckt hatte. Als
Aufschlußmittel hatten 1871 Dresel das Natronverfahren, 1884 Dahl das Sulfatverfahren erfunden, die durch das schon 1874 von Mitscherlich nach Deutschland gebrachte amerikanische
Sulfitverfahren verdrängt wurden, nach welchem man auch heute aus Stroh Strohzellstoff zur Herstellung von Papieren und Pappen erzeugen kann. 90 % des weltweit erzeugten
Zellstoffs wird aus Holz hergestellt.
Informative Seite über die Geschichte und Herstellung von Papier
https://www.blogus.de/Pkun.html
(letzter Link-Test 2022)
Papier oder Folie
Was ist der Unterschied von einer Transparent-Folien und Transparent-Papier? Ist doch eigentlich recht simple - eigentlich. ツ Unter einer Folie wird heute meist ein sehr dünnes
Metall- oder Kunststoffblatt verstanden, ob transparent, bunt oder mit Klebstoff bestrüht ist, spielt dabei keine Rolle.
Eine Folie ist meistens wasserabweisend wie ein Sichtmäppchen, Zip-Beutel, Cellophanpapier, bzw. -beutel, Klarsichtfolie und das Papier ist schlussendlich immer noch ein 'Naturprodukt',
welches ursprünglinch immer noch aus Pflanzenfasern hergestellt wird. Ob es schlussendlich nachbehandelt wurde, wie ein Backpapier, ist dabei nebensächlich.
Was gehört alles zu Folien:
- Inkjet-Folien
- Aufklebe-Folien
- Transfer-Folien
- Sichtschutz-Folien
- transparende Folien zum Bücher einzubinden oder zum Drucken für einen Vortrag
Papier selber herstellen - kleben, aber wie? (Fake Papier)
Es hört sich vielleicht komisch an, aber das selbstgemachte geklebte Papier wird auch aus alten Papier hergestellt, nur wird es hier nicht verkleinert
und zu einem Brei vermischt, wie bei selber geschöpften Papier, sondern hier verwendet man Sudelblätter oder einseitige beschriftete Geschäftsbriefe usw., welche man nicht
mehr braucht und eigentlich im Altpapier landen würde. So entsteht das andere selbstgemachte Papier, welches anders aussieht, aber im Ursprung doch einen leichten Hauch des
ursprünglichen selber geschöpften Papiers hat. Deshalb findet man es im Internet oft unter dem Namen Fake-Papier.

© negnuja.ch / hier einige Beispiele mit selbstgemachtem Papier, welche mit Kleber aufgewertet wurde ツ
Wieso sollte man das machen, fragt man sich jetzt? Wieso nicht? Im
Junk Journal Bereich legt man Wert darauf, dass man Bestehendes neu
verwertet. Klar, es wird bei Papier Schöpfen auch Altpapier verwertet, hier wird einfache eine andere Methode angewendet, es kann einem jetzt gefallen oder nicht.
Anleitung

Das braucht es für selber gemachtes Papier mit Kleber
- Sudelpapier = dh. einseitig benutztes Papier, Geschäftsbriefe usw.
Achtung: die Tinte vom Tintenpatronen Drucker Papier löst sich mit dem Kleber auf und die Farbe sieht man später auch auf der Rückseite, besondern bei sehr dunklen
grossem Text bzw. Bilder ist es sehr gut zu erkennen (Beispiel 1 oder Notizblock bei den Beispielen)
- Servietten oder Seidenpapier, mit oder ohne Sujet
- benutzte Teebeutel auftrennen und das Papier glatt streichen, der Inhalt seperat aufbewahren
- benutzte Teebeutel Inhalt oder getrocknete Blätter aus dem Garten verreiben
- Fäden aller Art, welche gut aufgetrennt werden können, z.B. Jute, Baumwollfäden
- evt. Mullverband, Wattenresten, Stoffresten, Vorhandstoff usw. (nicht zu dick)
- Kleber mit Wasser verdünnen
Als Unterlage verwendet man einen grossen Plastikmatte, -sack oder eine Silikonback Matte. Jetzt legt man als erstes sein Sudelpapier mit der Schrift nach unten
auf die Matte. Als Vorbeireitung zupft man jetzt die Fäden, Watte, Wolle oder Jute Stückchen, wie auf dem Fotobeispiel, etwas auseinander.

Vorbereitung der Fäden
In den folgenden zwei Beispielen kann man den Verlauf genau sehen. Zuerst wurde das Papier auf den Tisch gelegt und mit Teebeutel, Farben, Fäden, Wolle und Jute
belegt und anschliessend mit den letzten zwei Lagen einer Serviette bzw. einem Seidenpapier abgedeckt. Jetzt verteilt man grosszügig das Kleber/Wasser Gemisch auf
dem Serviette/Seidenpapier. Sollte man es aufreissen oder verletzten, einfach ein Servietten- Seidenpapierrest darüber kleben und andrücken. Es kann eine sehr
friemelige Sache werden, aber Geduld und Übung wirken hier Wunder.
Beispiel 1

