Posamente
Klöppeln
Occhi (ital. Auge) - Schiffchenarbeit oder Frivolité
Kumihimo - Japanische Flechtkunst
andere Knüpf Methoden
Papierflechten / -weben
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Posament
Posamente (aus dem französischen passement) ist eine Sammelbezeichnung für schmückende Geflechte, wie Zierbänder, gewebte Borten, Fransenborten, Kordeln, Litzen, Quasten, Volants,
Spitzen aller Art, überzogene Knöpfe und Ähnliches.
Ursprünglich waren passements nur aus (Edel-)Metalldrähten gewirkte Textilien, also Borten und Tressen. Die Herstellungsweise dieser ursprünglichen Metallgewirke hat die
Spitzenherstellung wesentlich beeinflusst, denn mit der Posamentrie war es möglich, ein figurales Textil herzustellen, ohne dabei auf einen Trägergrund angewiesen zu sein.
(Das Gegenstück stellt die Stickerei dar, hier ist der Trägergrund notwendig.) Dasselbe Prinzip beherrscht die Spitzenherstellung.
Kordeln, Quasten und dergleichen kommen über den Metalldraht ins Posamentiererhandwerk, denn sie waren früher zum Großteil aus Metalldrähten gefertigt. Insbesondere bei
Uniformen waren die Posamente noch lange in Metall ausgeführt.
Die zum Teil ausschließliche Verwendung von Fasern, wie sie heute gelegentlich geschieht, ist erst eine nachfolgende Entwicklung und trennt das Posament eigentlich von
seinem ursprünglichen Werkstoff. Heute umfasst der Begriff fast alles, was zur Dekorierung von Kleidern benutzt wurde.
© deacademic.com


Modebewusste Frauen trugen im 19. Jahrhundert lange Kleider mit kunstvollen Bändern, bis in die 1950er Jahre war Mode undenkbar ohne Seidenbänder. Hüte, Mäntel, Röcke, selbst
Haarspangen wurden mit bunten Seidenbändern verschönert. Die Herstellung dieser Bänder, das Posamenten, war seit dem 16. Jahrhundert charakteristisch für die Region Basel.
Im 19. Jahrhundert war es der wichtigste Wirtschaftszweig.
Quasten, Troddeln
Eine Quaste, seltener Quoddel oder Quaddel, auch Troddel, ist ein hängendes Bündel von Fäden oder Kordeln, am oberen Ende oft begrenzt durch einen Knoten oder eine Zierperle.
Die Form ist büschelartig und erinnert an einen Pinsel. Ursprünglich war die Quaste als verziertes Ende einer Kordel aus den Kordelfäden selbst hergestellt. Eine Quaste
dient als Posament. Bei kugelrunder Gestalt spricht man stattdessen von Bommel.
Bei Säugetieren (z. B. Hausesel, Hausrind, Löwe) wird auch das behaarte Ende des Schwanzes als Quaste bezeichnet. Auch das untere, offene Ende eines geflochtenen Zopfes
wird Quaste genannt. © Wikipedia.com

Die Quasten oder Troddeln kann man gut selber machen oder kann sie in diversen Grössen und Farben direkt im Fachhandel kaufen.
Bommel / Pompon
Bommel (auch Plümmel, Bolle, Boppel) oder bei uns eher als Pompon (aus dem Französischen) bekannt, bezeichnet man ein meist aus Wolle gefertigtes Posament, das als Kleiderschmuck
dient. Ein Bommel ist meist kugelrund und wurde bei uns in den 80er Jahren oft an eine selbstgestrickte Mütze angenäht.

