Decoupage
Verschiedene Anwendungen
Decoupage-Technik
Die Decoupagetechnik ist die jahrhundertealte Kunst, Papiermotive zusammenzusetzen und damit Oberflächen zu bekleben. Decoupage kommt von 'découper'
(franz. ausschneiden).
Bei der Decoupage handelt es sich um eine Dekorations-/Gestaltungstechnik die bereits aus dem 17 Jahrhundert stammt. Es heißt, entstanden sei diese Technik im Orient und
habe dann Europa erobert. Der Grundgedanke dabei war sehrwahrscheinlich, dass so diversen 'alten' Gegenständen ein nobleres Aussehen verliehen werden konnte.
In der viktorianischen Zeit schätzte man diese Technik ganz besonders. Entweder betrieb man diese Kunst selber oder aber sammelte Gegenstände die mit dieser Technik verziert
waren. Wobei in der damaligen Zeit Gegenstände die mit Blumen, Engeln, Heiligenbilder, Ornamenten und ähnlichen Motiven verschönt wurden besonders beliebt waren.
Die Decoupage war nicht nur in Frankreich bekannt, sondern machte z.B. auch vor den Toren Italiens nicht halt. Auch dort verschönte man selber Gegenstände mit dieser
Technik oder aber, wenn man zu der gehobenen Gesellschaft zählte, sammelte man Decoupage Gegenstände und stellte sie in den damals riesigen Wohnräumen als Kunstwerke zur
Schau.© servietten-shop-diana.de
Servietten
Wenn man einfach von Decoupage spricht, gehen viele von der Servietten Technik aus. Die Klassischen Decoupage hat sich jetzt in viele spezielle Untergruppen aufgeteilt.
Bei der Serviettentechnik wird immer die erste Zellstoffschicht einer Servietten mit einem schönen Bildmotiv auf andere Materialien geklebt. So können ebene Untergründe wie Pappart,
Tontöpfe, Holz, Tassen, T-Shirts und vieles veredelt werden - Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Collagen
Collagen (franz. Kleben) bedeutete zu unserer Schulzeit aus einer Illustrierten 'tolle' Bilder auszuschneiden und diese auf einem neuen Blatt in eigener Kombination
aufzukleben. So wurden schöne Plakate - Titelbilder kreiert. Unter Collagen versteht man heute leicht etwas anders.
Foto-Collage ist ein gutes Beispiel. Bestellt man ein Fotoalbum im Internet, bedeutet Foto-Collagen, diverse Foto (meistens übereinander) auf einer Seite darzustellen. Hat
das mit Kleben noch etwas zu tun?
Unter Collagen versteht man heute, eine Zusammenstellung von eher flachen Materialien auf einer papierähnlichen Oberfläche (Papier aber auch Keilrahmen). Selbstverständlich gibt es auch 3D Versionen.
Scrapbook
"Scrap" bedeutet wörtlich übersetzt "Schnipsel oder Rest". Simple läßt sich "Scrapbook" als "Schnipselbuch" übersetzen. Tatsächlich aber ist Scrapbooking das kreative Gestalten mit Fotos,
Papier oder Papierschnipseln und vielen anderen Accessoires. Man kann auch sagen die Kunst, mit simplen Mitteln (also Schnipseln oder Resten von Papier), attraktive Erinnerungsbücher zu
gestalten. Um ein persönliches Fotobuch oder eine Karte individuell zu gestalten sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Décopatch
2014 - 2015 hat sich bei uns ein neuer, kreativer und bunter Basteltrend aus Frankreich gemeldet: Décopatch. Was ist jetzt das? Décopatch ist eine Firma die sich auf Bastelmaterial spezialisiert hat,
welche für 'decoupage' notwendig sein könnten. Also hauptsächlich schönes Papier, diverse Pinsel und Kleber. Selbstverständlich kann man auch weiterhin 'normales' Geschenkpapier, Prospekte oder diverse
andere schöne Papiere verwenden - nur dann ist es nicht Décopatch sondern
Decoupage. ツ

