Posamente
Klöppeln
Occhi (ital. Auge) - Schiffchenarbeit oder Frivolité
Kumihimo - Japanische Flechtkunst
andere Knüpf Methoden
Papierflechten / -weben (springt auf eine neue Seite)
Posament
Posamente (aus dem französischen passement) ist eine Sammelbezeichnung für schmückende Geflechte, wie Zierbänder, gewebte Borten, Fransenborten, Kordeln, Litzen, Quasten, Volants,
Spitzen aller Art, überzogene Knöpfe und Ähnliches.
Ursprünglich waren passements nur aus (Edel-)Metalldrähten gewirkte Textilien, also Borten und Tressen. Die Herstellungsweise dieser ursprünglichen Metallgewirke hat die
Spitzenherstellung wesentlich beeinflusst, denn mit der Posamentrie war es möglich, ein figurales Textil herzustellen, ohne dabei auf einen Trägergrund angewiesen zu sein.
(Das Gegenstück stellt die Stickerei dar, hier ist der Trägergrund notwendig.) Dasselbe Prinzip beherrscht die Spitzenherstellung.
Kordeln, Quasten und dergleichen kommen über den Metalldraht ins Posamentiererhandwerk, denn sie waren früher zum Großteil aus Metalldrähten gefertigt. Insbesondere bei
Uniformen waren die Posamente noch lange in Metall ausgeführt.
Die zum Teil ausschließliche Verwendung von Fasern, wie sie heute gelegentlich geschieht, ist erst eine nachfolgende Entwicklung und trennt das Posament eigentlich von
seinem ursprünglichen Werkstoff. Heute umfasst der Begriff fast alles, was zur Dekorierung von Kleidern benutzt wurde.
© deacademic.com


Modebewusste Frauen trugen im 19. Jahrhundert lange Kleider mit kunstvollen Bändern, bis in die 1950er Jahre war Mode undenkbar ohne Seidenbänder. Hüte, Mäntel, Röcke, selbst
Haarspangen wurden mit bunten Seidenbändern verschönert. Die Herstellung dieser Bänder, das Posamenten, war seit dem 16. Jahrhundert charakteristisch für die Region Basel.
Im 19. Jahrhundert war es der wichtigste Wirtschaftszweig.
Quasten, Troddeln
Eine Quaste, seltener Quoddel oder Quaddel, auch Troddel, ist ein hängendes Bündel von Fäden oder Kordeln, am oberen Ende oft begrenzt durch einen Knoten oder eine Zierperle.
Die Form ist büschelartig und erinnert an einen Pinsel. Ursprünglich war die Quaste als verziertes Ende einer Kordel aus den Kordelfäden selbst hergestellt. Eine Quaste
dient als Posament. Bei kugelrunder Gestalt spricht man stattdessen von Bommel.
Bei Säugetieren (z. B. Hausesel, Hausrind, Löwe) wird auch das behaarte Ende des Schwanzes als Quaste bezeichnet. Auch das untere, offene Ende eines geflochtenen Zopfes
wird Quaste genannt. © Wikipedia.com

Die Quasten oder Troddeln kann man gut selber machen oder kann sie in diversen Grössen und Farben direkt im Fachhandel kaufen.
Bommel / Pompon
Bommel (auch Plümmel, Bolle, Boppel) oder bei uns eher als Pompon (aus dem Französischen) bekannt, bezeichnet man ein meist aus Wolle gefertigtes Posament, das als Kleiderschmuck
dient. Ein Bommel ist meist kugelrund und wurde bei uns in den 80er Jahren oft an eine selbstgestrickte Mütze angenäht.