Beispiel 1 - gut sichtbar die Tintenstrahlbilder auf der Rückseite, welche hier gut durchdrucken und deshalb im Papier sichtbar sind
Dieses Beispiel hat nur Fäden, Tee, etwas Farbe und Wolle. Hier wurde eine Seite mit einer beigen Servietten und die zweite Hälfte mit einer weissen Servietten bedeckt
und anschliessend mit dem Wasser/Kleber Gemisch bestrichen. Wenn die Serviette aufreisst, einfach ein Stück Servietten über das Loch drücken. Später ist es nicht mehr
sichtbar.
Wenn Servietten einem zu dünn bzw. zu kniffelig für das Bestreichen ist, versuche es mit Seidenpapier oder Teebeutel Papier, diese Papiere reissen nicht so schnell
und sind somit robuster beim Verstreichen des Wasser/Kleber Gemisch.
Beispiel 2

Beispiel 2 - vorgängig mit Kaffee eingestrichen
Hier wurde ganz am Anfang löslicher Kaffee im Wasser aufgelöst und damit das Blatt bestrichen, so wirkt es am Schluss etwas dunkler. Wie sich das Blatt bei diesem
Kaffee-Wasser Gemisch wellt, erkennt man auf dem ersten Bild sehr gut. Jute, Fäden, Tee und Teebeutel Stücke (dunklen Flecken) wurden nach eigenen Vorstellungen auf
dem Kaffeeblatt verteilt. Dieses Beispiel wurde mit Seidenpapier bedeckt und dann mit dem Wasser/Kleber Gemisch eingestrichen. An den Ränder kann man den
Unterschied, mit Kaffee oder ohne Kaffee, gut erkennen.

© negnuja.ch / Schmetterling Karte: Papier Beispiel 1 / Blumenkarte: mit Teepapier ツ
Papiersorten
Es gibt rund 3000 Papiersorten, die nach unterschiedlichen Gesichtspunkten in Gruppen zusammengefasst werden können. Wer neugierig ist und mehr wissen will, schaut am Besten einmal
hier auf der Wikipedia Seiten nach. Für jede Gelegenheit gibt es das passendende Papier, jetzt muss man nur noch genau wissen,
was man überhaupt sucht ツ.
Butterbrot-, Pergaminpapier
Butterbrotpapier oder Pergamentersatz, ist ein holzfreies, fettdichtes Papier, das zur Verpackung von Speisen eingesetzt wird. Es ist, im Gegensatz zu echtem Pergament,
weder wasserdicht noch kochfest.
Die Fettdichtigkeit wird durch eine schmierige Mahlung der Faserstoffe erreicht. Die Fasern werden dabei gequetscht, die Saugfähigkeit des Papiers nimmt stark ab.
Für Verpackungszwecke wird Pergamentersatz auch kaschiert. Das Flächengewicht beträgt 40 bis 80 g/m². Bei einem Flächengewicht unter 40 g/m² spricht man von Pergamin.

- Dekorative Sterne aus Butterbrot- oder Sandwichbeutel
Ab 2 bis 3 Jahren unter Aufsicht!
Es braucht etwas Vorbereitung, aber am Schluss können die Kinder kreativ sein und haben ein schönes Endresultat. Die Kinder in diesem Alter können sich noch nicht lange auf etwas
konzentrieren, deshalb ist es am einfachsten, immer die 'Malphasen' nutzen, ein, zwei Beutel zu bemalen und schon macht Spielen wieder Spaß. Und wenn man nicht Wasserfarben verwendet, kann man gut die Beutel
zwischendurch zum Bemalen geben.

Bild: © negnuja
Dieser dekorative Stern mit einem Ø von ca. 50 cm sind ideale Arbeiten für Gruppen oder mehrere Kinder. Ob schön oder gut gezeichnet/gemalt oder gestaltet wird,
spielt hier keine Rolle, dh. die Kinder können kreativ die Beutel bemalen. Aus dem 'Nebenprodukt' gibt es kleinere Sterne zum Aufhängen.
Hier die genaue Anleitung:
- Material:
- Sandwich- oder Butterbrotbeutel (12x23cm No. 20 andere Grösse sind natürlich auch möglich, nur bitte einheitlich!)
- Karton als Vorlage
- Farbiges Tonpapier oder es kann auch etwas festeres Papier aus einer Zeitschrift verwendet werden
- Holz-, Alleskleber
- Farben, egal Neocolor, Wasserfarben, Farbstift, Filz ...
- Anleitung
Zuerst schneidet man sich eine Vorlage, damit das Zuschneiden des Spitze schneller geht und vorallem, dass am Schluss alle Spitzen die gleiche Grösse haben.

Bild: © negnuja
Für jeden Stern brauchen wir 7 Beutel, als mind. 7 Beutel müssen gemäss der Vorlage angepasst und später ausgemalt werden. Einfach die Vorlage auf den Beutel legen und schön der Kante entlang schneiden,
so dass am Schluss einige Dreiecke als Restmaterial zurückbleiben, welche wir später als 'Nebenprodukt' weiter verarbeiten!
Jetzt kommt die Arbeit der Kinder, einfach beide Seiten bemalen. Wenn die Kinder grösser sind, kann man die Seiten der Beutel auch farbig gestalten, z.b. mit einem Gel oder Glitzerstift. Und beim Bemalen zählt
nicht, wer hat das schönste Bild! .... nein, hier ist wirklich wildes 'Kaffeln/Schmieren/Sudeln/Bepinseln/Krakeln' erwünscht, denn jedes richtige Bild kommt hier nicht zur Geltung. Die Farben sollten so kräftig wie
möglich sein, damit sie später farbig durchs Papier scheinen.