Bei einer langgestreckten, pinselartigen Form spricht man stattdessen von
Quaste oder Troddel.
Anleitung Pompon / klassische Karton Variante
Mit zwei Kartons kann ganz einfach ein Pompon hergestellt werden. Es kann auch 'alter' Verpackungskarton verwendet werden, er sollte einfach etwas stabiler sein. Der Äussere Kreis
legt die Grösse des Pompon fest und das Loch in der Mitte regelt die Dichte, je mehr Wolle umso satter wir der Pompon.
Äussere Kreis = Grösse des Pompon
Innere Kreis = Je grösser das Loch ist, umso satter kann er gebunden werden. Wenn man jetzt das Loch wirklich ganz füllt, gibt es ein fester, satter Pompon
Schritt für Schritt
- Man nehme zwei gleich grosse Kartonstücke. Es wir ein Kreis (Äussere) in Grösse des Pompon ausgeschnitten. In der Mitte wird zusätzlich ein Loch heraus geschnitten
- Die Wunschwolle wird jetzt auf einer Wollnadel aufgefädeln und durch das Loch gestochen. Immer schön satt die Wolle nachziehen und auf allen Seiten gleichmässig verteilen.
- Bei einem mehr farbigen Pompon, kann die Farben abgewechselt oder gemischt werden.
- Mit der Wolle wird jetzt das Loch aufgefüllt. Will man einen satten, festen Pompon, füllt man das ganze Loch satt mit Wolle. Soll es ein weicher kuscheliger Pompon sein, kann
das Loch noch gut sichtbar sein.
- Jetzt schneidet man zwischen den Karton Scheiben mit der Scherre die Wolle durch.
- Mit einem reissfesten Faden / Wollfaden bindet man jetzt die Pompon zusammen, indem man den Faden zwischen den Kartonschichten schiebt und wirklich fest anzieht und verknotet.
Wird er zu loose angezogen, können einzelne Wollfäden rausrutschen.
- Wenn der Faden fest angezogen wurde, kann der Karton entfernt werden (geht meistens kaputt) und man schneidet den Pompon aussen in die gewünschte Form. Schön rund oder eher
eierförmig.
Mini Pompon
In den letzten Jahren sind die sehr kleinen Pompon in Mode gekommen. Diese Mini Pompon können direkt als Tier Gesicht hergestellt oder als Unifarbenen Pompon,
welche mit Filz oder anderen Deko's verziert werden. So können sie als Dekorationen auf dem Tisch, am Handy oder an Taschen gehängt werden .... die Möglichkeiten sind
hier grenzenlos. Selbstverständlich kann man die Mini Pompon auch selber herstellen oder direkt in grösseren Mengen im Internet oder im Fachhandel bestellen werden.
Anleitung Mini Pompon
Pompon - Schablonen
Früher hatte jeder zuhause Karton, so konnte man schnell ein Pompon herstellen. Sie waren schnell gemacht, konnten gut angepasst werden. Z.B. für einen grossen Pompon
nahm man dicke Wolle, deshalb auch eine grössere Karton Schablonen mit einem grösseren Loch. Für feinere Wolle verwendete man einfach einen kleinen Kartonkreis mit einem
kleineren Loch. Aber heute wird für alles eine 'Fertig' Variante hergestellt, deshalb gibt es seit vielen Jahren verschiedene Bommel Schablonen im Handel.
Cheerleader Pompon
In Amerika ist ein Pompon ein beim Cheerleading verwendeter Tanzwedel. Die Pompons kamen nach dem Zweiten Weltkrieg auf und sollen die rhythmischen Armbewegungen der
Cheerleader optisch unterstreichen. Sie wurde zunächst aus Stoff hergestellt, später auch aus Papier. Um 1965 wurde erstmals Polyvinylchlorid zur Herstellung verwendet,
seitdem setzte sich Kunststoff als witterungsbeständiges Material durch. Mittlerweile gibt es zahlreiche Form- und Farbvariationen. In Deutschland finden Pompons
auch im Karneval bei Gardetanzgruppen Verwendung.
Anleitung für ein Cheerleader Pompon
Klöppeln
Klöppeln ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels Klöppel (spindelförmige, meist aus Holz gefertigte „Spulen“)
und dem daran aufgewickelten Garn verschiedenartige Spitzen gefertigt werden.
Die Herstellung der Handklöppelspitze beruht auf einem systematischen Wechsel von Verdrehen – Verkreuzen – Verknüpfen – Verschlingen von Fäden im Mehrfachsystem.
Es gibt Handklöppelspitze in folgenden Varianten: Meterware, Einsätze, Deckchen, Kanten, Schmuckelemente oder Accessoires, in der Mode und in der Bildklöppelei.
Grundlage für die Fertigung einer jeden „echten Spitze“ bildet die Mustervorlage, der Klöppelbrief. Der Wert eines Klöppelbriefs liegt in der künstlerischen Gestaltung
wie auch in der mathematischen und geometrischen Berechnung – der Entwurf als hohe Kunst der Gestaltung. Die Klöppelbriefe stehen im Urheberrecht. Von der Vielzahl der
Handklöppler gibt es nur sehr wenige, die in der Lage sind, neue Muster zu entwerfen und zu entwickeln. Diese Entwürfe sind und waren stets die Grundvoraussetzung
für die Herstellung einer Handklöppelspitze. © wikipedia.com
Geschichte und Info
Klöppelspitzen entstanden, als man den Rändern von Kleidungsstücken eine feste und gleichzeitig dekorative Kante geben wollte. Mit Variationen von Flechten wurden so
aus losen Fransen schmückende Elemente an der Kleidung der Reichen. Vermutlich um die Herstellung zu vereinfachen kam dann die Idee, diese Flechtwerke unabhängig
von Kleidungsstücken zu gestalten und die ersten Klöppelspitzen wurden gefertigt: Flechtspitzen.
Die ersten Quellen für das Klöppeln sind Musterbücher des 16. Jahrhunderts aus Italien, wo man auch den Ursprung der Technik vermutet. Das erste reine Musterbuch
für die Klöppeltechnik erschien ca. 1557 in Venedig: Le Pompe. Aus Italien soll die Technik zunächst nach Spanien oder in die spanischen Niederlande
und danach nach Frankreich gelangt sein. Aber auch im Erzgebirge sind bereits im 16. Jahrhundert die ersten Klöppelspitzen nachgewiesen. Barbara Uthmann,
die Witwe eines Montan-Unternehmers aus Annaberg, soll als Verlegerin maßgeblich an der Verbreitung des Klöppelns im Erzgebirge beteiligt gewesen sein.
Nach Überlieferungen hat sie bis zu 900 Bortenwirkerinnen mit Aufträgen versorgt.
Seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts können Klöppelspitzen auch durch Klöppelmaschinen hergestellt werden. Klöppeln ist heute nur noch eine
seltene Freizeitbeschäftigung, die hauptsächlich von Frauen betrieben wird. © wikipedia.com