Bei einer langgestreckten, pinselartigen Form spricht man stattdessen von
Quaste oder Troddel.
Anleitung Pompon / klassische Karton Variante
Mit zwei Kartons kann ganz einfach ein Pompon hergestellt werden. Es kann auch 'alter' Verpackungskarton verwendet werden, er sollte einfach etwas stabiler sein. Der Äussere Kreis
legt die Grösse des Pompon fest und das Loch in der Mitte regelt die Dichte, je mehr Wolle umso satter wir der Pompon.
Äussere Kreis = Grösse des Pompon
Innere Kreis = Je grösser das Loch ist, umso satter kann er gebunden werden. Wenn man jetzt das Loch wirklich ganz füllt, gibt es ein fester, satter Pompon
Schritt für Schritt
- Man nehme zwei gleich grosse Kartonstücke. Es wir ein Kreis (Äussere) in Grösse des Pompon ausgeschnitten. In der Mitte wird zusätzlich ein Loch heraus geschnitten
- Die Wunschwolle wird jetzt auf einer Wollnadel aufgefädeln und durch das Loch gestochen. Immer schön satt die Wolle nachziehen und auf allen Seiten gleichmässig verteilen.
- Bei einem mehr farbigen Pompon, kann die Farben abgewechselt oder gemischt werden.
- Mit der Wolle wird jetzt das Loch aufgefüllt. Will man einen satten, festen Pompon, füllt man das ganze Loch satt mit Wolle. Soll es ein weicher kuscheliger Pompon sein, kann
das Loch noch gut sichtbar sein.
- Jetzt schneidet man zwischen den Karton Scheiben mit der Scherre die Wolle durch.
- Mit einem reissfesten Faden / Wollfaden bindet man jetzt die Pompon zusammen, indem man den Faden zwischen den Kartonschichten schiebt und wirklich fest anzieht und verknotet.
Wird er zu loose angezogen, können einzelne Wollfäden rausrutschen.
- Wenn der Faden fest angezogen wurde, kann der Karton entfernt werden (geht meistens kaputt) und man schneidet den Pompon aussen in die gewünschte Form. Schön rund oder eher
eierförmig.
Mini Pompon
In den letzten Jahren sind die sehr kleinen Pompon in Mode gekommen. Diese Mini Pompon können direkt als Tier Gesicht hergestellt oder als Unifarbenen Pompon,
welche mit Filz oder anderen Deko's verziert werden. So können sie als Dekorationen auf dem Tisch, am Handy oder an Taschen gehängt werden .... die Möglichkeiten sind
hier grenzenlos. Selbstverständlich kann man die Mini Pompon auch selber herstellen oder direkt in grösseren Mengen im Internet oder im Fachhandel bestellen werden.
Anleitung Mini Pompon
Pompon - Schablonen
Früher hatte jeder zuhause Karton, so konnte man schnell ein Pompon herstellen. Sie waren schnell gemacht, konnten gut angepasst werden. Z.B. für einen grossen Pompon
nahm man dicke Wolle, deshalb auch eine grössere Karton Schablonen mit einem grösseren Loch. Für feinere Wolle verwendete man einfach einen kleinen Kartonkreis mit einem
kleineren Loch. Aber heute wird für alles eine 'Fertig' Variante hergestellt, deshalb gibt es seit vielen Jahren verschiedene Bommel Schablonen im Handel.
Cheerleader Pompon
In Amerika ist ein Pompon ein beim Cheerleading verwendeter Tanzwedel. Die Pompons kamen nach dem Zweiten Weltkrieg auf und sollen die rhythmischen Armbewegungen der
Cheerleader optisch unterstreichen. Sie wurde zunächst aus Stoff hergestellt, später auch aus Papier. Um 1965 wurde erstmals Polyvinylchlorid zur Herstellung verwendet,
seitdem setzte sich Kunststoff als witterungsbeständiges Material durch. Mittlerweile gibt es zahlreiche Form- und Farbvariationen. In Deutschland finden Pompons
auch im Karneval bei Gardetanzgruppen Verwendung.
Anleitung für ein Cheerleader Pompon
Klöppeln
Klöppeln ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels Klöppel (spindelförmige, meist aus Holz gefertigte „Spulen“)
und dem daran aufgewickelten Garn verschiedenartige Spitzen gefertigt werden.
Die Herstellung der Handklöppelspitze beruht auf einem systematischen Wechsel von Verdrehen – Verkreuzen – Verknüpfen – Verschlingen von Fäden im Mehrfachsystem.
Es gibt Handklöppelspitze in folgenden Varianten: Meterware, Einsätze, Deckchen, Kanten, Schmuckelemente oder Accessoires, in der Mode und in der Bildklöppelei.
Grundlage für die Fertigung einer jeden „echten Spitze“ bildet die Mustervorlage, der Klöppelbrief. Der Wert eines Klöppelbriefs liegt in der künstlerischen Gestaltung
wie auch in der mathematischen und geometrischen Berechnung – der Entwurf als hohe Kunst der Gestaltung. Die Klöppelbriefe stehen im Urheberrecht. Von der Vielzahl der
Handklöppler gibt es nur sehr wenige, die in der Lage sind, neue Muster zu entwerfen und zu entwickeln. Diese Entwürfe sind und waren stets die Grundvoraussetzung
für die Herstellung einer Handklöppelspitze. © wikipedia.com
Geschichte und Info
Klöppelspitzen entstanden, als man den Rändern von Kleidungsstücken eine feste und gleichzeitig dekorative Kante geben wollte. Mit Variationen von Flechten wurden so
aus losen Fransen schmückende Elemente an der Kleidung der Reichen. Vermutlich um die Herstellung zu vereinfachen kam dann die Idee, diese Flechtwerke unabhängig
von Kleidungsstücken zu gestalten und die ersten Klöppelspitzen wurden gefertigt: Flechtspitzen.
Die ersten Quellen für das Klöppeln sind Musterbücher des 16. Jahrhunderts aus Italien, wo man auch den Ursprung der Technik vermutet. Das erste reine Musterbuch
für die Klöppeltechnik erschien ca. 1557 in Venedig: Le Pompe. Aus Italien soll die Technik zunächst nach Spanien oder in die spanischen Niederlande
und danach nach Frankreich gelangt sein. Aber auch im Erzgebirge sind bereits im 16. Jahrhundert die ersten Klöppelspitzen nachgewiesen. Barbara Uthmann,
die Witwe eines Montan-Unternehmers aus Annaberg, soll als Verlegerin maßgeblich an der Verbreitung des Klöppelns im Erzgebirge beteiligt gewesen sein.
Nach Überlieferungen hat sie bis zu 900 Bortenwirkerinnen mit Aufträgen versorgt.
Seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts können Klöppelspitzen auch durch Klöppelmaschinen hergestellt werden. Klöppeln ist heute nur noch eine
seltene Freizeitbeschäftigung, die hauptsächlich von Frauen betrieben wird. © wikipedia.com