Bild: © negnuja
Damit wir wissen, wo genau gemalt werden sollte oder wo später geklebt wird, hier noch ein genaues Bild mit zwei roten Linien, die zeigen, wo die 7 Beutel später zusammengeklebt werden. Also sollte man mehr Wert auf farbige
Ränder legen und dafür die rote Spur beim Malen etwas vernachlässigen.

Bild: © negnuja.ch
Wenn die Kinder zu klein sind, können die Seiten von uns selber etwas gestaltet werden, etwas Wasserfarbe, einige Neocolores Striche .... einfach, aber doch verschönert es am Schluss das Endresultat. Die 7 bemalten
Butterbrot-Beutel, die Öffnung in einer Richtigung, gemäss den roten Klebe-Linie des letzten Bildes zusammen kleben. Wenn alle 7 Beutel zusammen geklebt wurden, trocknen lassen und dann entsteht ein Fächer (Bild unten).
Jetzt, bevor der Anfang und Endbeutel zusammen geklebt wurde, als Verschönerung noch bei den 7 aufeinander geklebten Beutel Stapel je drei Spickel auf jeder Seiten ausschneiden.


Bild: © negnuja.ch
Jetzt muss nur noch gewartet werden, bis wirklich alles trocken ist, dann öffnen wir den Stapel wie ein Fächer und können die End und Anfangsbeutel einfach zusammenkleben. Der Stern kommt hängend genauso wie
stehend sehr gut zur Geltung, da er relativ gross ist. Also Ideal für den Hauseingang!
Bild: © negnuja.ch
- Das Nebenprodukt
Anstelle alle wegschnittenen Eck-Stücke (Dreiecke) des Butterbrot-Beutels wegzuwerfen, kann man jetzt noch kleinere Sterne herstellen, welche auch ideal zum Bekleben oder Gestalten sind.
Als erstes schneidet man einen ca. 4-5cm Kreis aus einem Tonpapier oder einem dickeren Prospekt aus. Das Stück Papier muss nicht unbedingt rund sein,
er kann rechteckig, sternförmig .... sein. Für einen runden Kreis verwendet man z.B. ein Glas oder Becher als Vorlage..

Bild: © negnuja.ch
Für jeden Nebenprodukt Stern benötigt man 2 Tonpapier Kreise und 4 Butterbrot Beutel Dreieicke (Vorlage Stern). Man bestreicht den ersten Kreis mit Holzleim und legt jetzt 4 Dreiecke so darauf, dass aus
jedem Dreieck, wenn es geöffnet wird, zwei Zacken sichtbar sind. Wenn der Stern 8 gleichmässig verteilte Zacken hat, klebt man den zweiten Kreis als Abschluss oben drauf, so dass die Dreieck-Zacken schön eingeklemmt
werden.

Bild: © negnuja.ch
Jetzt können die Kinder wieder fleissig werden und Schokoladen-Glitzer-Papierfetzen, Stanzfiguren aus normalem Papier oder Glitzerpapier aufkleben. Selbstverständlich machen wir bei kleineren Kindern den Holzleim-Tupfen
auf den Stern, so dass die Kinder nur noch das Papier drauf drücken können. Bemalen klappt bei diesen Sternen nicht wirklich, da wir immer über die Kanten malen müssen, so ist die Gefahr gross, dass der Stern zerrissen
wird. Aber hier einfach der Fantasie etwas Spielraum lassen, denn es kann sehr viel geklebt werden .... (Faden, Knöpfe, Watte, Dekomaterial usw.)
Bild: © negnuja.ch
China-, Reispapier
ist ein besonders weiches, saugfähiges, meist leicht gelbliches Papier. Ideal für chinesische Malereien, Schriftrollen, Holz- und Linoldruck
sowie als Aufziehpapier für Stellwände. Echtes Reispapier ist unbegrenzt haltbar und lagerfähig, denn es wird aus den Fasern der Reis-Pflanze hergestellt, die in der Natur kaum verwittern.
Ursprünglich in China hergestelltes, handgeschöpftes Papier aus Reisstroh oder dem Bast des Maulbeerbaumes. Charakteristische Eigenschaften: langfaserig, seidenglänzend, von
hervorragender Festigkeit. Heute werden Chinapapiere weitestgehend industriell hergestellt, weisen aber ähnliche Qualitätsmerkmale auf.

China- Reispapier - Bild: kuenstlermagazin.de
Essbares Reisteig Blätter
Blätter aus Reisteig werden im Handel oft fälschlich als "Reisblätter" oder meist sogar als "Reispapier" angeboten, die aus Reismehlteig
bestehen. Reismehl ist ein sehr feines Mehl, das aus Rund- oder Langkornreis hergestellt wird. In Japan wird der Reisteig für verschiedene Süßigkeiten wie Mochi verwendet oder in der
vitnamesische/thailändischen Küche als Bindemittel und zum Zubereiten von Teig oder Reisnudeln (transparent) benutzt. Reismehl enthält im Gegensatz zu anderen Getreidemehlen keinen Kleber (Gluten). Deshalb ist es nur
bedingt für Gebäck und Brot geeignet. Es wird bei glutenfreien Diäten benutzt. © kunst-kreativ.de/Reispapier.htm

Essbares Reisteigblätter - Bild: wikipedia.com
Durchpaus- Durchschlagpapier
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie wir mit einem Schlag mehrere Kopien erstellen können. Ohne ein zusätzliches Blatt (Kohlepapier) oder ein
chemisch behandeltes Papier geht es allerdingt noch nicht.
Hier die einzelnen Techniken:
Kohlepauspapier
nannte man das klassische Durchpauspapier. Wir legen unsere Vorlage auf ein Durchpauspapier und fahren alle Konturen, Strichen nach. Durch
den Druck beim Schreiben auf das oberste Blatt, wird Farbe vom Kohlepapier auf das unterste Blatt übertragen.