Bild: frankentourismus.de
Bild: schaelehuus.ch
Material
Klöppel mit oder ohne Hülse
Klöppel werden aus diversen Holzarten hergestellt. Ob jetzt runde oder eckige Klöppel verwendet werden, Plastik oder Holz, dass ist dann Ansichtssache. Die eckigen Klöppel rollen weniger weg. Die längeren
Klöppel können mehr Garn tragen und ob man jetzt die 2-teiligen Hülsenklöppel verwendet oder nur die einteiligen Klöppel, kann sich auch nach Region etwas unterscheiden. Die Hülsenköppel schützen das
Garn sicher besser als die normalen. Meistens sind die Klöppel ca. 9 - 13cm lang.
Klöppel mit/ohne Hülse (unten links Hülsenklöppel) - Bild: ©magazin.salzburgerland.com
Klöppelbrief
Der Klöppelbrief ist die Mustervorlage, welche die Anleitungen zeigen. Dieses Vorlagen oder die Klöppelbriefe werden direkt auf die Rolle/Kisse usw. gesteckt, nach denen dann geklöppelt wird. Sie
sind Urheberrechtlich geschützt.

Klöppelbrief - Bild: © negnuja.ch
Klöppelpolster / Sack / Kissen / Rolle
Die heutigen Klöppelunterlage sind in Europa entweder die Klöppelrolle und das Kissen.
Finnisches Klöppelpolster / Kissen
- Die traditionellen Finnischen Klöppelkissen sind mit Heu oder Stroh gefüttert, oft wurde für den Überzug Jutestoff verwendet.
- Die heutigen Kissen sind mit Polyesterschaumwolle gepolstert, die Rollen sind mit Filz überzogen und das Polster bez. Kissen mit einem angenehmen und strapazierbaren Stoff überzogen.

Finnisches Klöppelkissen - Bild: © negnuja.ch
Finnisches Flachkissen
- Das finnische Flachkissen ist aus Polyesterschaumwolle und hat mehrere Lagen aus verschiedenen Materalien, sodass die Unterlage ideal für die Nadel ist.
- Es gibt sie in diversen Grössen.
- Die Flachkissen sind zum Äusseren Rand hin flach abfallend.

Finnisches Flachkissen - Bild: © kloeppelshop.de
Die Klöppelrolle
- Die Rolle sieht wie eine Nackenrolle aus, aber wird auf einem speziellen Ständer plaziert. Sie sind mit Holzmaterial (Hobel- und Sägespäne, früher Stroh oder Heu) gefüllt.
- Bei den heutigen Rollen hat es zwei Stoffschichten. Die Aussere kann man abnehmen und waschen.
- Die Breite der Rollen liegen um die 20 - 40 cm. Der Ø Durchsser betrögt von 18 - 25 cm.
- Die Ständer gibt es als Tischmodelle oder als freistehende Modelle.


Klöppelrolle Tischmodell - Bild: © kloeppelshop.de // Klöppelständer - Bild: ©ebay.at
Die Klöppelkissen
- Die Klöppelkissen liegen auf einer Holzunterlage.
- Es gibt feste Kissen oder Schiebekissen mit zwei fest montierten Seitenteilen.
- Die Füllung ist Styropor und die Kissen werden mit einem Stoff überzogen.