Bild: frankentourismus.de
Bild: schaelehuus.ch
Material
Klöppel mit oder ohne Hülse
Klöppel werden aus diversen Holzarten hergestellt. Ob jetzt runde oder eckige Klöppel verwendet werden, Plastik oder Holz, dass ist dann Ansichtssache. Die eckigen Klöppel rollen weniger weg. Die längeren
Klöppel können mehr Garn tragen und ob man jetzt die 2-teiligen Hülsenklöppel verwendet oder nur die einteiligen Klöppel, kann sich auch nach Region etwas unterscheiden. Die Hülsenköppel schützen das
Garn sicher besser als die normalen. Meistens sind die Klöppel ca. 9 - 13cm lang.
Klöppel mit/ohne Hülse (unten links Hülsenklöppel) - Bild: ©magazin.salzburgerland.com
Klöppelbrief
Der Klöppelbrief ist die Mustervorlage, welche die Anleitungen zeigen. Dieses Vorlagen oder die Klöppelbriefe werden direkt auf die Rolle/Kisse usw. gesteckt, nach denen dann geklöppelt wird. Sie
sind Urheberrechtlich geschützt.

Klöppelbrief - Bild: © negnuja.ch
Klöppelpolster / Sack / Kissen / Rolle
Die heutigen Klöppelunterlage sind in Europa entweder die Klöppelrolle und das Kissen.
Finnisches Klöppelpolster / Kissen
- Die traditionellen Finnischen Klöppelkissen sind mit Heu oder Stroh gefüttert, oft wurde für den Überzug Jutestoff verwendet.
- Die heutigen Kissen sind mit Polyesterschaumwolle gepolstert, die Rollen sind mit Filz überzogen und das Polster bez. Kissen mit einem angenehmen und strapazierbaren Stoff überzogen.

Finnisches Klöppelkissen - Bild: © negnuja.ch
Finnisches Flachkissen
- Das finnische Flachkissen ist aus Polyesterschaumwolle und hat mehrere Lagen aus verschiedenen Materalien, sodass die Unterlage ideal für die Nadel ist.
- Es gibt sie in diversen Grössen.
- Die Flachkissen sind zum Äusseren Rand hin flach abfallend.