Graphit Durchpauspapier - Bild: hobbyline
- Selber herstellen Durchpauspapier kann man einfach selbst herzustellen, man nimmt ein Blatt Papier und bemale es flächendeckend einseitig mit einem Bleistift. Um einen möglichst hohen Effekt beim
Durchpausen zu erreichen, empfiehlt es sich horizontaler, vertikaler und diagonaler Richtung über das Papier zu malen. Jetzt wird es einfach umgekehrt, sodaß bei Druck aufs Blatt
die Druckstelle die Bleistiftfarbe auf das untere Blatt überträgt.

Durchpauspapier selber herstellen - Bild: mein-airbrush.com
Reaktionsdurchschreibepapier
wurde im Jahr 1954 auf den Markt gebracht und erlaubt es, bei Schreibarbeiten Kopien gleichzeitig mit dem Original zu erstellen,
ohne das bis dahin erforderliche farbgebende Kohlepapier zu verwenden. Wir kennen es von Quittung- bzw. Rechnungsbüchlein, wo gleichzeitig eine Kopie für den Kunden erstellt wurde.
Die Unterseite des oberen Blatts des Reaktionsdurchschreibepapiers ist mit einer mikroverkapselten Flüssigkeit beschichtet, die zunächst farblos ist und erst bei Kontakt mit einer sauren
Komponente eine dunkle Farbe annimmt. Die Oberseite des darunter liegenden Blatts ist dagegen mit einer sauren Komponente (z.B. Phenolharz) beschichtet. Durch den Druck, der auf das
obere Blatt ausgeübt wird, zerplatzen die ca. 10 µm kleinen Mikrokapseln, die farblose Substanz kommt in Kontakt mit der sauren Komponente auf dem darunter liegenden Blatt
und färbt sich dunkel. Auf diese Weise wird auf dem unteren Blatt sichtbar, was auf das obere Blatt geschrieben wurde.
© http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/16/tc/microcaps/microcaps.vlu/Page/vsc/de/ch/16/tc/microcaps/microcaps09a.vscml.html
Durchschlagpapier für den Drucker
Hier wird nicht ein Papier anstelle 2 nur einmal gedruckt. Sondern es geht darum, dass wir diese chemisch behandelten Papier selber bedrucken können. Man braucht also nur das Dokument 2/3 x zu
drucken, übereinanderlegen und zu unterschreiben. Die Durchschrift erscheint dann auf den Durchschlägen. So können auch einfache Multiple-Choice Fragebogen oder Formulare ausfüllen werden.

Durchschlagpapier für den Drucker - Bild: pinx-shop.de
Kohlefreies Selbstdurchschlagpapier SC
Dieses Papier wird verwendet um Durchschreibesätze (Quittungsblöcke, Verträge, Formulare etc.) mit Laserdrucker, Tintenstrahldrucker oder
Fotokopierer herzustellen. Dieses Papier schreibt "in sich selbst" durch. Der Geber- und der Nehmerstrich sind auf der Oberseite vereint. Das Papier benötigt lediglich Druck um Schwärze
zu erzeugen. Daher kann dieses Papier unter jedem beliebigen Blatt durchschreiben, z.B. Ihrem Firmenpapier. Das Oberblatt benötigt keine besondere rückseitige Beschichtung, wie es bei
den anderen Durchschreibepapieren der Fall ist.

Durchschlagpapier SC - Bild: pinx-shop.de
Fotopapier
Fotopapier oder Photopapier (kurz für fotografisches Papier) im klassischen Sinne ist ein lichtempfindlich beschichtetes Material, die Unterlage besteht zumeist aus Papier, zur Herstellung
von schwarzweißen oder farbigen Aufsichtsbildern auf optisch-fotochemischem Wege. Tintenstrahldrucker und Laserdrucker können mit Hilfe von speziellem Kunstdruckpapier Ausdrucke in
fotoähnlicher Qualität liefern.
© wikipedia.com
FSC Papier
Der Forest Stewardship Council, kurz FSC, (1993 gegründet) ist eine internationale Non-Profit-Organisation. Das FSC-System zur Zertifizierung von Forstwirtschaft wurde gegründet zur
Sicherung der nachhaltigen Waldnutzung; diese beinhaltet die Wahrung und auch Verbesserung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Funktionen der Forstbetriebe.
Oder Kurz zusammengefasst, folgende Punkte sind wichtig:
- ökologisch angepasste (Umweltgerecht - Artenvielfalt schützen)
- sozial förderliche (Soziale Bedingungen müssen stimmen)
- wirtschaftlich rentable (nicht auf Kosten der Waldressourcen, des Ökosystems)
FSC soll die Bewirtschaftung der Wälder dieser Welt fördern und somit gewährleisten, dass Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden können ohne die Bedürfnisse
zukünftiger Generation zu gefährden.
© FSC Schweiz
Wo können wir aktiv mithelfen?
Wir unterstützen Produkte mit folgendem Siegel. Dieses findet man hauptsächlich aus Produkten, welche aus Pflanzenfasern hergestellt werden. WC-, Haushalts-, Kopierpapier, Holzmöbel usw.
Wer mehr wissen will:
FSC Schweiz
FSC Deutschland
Wikipedia Info
Kopierpapier
ist ein holzfreies, einseitig vorgespanntes Naturpapier für Fotokopiergeräte und Laserdrucker. Es besitzt oft Schreibpapierqualität, ist leicht gefüllt und besteht
zumeist aus Fichtenzellulose und höherwertigen Laubzellstoffen.
Krepp Papier
ist ein stark gefälteltes Papier. Durch Stauchen der Papierbahn während der Herstellung in noch feuchtem Zustand oder durch erneutes
Anfeuchten wird die zur Erhöhung der Dehnbarkeit nötige Papierstruktur erreicht.