Klöppelkissen - Bild: © kloeppelshop.de
Klöppelkamm
Der Klöppelkamm dient als Sortierhilfe. Die einzelnen hängenden Klöppel rutschen nicht über- oder untereinander und jeder hat seinen Platz.

Klöppelkamm - Bild: © langendorfkloeppel.de

Klöppelkamm in Einsatz - Bild: © goldschild-leinen.com
Klöppelhalter
Der Klöppelhalter ist eine Transportspange für Klöppel, Klöppel- und Maschenhalter.

Klöppelhalter - Bild: © kloeppelshop.de

Klöppelkamm in Einsatz - Bild: © © kloeppelshop.de
Occhi
Occhi (ital: Augen, engl: Tatting, franz: frivolité), auch Schiffchenarbeit oder Frivolité genannt, ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels des auf ein Schiffchen
aufgewickelten Fadens Spitzen hergestellt werden. Da die einzelnen Glieder der Spitze wie kleine Augen aussehen, nennt sich diese Technik „Occhi“.
© wikipedia.com
Geschichte und Info
Eine Vorläufertechnik kam im Mittelalter aus dem Orient nach Europa und war als Makuk bekannt; wegen seiner weiten Verbreitung ist der ursprüngliche Name
jedoch unbekannt. Bis zum frühen 19. Jahrhundert sind weder Occhi-Arbeiten im eigentlichen Sinne (also mit den typischen „Augen“) nachgewiesen, noch die
alternativen Begriffe Schiffchenspitze und Frivolité. Zwar gibt es aus dem 18. Jahrhundert Abbildungen von Damen, die Schiffchen in der Hand halten,
aber diese sind größer als Occhischiffchen und an den Enden gerundet. Wahrscheinlich wurden sie zum „Knötgen knüpffen“ verwendet, einer Technik zur
Herstellung von „Frantzen oder auch Trotteln und Quasten“. Das eigentliche Occhi scheint sich erst im Lauf des 19. Jahrhunderts entwickelt zu haben.
© wikipedia.com
Bild: occhi.de
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Klassisches Occhi
Die Technik besteht aus lauter Knoten, die auf einen Trägerfaden gereiht werden. Dieser Trägerfaden wird dann zu einem Ring zusammengezogen, wodurch die so
genannten Augen entstehen. Die typischen Spitzen werden aber nicht nur aus Ringen hergestellt, sondern auch aus Bögen, die meist die Verbindung der Ringe
herstellen. Bögen werden mit zwei Schiffchen gearbeitet. Als Schmuck werden mehr oder wenig „Pikots“ eingearbeitet. Das sind kleine Fadenschlingen, die entstehen,
wenn man die Knoten nicht unmittelbar aneinander arbeitet, sondern etwas Faden dazwischen stehenlässt. Beim Zusammenschieben der Knoten wölbt sich dann die kleine
Schlinge hoch, die der Occhi-Spitze das typische und außergewöhnliche Aussehen verleiht. Zudem werden Verbindungen zwischen den verschiedenen Ringen und Bögen meist an
den Pikots angeschlungen.© wikipedia.com
Meist werden zarte Garne verwendet, wie etwa beim Spitzenhäkeln oder auch Klöppeln.

Bild: occhi.de
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Kreatives Occhi
Kreatives Occhi entwickelt Helma Siepmann im Jahr 1987. Sie entwickelte aus dem klassischen Occhi heraus den Kreativknoten und die Knüpfelemente Ösenring,
überhäkelter Ösenring, zusammengefasster Ösenring und Ösensteg, mit denen sich spielerisch alle Naturformen erarbeiten lassen; außerdem die Arbeitsweise mit drei
Schiffchen. Damit gibt sie jedem das Werkzeug zur Entfaltung der eigenen Kreativität in die Hand.© wikipedia.com