Finnisches Flachkissen - Bild: © kloeppelshop.de
Die Klöppelrolle
- Die Rolle sieht wie eine Nackenrolle aus, aber wird auf einem speziellen Ständer plaziert. Sie sind mit Holzmaterial (Hobel- und Sägespäne, früher Stroh oder Heu) gefüllt.
- Bei den heutigen Rollen hat es zwei Stoffschichten. Die Aussere kann man abnehmen und waschen.
- Die Breite der Rollen liegen um die 20 - 40 cm. Der Ø Durchsser betrögt von 18 - 25 cm.
- Die Ständer gibt es als Tischmodelle oder als freistehende Modelle.


Klöppelrolle Tischmodell - Bild: © kloeppelshop.de // Klöppelständer - Bild: ©ebay.at
Die Klöppelkissen
- Die Klöppelkissen liegen auf einer Holzunterlage.
- Es gibt feste Kissen oder Schiebekissen mit zwei fest montierten Seitenteilen.
- Die Füllung ist Styropor und die Kissen werden mit einem Stoff überzogen.

Klöppelkissen - Bild: © kloeppelshop.de
Klöppelkamm
Der Klöppelkamm dient als Sortierhilfe. Die einzelnen hängenden Klöppel rutschen nicht über- oder untereinander und jeder hat seinen Platz.

Klöppelkamm - Bild: © langendorfkloeppel.de

Klöppelkamm in Einsatz - Bild: © goldschild-leinen.com
Klöppelhalter
Der Klöppelhalter ist eine Transportspange für Klöppel, Klöppel- und Maschenhalter.

Klöppelhalter - Bild: © kloeppelshop.de

Klöppelkamm in Einsatz - Bild: © © kloeppelshop.de
Occhi
Occhi (ital: Augen, engl: Tatting, franz: frivolité), auch Schiffchenarbeit oder Frivolité genannt, ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels des auf ein Schiffchen
aufgewickelten Fadens Spitzen hergestellt werden. Da die einzelnen Glieder der Spitze wie kleine Augen aussehen, nennt sich diese Technik „Occhi“.
© wikipedia.com
Geschichte und Info
Eine Vorläufertechnik kam im Mittelalter aus dem Orient nach Europa und war als Makuk bekannt; wegen seiner weiten Verbreitung ist der ursprüngliche Name
jedoch unbekannt. Bis zum frühen 19. Jahrhundert sind weder Occhi-Arbeiten im eigentlichen Sinne (also mit den typischen „Augen“) nachgewiesen, noch die
alternativen Begriffe Schiffchenspitze und Frivolité. Zwar gibt es aus dem 18. Jahrhundert Abbildungen von Damen, die Schiffchen in der Hand halten,
aber diese sind größer als Occhischiffchen und an den Enden gerundet. Wahrscheinlich wurden sie zum „Knötgen knüpffen“ verwendet, einer Technik zur
Herstellung von „Frantzen oder auch Trotteln und Quasten“. Das eigentliche Occhi scheint sich erst im Lauf des 19. Jahrhunderts entwickelt zu haben.
© wikipedia.com
Bild: occhi.de
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Klassisches Occhi
Die Technik besteht aus lauter Knoten, die auf einen Trägerfaden gereiht werden. Dieser Trägerfaden wird dann zu einem Ring zusammengezogen, wodurch die so
genannten Augen entstehen. Die typischen Spitzen werden aber nicht nur aus Ringen hergestellt, sondern auch aus Bögen, die meist die Verbindung der Ringe
herstellen. Bögen werden mit zwei Schiffchen gearbeitet. Als Schmuck werden mehr oder wenig „Pikots“ eingearbeitet. Das sind kleine Fadenschlingen, die entstehen,
wenn man die Knoten nicht unmittelbar aneinander arbeitet, sondern etwas Faden dazwischen stehenlässt. Beim Zusammenschieben der Knoten wölbt sich dann die kleine
Schlinge hoch, die der Occhi-Spitze das typische und außergewöhnliche Aussehen verleiht. Zudem werden Verbindungen zwischen den verschiedenen Ringen und Bögen meist an
den Pikots angeschlungen.© wikipedia.com
Meist werden zarte Garne verwendet, wie etwa beim Spitzenhäkeln oder auch Klöppeln.