Bild: floristik24.ch
- Krepp Papier Blume
- Material
- 4 Krepp Papier Streifen mit 4-5 Blätter, Breite 10cm und Länge 20cm, je nach gewünschter Blumen Grösse
- etwas Draht

Bild: negnuja.ch
- Anleitung:
- 4 bis 5 rechteckige Krepp Papier Lagen aufeinander legen und im Zickzack Stil falten, die Breite sollte ca. 1 cm sein
- der Draht in der Hälfte des Bündels einmal herum legen und auf der Seite der Kante 1-2 drehen, damit es fest hält
- die einzelnen Krepp Papier Blätter auseinander nehmen - zupfen, so daß viel Volumen entsteht
- am Schluss mit der Hand vom Draht her die Krepp Papier Blumen nach oben streichen, so kann man gut kontrollieren, ob man etwas vergessen hat und man sieht den ersten Erfolg
- die letzten 3 Papier Bündel nach dem gleichen System vorbereiten
- wenn alle einzeln Blüten viel Volumen haben, alle Blüten mit der Hand von unten nach oben streifen und aneinander halten
- jetzt alle Drähte der einzelnen Blüten zusammen nehmen und miteinander verdrehen
- als Schlussarbeit die Blüten etwas büscheln und wenn nötig mit der Schere einzelnen Ecken, hervorstehendene Teile abschneiden
- den Blumenstiel kann man mit einem grünen Krepp Papier oder Bast umwickeln
Kunst - Bilderdruckpapier
sind eine arbeitsintensive Edelvariante der gestrichenen Papiere (Oberflächen Behandlung). Eingesetzt wird holzfreies, seltener leicht holzhaltiges Papier mit einem sehr hochglattem Strichauftrag
von mindestens 20 g/m² je Seite.
Luminaria ®
ist ein schwer entflammbaren transparentes Papier. Die Marke ist hauptsächlich durch die Luminaria-Tüten bekannt. Die Tüten benutzt man zum Beispiel als
Tischdekorationen für Feste, Anlässe usw. dazu stellt man ein Teelicht in die Tüte. Die Tüte ist aus transparent Papier und so erscheinen die Texte / Bilder in einem helleren Licht und bringen so eine
stimmungsvolle Atmosphäre.

Bild: luminaria-home.de
Pauspapier
ist etwas milchig und recht klobig, aber ideal wenn man ein Bild abpausen will. Das Material ist etwas dicker als das Backpapier oder
die Sandwichbeutel in der Küche. Früher haben wir die Vorlage mit einem zweiten Papier drüber an das Fenster (ideal schönes Wetter) gehalten, heute können wir das einfach mit dem Pauspapier.

Bild: folia.de
Pulp
Pulp Papier besteht aus dem Papierbrei, welcher für grobe Verpackungen oder bei Eierkarton verwendet wird. Der Pulp ist die Papier Rohmassen, welche man im Fachläden als einzelne
Blätter oder als Pulver kaufen kann, so dass man den Papierbrei nicht selber herstellen muss. Es ist eigentlich eine Papierrohmasse aus zellulosehaltigen Pfanzenfaser, welches
nur noch im Wasser aufgelöst werden muss und schon kann man Papier schöpfen oder Pappmaché Figuren usw. herstellen.

Bild: edithanderegg.ch (Kartonverpackungen Pulp
Papier) & gerstaeker.ch (Papiermaché Pulver für Pulp Brei)
Recyclingpapier
besteht aus wiederverwertetem Altpapier, Pappe sowie Karton und gilt deshalb als umweltfreundlich. Vorteilhaft ist dabei neben der Schonung der Holz-Reserven der im Vergleich
zur konventionellen Papierherstellung um zwei Drittel verringerte Energie- und Wasserverbrauch. Qualität und Reißfestigkeit des Papiers lässt sich durch das Beimischen neuer Fasern steigern.
Reines Recyclingpapier ist wegen der Tinte im Altpapier nicht 'blütenweiss', sondern eher etwas beige/gräulich.
In der Schweiz wird der grösste Teil des gesammelten Altpapiers in hellen Papieren wie Zeitungspapier und Magazinpapier eingesetzt. Daher bestehen hohe Anforderungen an die Effizienz
der Altpapiersammlung und an die Qualität des Altpapiers.
© altpapier.ch

Recycling Logo - Bild: https://en.wikipedia.org
Wer mehr wissen will:
Recycling Papier Schweiz
Seidenpapier
ist fein und wir kennen es als Schutz-, Einpackpapier für Kristall, Glas etc. Wie können es auch als Geschenkpapier oder Laternenpapier verwenden, da das Papier sehr dünn ist und das Licht schwach
durchscheint. Für Seidenblumen oder andere dekorative Gegenstände ist es auch sehr ideal, da es sehr filigran und locker wirkt.