Bild: occhi.de (Beispiel Helma Siepmann)
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Occhi mit der Nadel
Das Occhi mit der Nadel unterscheidet sich von der Technik mit dem Schiffchen dadurch, dass man mit dem links gehaltenen Faden des Knäuels die Doppelknoten
bildet an Stelle des mit der rechten Hand gehaltenen Schiffchens. Das Aufwickeln des Schiffchens entfällt und man hat eher die Möglichkeit, Fehler zu korrigieren,
da die Doppelknoten sich bis ein Ring oder Bogen beendet ist, auf der Nadel befinden, und diese leicht wieder herausgezogen werden kann.
© wikipedia.com
Bild: occhi.de
Kumihimo
Kumihimo (jap. 組(み)紐, dt. „Flechtschnur“) ist eine traditionelle japanische Flecht-Technik, bei der man mit aufgespulten Garnsträngen Bänder und Kordeln fertigt.
Durch das wiederholte Übereinanderlegen der Garnstränge in einer bestimmten Reihenfolge ergibt sich ein Muster. Die Art des Musters hängt vor allem von der
Bewegungsabfolge, der Farb- und Materialwahl sowie der Verteilung der einzelnen Farben ab. Die Zahl der verwendeten Garnstränge kann von 4 bis über 170 Strängen
variieren, je nach Muster und Flechtstuhl. Als Garn kam früher Seide, heute auch Baumwolle oder Kunstfaser zum Einsatz. Traditionell wird die Technik auf einem
Flechthocker oder Flechtstuhl ausgeführt. Hier die wichtigsten Flechtstühle.
© wikipedia.com
Geschichte und Info
Ursprünglich wurden in Japan die gefertigten Kordeln für den Zusammenhalt der Rüstungen für die Samurai verwendet. Auch beim traditionellen Kimono- Gewand wurden
Kumihimo-Werke als Gürtel verwendet und farbenprächtig und kunstvoll ausgestaltet.
Früher (traditionell)
Jeder Flechtstuhl hatte seine speziellen Herstellungsstücke. Die Marudai, Kakudai oder Sankadai waren für runde Flechtstück bekannt. Der Takadai war für breite
Bänder ideal. Also musste sich jeder entscheiden, was er herstellen wollte.
Maru-Dai (丸台, dt. „das runde Gerät“)
Kaku-Dai (角台, dt. „quadratisches Gerät“)
Ayatake-Dai (綾竹台, dt. „Gerät aus Bambus“)
Taka-Dai (高台, dt. „hohes Gerät“
Naiki-Dai (内記台)
Sanka-Dai
Tama / Tammas - Spulen (jap. Gewichte)
Traditionell wurden diese Gewichte bei alle 'Dai' verwendet. Sie haben ein Eigengewicht, sodass die Fäden immer schön gespannt sind.
Heute (Mobidai®)
Heute wird mit einer Flechtscheibe Mobidai® oder Noname Flechtplatte aus Hartschaubstoff gearbeitet. Die Idee dahinter ist, dass die Flechtfäden schön im Mobidai in den Schlitzen
eingeklemmt werden und so nicht mehr verrutschen können wie bei den tranditionellen Dai's. Aber aufgepasst, verwendet man einmal gröberes Garn/Schnur, werden die Schlitze des
Mobidai geweitet, so dass anschliessend dünnere Fäden nicht mehr gut halten.
Es gibt verschiedene Musterschablonen, die leicht ausgewechselt werden können. Aber
man kann natürlich auch ohne Schablonen tolle Kordel oder Bänder flecht. Wenn man dann etwas Übung hat, können auch Perlen eingeflochten werden und es entstehen
sehr schöne Ketten.
Mobidai®
Bild: braidershand.com
Mobidai® XL-Stretch oder Kumihimo Platte
Der breite Mobidai® XL-Stretch für breite Kumihimobänder, zB. Gürtel, Hundeseile usw.
Mobidai® SAN
Es gibt zwei verschiedene Mobidai® SAN Sets.
Mobidai® SAN mit Großdruck, Brailleschrift & geprägten Symbolen
Einmal speziell für Körper- und Sehbehinderten bis zu Blinden. Durch die grossen Symbole oder die Brailleschrift auf den Schablonen, ist es für Sehbehinderter geeignet.
Mobidai® SAN Kinderset
Eine etwas stabilere Version. Beim Kinder Mobidai® lernen die Kinder ab 3-4 Jahren das Flechten und gleichzeitig erstes logisches Kombinieren mit Hilfe von Symoble, wie Würfelaugen,
Koffer packen oder Bärchen, je nach Schablone.
Scoubeezz Set mit Mobidai®
Das Scoubeezz Set kombiniert Kumihimo mit den beliebten Scoubidoo-Schnüren. War nur kurze Zeit im Handel erhältlich.
Bild: kumihimo.info
Mobidai Schablonen (Muster)
Die Musterschablonen werden auf die Flechtscheibe gelegt (mit einem Plastik-Pfropfen blockiert) dann kann anhand den Zeichnungen und Erklärungen relativ schnell Kumihimo
geflochten werden. Früher wurden die Muster weitergegeben, im Kopf gespeichert oder in Bücher notiert. Damit heute auch wirklich jeder Kumihimo flechten kann, sind diese
Muster-Schablonen unerlässlich. Einfach Scheibe drauf legen, Schnüre vernoten und von unten durch das Mobidai® ziehen. Jetzt einfach der Anleitung folgen und schon fertig.
Bild: als-verlag.de
Andere Knüpf Methoden
Knüpfstern
Der Knüpfstern ist wie der Name sagt, ein Holz/Karton Stern, bei dem einfach ein Kordel geknüpft werden kann. Der Knüpfstern ist gekauft aus Holz mit jeweils 8 Schlitzen. Diese können
aber auch einfach selber hergestellt werden.
Es ist eine gute feinmotorische Fördermöglichkeit für Kinder ab 4 Jahren zur Herstellung von Kordeln, die mit der
Strickliesel
noch überfordert sind.