Bild: occhi.de
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Kreatives Occhi
Kreatives Occhi entwickelt Helma Siepmann im Jahr 1987. Sie entwickelte aus dem klassischen Occhi heraus den Kreativknoten und die Knüpfelemente Ösenring,
überhäkelter Ösenring, zusammengefasster Ösenring und Ösensteg, mit denen sich spielerisch alle Naturformen erarbeiten lassen; außerdem die Arbeitsweise mit drei
Schiffchen. Damit gibt sie jedem das Werkzeug zur Entfaltung der eigenen Kreativität in die Hand.© wikipedia.com

Bild: occhi.de (Beispiel Helma Siepmann)
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Occhi mit der Nadel
Das Occhi mit der Nadel unterscheidet sich von der Technik mit dem Schiffchen dadurch, dass man mit dem links gehaltenen Faden des Knäuels die Doppelknoten
bildet an Stelle des mit der rechten Hand gehaltenen Schiffchens. Das Aufwickeln des Schiffchens entfällt und man hat eher die Möglichkeit, Fehler zu korrigieren,
da die Doppelknoten sich bis ein Ring oder Bogen beendet ist, auf der Nadel befinden, und diese leicht wieder herausgezogen werden kann.
© wikipedia.com
Bild: occhi.de
Kumihimo
Kumihimo (jap. 組(み)紐, dt. „Flechtschnur“) ist eine traditionelle japanische Flecht-Technik, bei der man mit aufgespulten Garnsträngen Bänder und Kordeln fertigt.
Durch das wiederholte Übereinanderlegen der Garnstränge in einer bestimmten Reihenfolge ergibt sich ein Muster. Die Art des Musters hängt vor allem von der
Bewegungsabfolge, der Farb- und Materialwahl sowie der Verteilung der einzelnen Farben ab. Die Zahl der verwendeten Garnstränge kann von 4 bis über 170 Strängen
variieren, je nach Muster und Flechtstuhl. Als Garn kam früher Seide, heute auch Baumwolle oder Kunstfaser zum Einsatz. Traditionell wird die Technik auf einem
Flechthocker oder Flechtstuhl ausgeführt. Hier die wichtigsten Flechtstühle.
© wikipedia.com
Geschichte und Info
Ursprünglich wurden in Japan die gefertigten Kordeln für den Zusammenhalt der Rüstungen für die Samurai verwendet. Auch beim traditionellen Kimono- Gewand wurden
Kumihimo-Werke als Gürtel verwendet und farbenprächtig und kunstvoll ausgestaltet.
Früher (traditionell)
Jeder Flechtstuhl hatte seine speziellen Herstellungsstücke. Die Marudai, Kakudai oder Sankadai waren für runde Flechtstück bekannt. Der Takadai war für breite
Bänder ideal. Also musste sich jeder entscheiden, was er herstellen wollte.
Maru-Dai (丸台, dt. „das runde Gerät“)
Kaku-Dai (角台, dt. „quadratisches Gerät“)
Ayatake-Dai (綾竹台, dt. „Gerät aus Bambus“)
Taka-Dai (高台, dt. „hohes Gerät“
Naiki-Dai (内記台)
Sanka-Dai
Tama / Tammas - Spulen (jap. Gewichte)
Traditionell wurden diese Gewichte bei alle 'Dai' verwendet. Sie haben ein Eigengewicht, sodass die Fäden immer schön gespannt sind.
Heute (Mobidai®)
Heute wird mit einer Flechtscheibe Mobidai® oder Noname Flechtplatte aus Hartschaubstoff gearbeitet. Die Idee dahinter ist, dass die Flechtfäden schön im Mobidai in den Schlitzen
eingeklemmt werden und so nicht mehr verrutschen können wie bei den tranditionellen Dai's. Aber aufgepasst, verwendet man einmal gröberes Garn/Schnur, werden die Schlitze des
Mobidai geweitet, so dass anschliessend dünnere Fäden nicht mehr gut halten.
Es gibt verschiedene Musterschablonen, die leicht ausgewechselt werden können. Aber
man kann natürlich auch ohne Schablonen tolle Kordel oder Bänder flecht. Wenn man dann etwas Übung hat, können auch Perlen eingeflochten werden und es entstehen
sehr schöne Ketten.
Mobidai®
Bild: braidershand.com
Mobidai® XL-Stretch oder Kumihimo Platte
Der breite Mobidai® XL-Stretch für breite Kumihimobänder, zB. Gürtel, Hundeseile usw.
Mobidai® SAN
Es gibt zwei verschiedene Mobidai® SAN Sets.
Mobidai® SAN mit Großdruck, Brailleschrift & geprägten Symbolen
Einmal speziell für Körper- und Sehbehinderten bis zu Blinden. Durch die grossen Symbole oder die Brailleschrift auf den Schablonen, ist es für Sehbehinderter geeignet.
Mobidai® SAN Kinderset
Eine etwas stabilere Version. Beim Kinder Mobidai® lernen die Kinder ab 3-4 Jahren das Flechten und gleichzeitig erstes logisches Kombinieren mit Hilfe von Symoble, wie Würfelaugen,
Koffer packen oder Bärchen, je nach Schablone.
Scoubeezz Set mit Mobidai®
Das Scoubeezz Set kombiniert Kumihimo mit den beliebten Scoubidoo-Schnüren. War nur kurze Zeit im Handel erhältlich.
Bild: kumihimo.info
Mobidai Schablonen (Muster)
Die Musterschablonen werden auf die Flechtscheibe gelegt (mit einem Plastik-Pfropfen blockiert) dann kann anhand den Zeichnungen und Erklärungen relativ schnell Kumihimo
geflochten werden. Früher wurden die Muster weitergegeben, im Kopf gespeichert oder in Bücher notiert. Damit heute auch wirklich jeder Kumihimo flechten kann, sind diese
Muster-Schablonen unerlässlich. Einfach Scheibe drauf legen, Schnüre vernoten und von unten durch das Mobidai® ziehen. Jetzt einfach der Anleitung folgen und schon fertig.
Bild: als-verlag.de
Andere Knüpf Methoden
Knüpfstern
Der Knüpfstern ist wie der Name sagt, ein Holz/Karton Stern, bei dem einfach ein Kordel geknüpft werden kann. Der Knüpfstern ist gekauft aus Holz mit jeweils 8 Schlitzen. Diese können
aber auch einfach selber hergestellt werden.
Es ist eine gute feinmotorische Fördermöglichkeit für Kinder ab 4 Jahren zur Herstellung von Kordeln, die mit der
Strickliesel
noch überfordert sind.