Bild: opitec.ch

Bild: wunderbare-enkel.de
Tonpapier / Zeichenpapier / Tonzeichenpapier
sind die Bastelpapiere schlecht hin. Sie sind farbig und haben eine schöne glatte Oberfläche. Das Papier hat eine behandelte Oberfläche und gehört unter die Kategorie
Gestrichenes Papier,
so hat das Papier eine schöne Schneidekante und ist deshalb ideal für Fensterbilder, Scherrenschnitte usw.
Der Unterschied von Tonpapier und Tonzeichenpapier liegt an der Stärke des Papiers. Das Zeichenpapier hat ein geringeres Flächengewicht und ist somit dünner.

Bild: folia.de

Bild: ludwigbaehr.de (Ursus)
Transparentpapier
ist leicht durchsichtig und wird klassischerweise für bunte Fensterbilder und Martins-Laternen verwendet. Es lassen sich damit auch edle Karten basteln und für Scrapbooking
ist es ebenfalls unverzichtbar.
Wunderschön sind aus Transparentpapier gefaltete Weihnachtssterne, die am Fenster - vom Sonnenlicht angestrahlt - faszinierend aussehen.

Bild: folia.de
Papierarten bei Wikipedia:
Alle Papiersorten (ohne Gewähr)
Dekopapier (DIY) - Selbst hergestellt
Deko-Papier ist vielseitig einsetzbar, ob jetzt als Geschenkpapier oder zum Einpacken von Deko-Gegenstände, Papierfiguren, Bilder oder kleine Papierfetzen kann man natürlich
auch für Keilrahmen oder Kartengestaltungen gut verwenden. Der neuste Trent ist sicher, mit eigenem Deko-Papier kann man sein Art-Journal schön gestalten, ob das jetzt ein
Bullet Journal, Sketchbook, Scrapbook, Reisetagebuch oder Junk Journal ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Deko-Papier kann man einfach selber herstellen, ist meistens kostengünstig und man braucht beinahe kein Zusatz Material. Mit etwas Kleben, Malen, Schneiden kommt man mit dem
Material Papier schon viel gestalten. Auch kann die Dicke eines Papier das Deko-Werkstück sehr verändern. Hier werden nach und nach einige Deko-Papier Möglichkeiten gezeigt.
Leporello - Faltbuch mit Deko-Papier (Packpapier - Acrylfarben - Verknittern) - Bild: © negnuja.ch
Packpapier - Acrylfarben - Verknittern
Das Packpapier hat den Vorteil, dass es recht dick ist und so sich im Papier nicht sofort Löcher bilden, wenn man mit zu viel Wasser arbeitet. Der Nachteil ist dafür, das
Papier ist recht steif.
Bei unserem Beispiel schneiden wir von der Rolle ein Stück Packpapier ab. Ob das Packpapier jetzt beige oder blau ist, spielt keine Rolle. Dann nehmen wir das Papier
und zerknittern es extra stark in den Händen. Jetzt drücken wir etwas Farbe direkt auf das Papier, die Walze oder auf einen Zwischenträgen, wie zum Beispiel ein
Stück Karton. Jetzt kann man direkt mit der Walze die Farbe schön verstreichen. Nachdem man die ersten Walz-Striche ausprobiert hat, wird man verstehen, was gemacht werden muss,
damit man den gewünschten Effekt erhält.
- Drückt man mit die Walze zufest auf das Papier, verschwinden die Falten etwas und die Fläche wird grossfleckig bemalt
- Drückt man die Farbe direkt auf das Papier, entstehen grössere Flecken
- Zuviel Wasser verwässert die Farbe und deckt nicht mehr richtig
- Figuren (Mond/Sonne usw.) am Schluss geben einen speziellen Effekt
- Leichter Druck mit der Walze, bemalen nur die Falten
- 3 Farben wirken besser als nur zwei
Packpapier - verknittern Bild: © negenuja.ch
Packpapier - verknittern Bild: © negenuja.ch
Jetzt heisst es einfach ausprobieren. Für den o.g. Leporello nimmt man ein Schicht Watte zwischen dan Leporello Karton und das Packpapier. Also zuerst das Flies/Watte auf den Karton
kleben und erst dann mit dem Deko-Papier einpacken.
Packpapier Leporello Details Ansicht Bild: © negenuja.ch
Eingepackte Plastik Eispackungen Bild: © negenuja.ch
Masse / Normen / Grössen
- Haptik
„Hap|tik, die; (griech.): [Lehre vom Tastsinn]; hap|tisch“. Haptik steht für das Tastgefühl der Papieroberfläche. Je mehr gestrichen und gepresst, umso feiner fühlt sich die Oberfläche tendenziell an.
- Opazität / Durchscheinbar
Mit der Opazität wird das Durchscheinen der Rückseite angegeben. Eine hohe Zahl bedeutet geringes Durchscheinen eine niedrige Zahl ein hohes Durchscheinen. Je grösser also die Opazität umso weniger
«durchsichtig» das Papier.
- Papiergrösse
Die deutschen DIN-Papiergrößen stammen bereits aus den frühen 30er Jahren. DIN A0 ist ein Papierformat von 1m² Fläche. Das Format DIN A1 entsteht danach bei der Halbierung von DIN A0.
Im deutschen Sprachraum werden fast ausschließlich die DIN Papierformate als Standardgrößen verwendet (DIN: Deutsches Institut für Normung e.V.). In der DIN 476 werden die Reihen A, B und
C definiert.
Die A-Reihe umfasst die weithin bekannten Papierformate für Standard-Dokumente wie Briefe oder technische Zeichnungen.
Die Reihe B wird oft im Buchdruck verwendet und die Reihe C stellt Formate für z.B. Briefumschläge zur Verfügung.
- ISO (International Organization for Standardization)
- DIN (Deutsche Industrie Norm)
- JIS (Japan Industrial Standard)