Artikel: Prym 225.135
Flower Loom / Blumen 'flechten-knüpfen-weben'
In der Niederlande und den Staaten sind noch andere Knüpf-, Flecht-, Stricksysteme, wie z.B. den 'Flower Loom' bekannt. Hier können die Stäbe einzeln neu gesetzt werden und so verschiedene Blumen
geknüpft werden. In den Staaten sind dieses versetzbaren Geräte auch unter dem Namen 'Flower Peg Looms' bekannt.

Prym Flower Loom Art-Nr. 624.156
weiteres Flower Loom System - Bild: www.knitting-and.com
Weiter gibt es noch die Loom Maxi Variante von Prym, bei Interesse einfach hier doppelklicken.
frugal
Selbstverständlich kann man dieses Blumen auch aus einem Karton selber herstellen. Für die Visuellen Bastler, hier ein YouTube Video, welcher die Herstellung einer
Blumen gut erklärt (englisch). © Dsscrapie
Selbstgebastelte Karton Variante für die Herstellung von Woll-Blümchen (englisch), ohne Worte verständlich (7.11 Min.) © Dsscrapie (YouTube)
Runde Plastik Canvas (Plastic canvas circles)
Diese runden Plastik Canvas werden auch für
Stickunterlagen (Leinenersatz) verwendet.
Bild: www.knitting-and.com
Rupperband - Rubber Loom - Rubber Loops - Rainbow Loom
Im Internet unter Rubber Loom.
Der Rainbow Loom (oft auch einfach als „Rubber Loom“ bezeichnet) wurde von Cheong Choon Ng, einem malaysischstämmigen US-Amerikaner, erfunden.
Er entwickelte das Spielzeug im Jahr 2010 in den USA. Choon Ng war Ingenieur bei Nisson und seine Töchter brachten ihn dazu, einfache Webgeräte
(Loom) aus Holz und Nägel zubauen, damit die Gummibänder besser verflechtet werden können.
Zum Flechten bzw. Knüpfen wird kein Garn mehr verwendet, sondern es werden spezielle 'Gümmeli' Gummibänder gebraucht. So entstehen Armbänder,
ganze Kleider, Schmuck und diverse Dekogegenstände.
Rubber Bands sind besonders bei Kindern im Alter von etwa 8 bis 14 Jahren sehr beliebt. Auch wenn der große Hype etwas nachgelassen hat, gibt es inzwischen
viele neue und vereinfachte Techniken, mit denen sich tolle Kreationen knüpfen lassen – ganz ohne kompliziertes Zubehör. Die kleinen, bunten Gummibänder
bieten nach wie vor jede Menge Bastelspaß und kreative Möglichkeiten.
Die Gummibänder - Material
Bei den Gummibänder wird natürlich auch ein Weichmacher verwendet. In den 'Billig Import' Gümmeli wird oft der Weichmacher (Phthalaten) verwendet,
welcher eigentlich in den Kinderspielsachen nichts zu suchen hat. Mitte 2014 kamen diese 'Billig Import' Rubber Loom wegen gesundheitliche
Schäden in die Schlagzeilen, da diverse Studien die Weichmacher für Erkrankungen wie Diabetes, Übergewicht oder verminderte Fruchtbarkeit
mitverantwortlich machen. Bis zu fünf Prozent der Bevölkerung leiden an einer Allergie gegen Latex. Die kann sich auch bei den Gummibändeli
bemerkbar machen.
Werbung, aber dafür auch geprüfte Qualität:
Die Original
Rainbow Loom® Gummibänder wurden speziell für die Arbeit am Loom entwickelt. Sie bestehen aus hochwertigen Materialien, die
vom Erfinder Choon Ng selbst entwickelt und umfangreich getestet wurden. Die Bänder sind bleifrei, latexfrei, BPA-frei und frei von Phthalaten –
damit sind sie besonders sicher in der Anwendung.
Rainbow Loom® wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und steht für geprüfte Qualität.
Die Gummibänder zeichnen sich durch ihre
außergewöhnliche Weichheit, Geschmeidigkeit und Flexibilität aus. Sie sind extrem dehnbar und kehren zuverlässig in ihre ursprüngliche Form zurück.
Knüpfhilfe - Webe-Knüpfrahmen - Loom