Artikel: Prym 225.135
Flower Loom / Blumen 'flechten-knüpfen-weben'
In der Niederlande und den Staaten sind noch andere Knüpf-, Flecht-, Stricksysteme, wie z.B. den 'Flower Loom' bekannt. Hier können die Stäbe einzeln neu gesetzt werden und so verschiedene Blumen
geknüpft werden. In den Staaten sind dieses versetzbaren Geräte auch unter dem Namen 'Flower Peg Looms' bekannt.

Prym Flower Loom Art-Nr. 624.156
weiteres Flower Loom System - Bild: www.knitting-and.com
Weiter gibt es noch die Loom Maxi Variante von Prym, bei Interesse einfach hier doppelklicken.
frugal
Selbstverständlich kann man dieses Blumen auch aus einem Karton selber herstellen. Für die Visuellen, hier ein YouTube Video, welcher die Herstellung einer Blumen gut erklärt (englisch). © Dsscrapie
Selbstgebastelte Karton Variante für die Herstellung von Woll-Blümchen (englisch), ohne Worte verständlich (7.11 Min.) © Dsscrapie (YouTube)
Runde Plastik Canvas (Plastic canvas circles)
Diese runden Plastik Canvas werden auch für
Stickunterlagen (Leinenersatz) verwendet.
Bild: www.knitting-and.com
Rainbow Loom
Auch bekannt unter Rubber Loops, Rubberband usw. - Hier wird zum Flechten bzw. Knüpfen kein Garn mehr verwendet, sondern es werden spezielle 'Gümmeli' Gummibänder gebraucht. So entstehen
Armbänder, ganze Kleider, Schmuck und diverse Dekogegenstände.
In den Gummibänder wird natürlich auch ein Weichmacher verwendet. In den 'Billig Import' wird oft der Weichmacher (Phthalaten) verwendet, welcher eigentlich in den Kinderspielsachen nichts zu
suchen hat. Mitte 2014 kamen diese 'Billig Import' Rainbow Loom wegen gesundheitliche Schäden in die Schlagzeilen, da diverse Studien die Weichmacher für Erkrankungen wie Diabetes, Übergewicht
oder verminderte Fruchtbarkeit mitverantwortlich machen. Bis zu fünf Prozent der Bevölkerung leiden an einer Allergie gegen Latex. Die kann sich auch bei den Gummibändeli bemerkbar machen.
Die Originale würden den Normen entsprechen und seien für Kinder ab acht Jahren zugelassen.
Bild: knitting-and.com