Bild: tankonyvtar.hu
- Papier Flächengewicht / Grammatur
In der allgemeinen Umgangssprache Bezeichnung für das Flächengewicht eines Papiers gemessen in Gramm pro Quadratmeter, der Grammatur. Es gilt das jeweilige Gewicht für jeweils 1 Quadratmeter (=g/qm).
Verschiedene Papierqualitäten sind unterschiedlich dick:
Welches Papiergewicht für welchen Zweck?
- Josephspapier (Seidenpapier): 8 g/m²
- Linsenpapier: 10 g/m²
- Luftpostpapier: 30 g/m²
- Durchschlagpapier: 35 g/m²
- Zeitungspapier: 50 g/m²
- Briefpapier: 60 g/m²
- Schreibmaschinenpapier: 70 g/m²
- Kopierpapier: 80 g/m²
- Zeichenpapier, Tonzeichenpapier: 130 g/m²
- Packpapier: 150 g/m²
- Postkartenkarton: 170 g/m²
- Glückwunschkartenkarton: 220 g/m²
- Leitkarten (Register für Karteikarten): 400 g/m²
- Karton (Ordnerdeckel): 600 g/m²
Die Dichte von Papier wird oft als Kehrwert, dem Spezifisches Volumen in cm³/g, angegeben.
Aus ihm folgt die Papierdicke:
→ Papierdicke (µm) = Spezifisches Volumen (cm³/g) x Flächengewicht (g/m²)
Beispiel: Die Dichte von Papier liegt zwischen 700 und 1200 kg/m³. Bei einem Wert von 830 kg/m³, entsprechend einem spezifischen Volumen von 1.2 cm³/g ist Papier mit einem
Flächengewicht von 80 g/m² ca. 100 µm dick.
- Papier Laufrichtung
Bei der industriellen Herstellung wird das Papier in breiten Bahnen produziert und auf Rollen aufgewickelt. Die Papierfasern liegen der Länge nach in der Papierbahn, genannt Laufrichtung.
Die Laufrichtung ist besonders bei der Weiterverarbeitung des Papiers wichtig, da sich das Papiere in Laufrichtung leicher reissen oder falzen lässt und eine höhere Dehnbarkeit hat.
Wie kann ich die Laufrichtung aber feststellen? Hier kann ein PDF von x-press.de runtergeladen werden, mit einigen Test, wie man die Laufrichtung des
Papiers relativ leicht festgestellen kann.
- Reissfestigkeit
Die Reissfestigkeit des Papiers hängt von der Verleimung und der Faserlänge ab. Tendenziell sind Recyclingpapiere wegen der kürzeren Faserlänge weniger reissfest vor allem bei hohem Altpapieranteil.
Papier Oberfläche / Eigenschaften
- Rauhe oder Glatte Oberfläche (PPS)
So wie es verschiedene Landschaftsformen gibt, gibt es auch sehr unterschiedliche Papieroberflächen. So sind etwa bei ungestrichenem Papier Poren zwischen den einzelnen Fasern
relativ groß, so dass die Oberfläche wie eine Landschaft mit Bergen und Tälern wirkt. Dagegen wirkt die glänzende Oberfläche eines gestrichenem Papier, die weniger Unregelmäßigkeiten
aufweist, glatter. Der Begriff Rauigkeit wird vor allem in Zusammenhang mit ungestrichenem Papier verwendet.
Je mehr sich die Oberfläche der idealen Fläche nähert (Glasplatte), desto glatter ist das Papier. Die Messmethode (PPS) beruht auf der Messung der Luftleckage zwischen der Papieroberfläche
und dem glatten Messkopf.
- Leimung
Durch die Oberflächenleimung wird Papier tinten- und radierfest. Erst durch die Leimung verliert das Papier seine Saugfähigkeit und wird beschreibbar.
- Gestrichenes Papier
Die Oberfläche ist mit einem Bindemittelauftrag („Strich“) veredelt. Als Material für den Bindemittelauftrag wird sogenannte Streichfarbe verwendet, deren Hauptbestandteil Kreide,
Kaolin, Kasein oder Kunststoffdispersion sein kann. Das Papier bekommt dadurch eine geschlossenere, glattere und stabilere Oberfläche, wodurch eine hohe Detailwiedergabe und bessere Qualität beim Druck erreicht wird.
Der Strich kann matt oder glänzend, ein- oder beidseitig sein. Mittels Rakel oder Luftrakel oder mittels eines Schabers („Blade“) kann bei Papieren, bei denen hohe Anforderungen an eine
glatte und auch glänzende Oberfläche gestellt werden (z. B. für Bildbände), bis zu dreimal Strich aufgetragen werden. Grundsätzlich sind alle Papiere nach dem Strich zunächst matt. Um ein
glänzendes Papier zu bekommen, lässt man es zusätzlich durch den Kalander (Walzen) laufen, welcher das Papier durch Druck von zwei Walzen glättet.
Es wird wie folgt unterschieden:
- matt gestrichenen Papieren (Broschüren, Informationsfolder u.ä.).
- seidenmatt gestrichenen Papieren (Broschüren, Folder oder CD-Cover).
- glänzenden Papieren (Bild Broschüren)
Wir kennen das gestrichene Papier bei jedem dickeren/schwerern Papiern in 'Laden' bzw. Warenhaus. Wer kein teures Fotopapier kaufen will, kann für Foto auch gut auf das stabilie gestrichene Papier
umsteigen. Die Fotos haben dann einfach nicht den'üblich' Glanz, aber es hat eine feine Struktur und auf einer stabilem Papier.
Es gibt eine Vielfalt von gestrichenen, auch glanzgestrichenen Papiersorten im Handel. Kunstdruck-Papiere sind z. Bsp. eine arbeitsintensive Edelvariante der gestrichenen Papiere.