Für den Einstieg empfiehlt es sich, die ersten Versuche mit einer Häkelnadel zu machen. So kann man die grundlegende Technik kennenlernen und ein
Gefühl für das Knüpfen der Gummibänder entwickeln. Sobald das gut klappt, kann man sich Schritt für Schritt an aufwendigere und kreativere Modelle heranwagen.
Häkeli / Häkelnadel
Bild: Rubber Band mit Häkelnadel
Genaue Anleitung.
Dies ist die einfachste Methode ein Armband sehr schnell herzustellen und das ohne Hilfsmittel, wenn man jetzt von der
Häkelnadel absieht. Gemäss den Bilder kann man genau verfolgen, wie ein Armband entsteht.
1 Bild - Das Gummiband auf die Häkelnnadel legen und auf beiden Seiten nach unten, um die Nadel drücken (Bild 2), so dass man den
C-Clips (hier transparant - Bild 3) unten einfädeln kann. Es entstehen zwei Schlingen auf der Nadel - Bild 4
1 Bild - Jetzt hat man zwei Schlingen auf der Nadel und nimmt mit der Häkelnnadel die nächste Farbe auf. Man zieht das Gummiband durch
beide Schlaufen - 2 Bild. Mit der Nadel nimmt man die andere Seite des Gummiband auf die Nadel - Bild 3. Jetzt wiederholt man diese Schritte und
nimmt die nächste Farbe auf - Bild 4.
So fährt man fort und das Band wieder länger und länger.
Sobald man die gewünschte Länge erreicht hat, werden die letzten zwei Schlaufen auch in den C-Verschluss gedrückt und schon ist das Armband
fertig.
Bild: Rubber Band mit Häkelnadel
Hier eine etwas schwierigere Anleitung für ein breiteres Armband mit einem Fischgräten Muster:
Youtube Film © handii made - 9.16 Min. in Deutsch (2015)
2 Stifte, Slingshot, Klämmerli
Mit einfachen Mitteln kann man sich seinen eigenen Webrahmen/Loom zusammen basteln, ob das jetzt mit Klämmerli oder zwei Stiften ist. Selbstverständlich
gibt es heute diese einfachen Hilfsmittel auch zu kaufen. Ob man das jetzt aber will, soll jeder selber entscheiden.
Bild: ©dasnuf.de
Bild: © antetanni.com
Bild: überall im Internet zu finden
Bild: © Optari Mini Loom Starter Kit
Gabeln
Für einfache Rubber Bands kann man auch eine Gabel verwenden – das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei Stiften oder Klämmerli. Wer breitere oder komplexere
Knüpf-Kreationen herstellen möchte, greift am besten zu zwei Gabeln.
Diese werden mit den Rückseiten aneinandergelegt und mit Klebeband fixiert. Eine genaue Anleitung mit zwei Gabelns findest du im Video unten.
Beim nächsten Beispiel wurden die Gummibänder direkt an ein Schlüsselbund Karabiner geknüpft. Anstelle nur an der Gabel werden die Gummibänder
direkt an der Karabiner Halterungen befestigt.
Anstelle die Gummibänder nur über die Gabel-Zinken legen, werden die Gummibänder halbiert und um den Karabiner gelegt und bei den Gabel-Zinken
befestigt - Bild 1.
Nun wird wie gewohnt weitergeknüpft: Zwei neue Gummibänder werden über die Zinken gespannt – dabei unbedingt darauf achten,
dass die Bänder in der Mitte verdreht werden.
Anstelle eines einzelnen Gummibands wird nun das doppelte Gummiband verwendet, das zuvor am Karabiner befestigt wurde. Dieses wird von
außen über zwei Zinken gezogen und in der Mitte nach unten bzw. hinten fallen gelassen - Bild 4.
Wenn die Gummibänder sich in den Gabel Zinken verhaken und man denkt, jetzt hat sich etwas verknotet, einfach am Karabiner nach hinten ziehen, so dass
die Gummibänder wieder frei sind und man auch wieder Platz für neue Gummibänder auf den Gabel Zinken hat.
Das unten gezeigte Gabel-Beispiel ist für Geübte, da es doch etwas kompliziert ist. Hier eine Anleitung mit zwei Gabeln.
Youtube Film © DIY Inspiration - 12.01 Min. in Deutsch (2015)
Strickliesel
Bild: Rubber Band mit Häkelnadel &f; Strickliesel / rot-orange-gelb 4 Zacken // grün-gelb 6 Zacken
Normale Stricklieseln sind oft zu klein – insbesondere die mittige Öffnung ist meist zu eng, sodass das Gummiband leicht stecken bleibt.
Für das Arbeiten mit Rubber Loom-Gummibändern gibt es spezielle Stricklieseln, die größer sind und häufig mit passenden, aufschraubbaren
Aufsätzen geliefert werden.
Merke:
- Je mehr Zinken das Strickliesel hat, desto enger wird das Muster geknüpft – was zu einem dichteren und stabileren Endergebnis führt.
- Spanne die Gummibänder immer versetzt über die Zinken. Die Anzahl der Zinken sollte daher unbedingt gerade sein!
- Sobald über jedem Zinken zwei Gummibänder liegen, wird das untere Band über den Zinken hinweg nach innen abgestülpt
und in der Mitte abgelegt.
Spanne die Gummibänder immer auf jede zweite Zinken, so dass die Zinken am Schluss alle versetzt umspannt sind - Bild 3.
Dann wieder 2 Gummilagen über das Strickliesel legen, so dass jetzt bei jedem Zinken 2 Gummibänder liegen. Jetzt nimmt man pro Farbe immer
das unterste Gummiband und zieht es über den Zinken und lässt es dann in der Mitte fallen - Bild 3.
Jetzt dreht man das Strickliesel und wiederholt den
Vorgang, bis alle Zinken wieder nur eine Gümmeli haben.
Wenn man die gewünschte Länge erreicht hat, die letzte Runde fertig ablegen - Bild 1, so dass nur noch ein Gümmeli auf den Zinken liegen - Bild 2.
Für den Abschluss hebt man jede Schlaufe bei den Zinken mit einer Häkelnadel ab, so dass am Schluss alle auf der Häkelnnadel liegen. Mit einem Ring kann
man jetzt die Schlaufen auffangen und schon hat man ein Schlüsselanhänger aus Rubber Loom.
Hier ein starres Beispiel eines Strickliesels. Meisten in kleinerem Loom Set dabei.
Bild: knitting-an.com
Loom Set - Offizielle Webrahmen in verschiedenen Ausführungen
Meistens kauft man sich am Anfang ein Set, welches neben Gummibänder auch ein Loom beinhaltet. Der Vorteil hier ist sicher, man hat alles
was man am Anfang braucht und mit etwas Übung kann man mit Looms/Webrahmen kompliziertere Muster knüpfen.
Bild: knitting-and.com
Verschlüsse
Verschlüsse – ein Muss für Rubber Bands: Ohne geeignete Verschlüsse lassen sich keine Rubber Bands herstellen, da sich die Gummibänder sonst wieder
lösen. Als Abschluss können verschiedene Elemente verwendet werden – etwa Eisen- Karabiner, -Ringe oder ähnliche Hilfsmittel.
Besonders praktisch und
kindgerecht sind jedoch die mitgelieferten oder speziell für Rubber Looms entwickelten Clips. Sie lassen sich leicht anbringen und halten die Enden
zusammen. Achtung: Wenn jedoch keine Spannung auf den Gummibändern liegt, lösen sich die Gummibänder manchmal aus den Verschlüssen.
C-Clips Verschluss
Der C-Clips ist der ORIGINAL Clip der Rainbow Loom®. Selbstverständlich gibt es jetzt auch schon unzählige Nachbildungen.
Bild: C-Clips Verschluss
S-Clips Verschluss
Mit den S-Clips Verschlüssen kann man die einzelnen Enden verknüpfen. Der S-Verschluss werden meistens von Billig-Anbieter angeboten.
Bild: S-Clips Verschluss
Backpack Hooks (Plastik Karabiner Haken)
Backpack Hooks sind kleine Karabiner aus Kunststoff, die häufig in größeren Sets enthalten sind. Sie eignen sich hervorragend, um selbstgemachte
Rubber Loom Figuren an Taschen, Rucksäcken und ähnlichem zu befestigen.
Wichtig: Da sie aus Plastik bestehen, sind sie nicht besonders stabil und können leicht brechen. Daher sollten keine wertvollen oder
schweren Gegenstände daran befestigt werden.
Bild: überall im Internet erhältlich