Bild: de.slideshare.net/SappiHouston/holz-zellstoff-und-papier
Papier Falten / Falzen (Prospekt / Flyer)
Falzen ist in der Papiertechnik das Herstellen einer scharfen Knickkante (Falzlinie, Falzbruch) bei Papier, Karton oder Pappe, die mit Hilfe eines Werkzeugs oder einer Maschine erzeugt
wird. Wird die Knickkante ohne Werkzeuge erstellt, so spricht man von Falten. Im Druckwesen, in der Buchbinderei und der Kartonagen-Herstellung unterscheidet man verschiedene Techniken
und Formen des Papierfalzes.
© wikipedia.com
Wir begegnen täglich diversen Falz Methoden und uns ist eigentlich nicht klar, dass es für jede Art einen Namen gibt. Ob das jetzt bei der Menü-Karte, der Zeitung oder einem Flyer ist ....
hier einige kurz erklärt.

Bild: wikipedia.com
Wickelfalz
Der Wickelfalz ist eine Form des Parallelfalzes. Gehen wir von einem 6-seitigen Folder (3 Innen- und 3 Außenseiten) aus, werden die beiden rechts und links liegenden Seiten
nacheinander auf die mittlere Seite gefalzt ohne die Richtung zu wechseln.
Fenster- Altarfaltung
Seinen Namen hat der Altarfalz der Ähnlichkeit mit einem dreiteiligen Altar (Ehrungsstätte in der Kirche) zu verdanken. Die Faltung wird wie beim Schließen eines klappbaren
Fensterladens bzw. einem Flügelaltar vorgenommen. Dabei werden die beiden äußeren Seiten jeweils in die Mitte gefaltet, ohne dass die Seiten überlappen. Wegen der Art der Faltung
wird noch manchmal der Begriff „Fensterfalz“ verwendet. Die beiden äußeren Seiten (jeweils rechts und links) werden zur Mitte hin gefaltet bzw. eingeklappt. Bei einem 6-seitigen
Folder ergeben die beiden äußeren Seiten insgesamt also die Fläche der mittleren Seite. Außerdem ist es möglich in der Bogenmitte einen weiteren Falz vorzunehmen. So entstünde
dann ein 8-seitiger Folder.
© saxoprint.de
8 seitige Altarfaltung
Die 8-seitige Altarfaltung wird in der mitte nocheinmal gefalten, sodass die Grösse jeweils einem Blatt entspricht.
Leporello- oder Zickzackfalz
Der oder das Leporello, auch Faltbuch genannt, ist ein faltbares Heft in Form eines langen Papier- oder Kartonstreifens, der ziehharmonikaartig zusammengelegt ist. Es wird vor allem
für Foto- und Bilderserien, Faltblätter und Prospekte verwendet.
Leporello - Faltbuch mit Deko-Papier (Packpapier - Acrylfarben - Verknittern) - Bild: © negnuja.ch
Parallelmittelfalz oder Doppelparallelfalz
Der Parallelmittenfalz ist eine Form des Parallelfalzes, bei dem ein Bogen immer in der Mitte in der gleichen Richtung gefalzt wird (V-Falz). Dies kann im Quer- wie im
Hochformat geschehen. Zwei solcher Falzungen ergeben 8 Seiten, diese Form wird auch Doppelparallelfalz genannt.
Restliche Faltideen
Die Möglichkeiten ein Papier für ein Prospekt oder Flyer speziell zu falten, sind beinahe grenzenlos. Hier noch einen Flyer von © flyeralarm.ch mit vielen speziellen
Ideen.

Bild: © flyeralarm.com