- Bild: http://decopatch.com
Verschiedenen Anwendungen
Diese Technik kann auf den unterschiedlichsten Gegenstände/Materialien ausgeführt werden. Dieser Eindruck wird dadurch unterstrichen, das nach dem Kleben von
ausgeschnittenen Papiermotiven durch vielfaches Lackieren und Abschleifen eine glatte Oberfläche erreicht wird auf der man die Unebenheiten der einzelnen Papiermotive
nicht mehr ertasten kann. Die Grundidee dahinter ist mit einem spez. Kleber ein oder mehrere Papierteile auf einen festen Gegenstand zu kleben. Früher hat man vielleicht
alte Gegenstände neu gestaltet. Heute werden vorallem alltäglichen Gegenständen ein spezielles Aussehen verliehen oder sie erhalten so eine persönliche Note.
Klassische Decoupage
Heute nimmt man oft die vorgebenen Themen Bögen (63g bis 80g/qm - 50x70cm). Auf jedem Bogen befinden sich in der Regel unterschiedliche Motive in verschiedenen Größen.
Diese lassen sich leicht ausschneiden und zu einem neuen Bild zusammensetzen. Ein Grundieren ist aufgrund der Papierstärke in der Regel nicht notwendig. Mit Decoupage-Papier
können Sie auf allen ebenen Untergründen wahre Kunstwerke schaffen. Selbstverständlich gehört beim Buchbinden oder Schachteln herstellen/dekorieren diese Technik schon lange
zur Normalität. Man verwendet schönes Papier und überzieht den Karton oder den Buchumschlag damit.
Anwendung auf nicht saugfähigem Matieral (Glas, Papier usw.)
- Decoupage-Papier (hier Servietten-ähnliches Papier unter Glas) auf der Rückseite mit Kleber für Decoupage-Technik einstreichen.
- Das Papier sorgfälltig auf den Gegenstand legen und mit dem einem Pinsel von der Mitte nach aussen hin glatt streichen.
- Mit Decoupage-Kleber und Lack gleichmässig überlackieren - fertig.

- Bild: © http://urbancomfort.typepad.com
Anwendung auf einen Graukarton (Schachteln / Buchumschlag)
- Papier auf der Rückseite mit einem Kleister-Leim-Gemisch oder Leim-Wasser-Gemisch einstreichen.
- Da der Karton viel Flüssigkeit aufsaugt, gleichzeitig auch der Karton mit Wasser einstreichen.
- Das Papier sorgfälltig auf dem Gegenstand anbringen und da es ein Kleister bzw. Wasser-Gemisch ist, kann es notfalls noch etwas verschoben werden. Das Papier
mit der Hand/Finger von der Mitte nach aussen glatt streichen. Mit dem Pinsel werden die Ecken, Kanton sorgfältig angedrückt.

- Bild: © negnuja.ch
Beispiele mit Alt Papier
Man wirft tagtäglich unzählige Gegenstände weg, welche man nicht mehr brauchen kann bzw. will oder einem nicht mehr gefallen. Die Sachen werden recyclet oder
landen in einer Brockenstube oder im schlimmsten Fall werden die Sachen verbrannt. Sinnvoll wäre es jetzt natürlich schon, wenn alles eine zweite Change hätte. Also Augen auf ..... ツ
So habe ich in der Brockenstube ein Karton-Schubladen-Kiste gekauft und schnell war klar, dass das momentane Design mir nicht gefällt
und umgestylt werden muss, hier war mein Wunsch teilweise 'Vintage' (alt-Styl) in die neue Schubladen-Kiste zu bringen.
Karton Schubladen Kiste
Da ich die Schubladen und das Gestell mit Papier-, Serviettencollagen verkleben wollte, war schnell klar, die Schubladen mussten in der Höhe und Breite etwas angepasst
werden, damit sie später wieder in die Box passten.
alte Kisten neu Dekoriert - Bild: © negnuja.ch
Bei der Kiste selber und bei drei Schubladen wurden Buchseiten eines uralten Buch aufgeklebt. Die restlichen Vorder Seiten der Schubladen wurden
mit verschiedenen Servietten verklebt (Kleber/Wasser-Gemisch), was die Box allgemeiner stabiler bzw. robuster machte. Pro Etage habe
ich nur bei einer Schublade die Breite aufgetrennt und ca. 0,5cm entfernt und wieder zusammen geklebt. Auch habe
ich die Höhe jeweils etwas angepasst, da das Raus- bzw. Reinschieben der Schubladen leicht gehen sollte.
Jetzt kann man noch in den Details, wenn man will, sehr viel Zeit investieren. Bei zwei Schubladen habe ich an der Vorder Seite Etiketten Rähmchen aus Papier ausgeschnitten, mit einer
transparenten Folie unterklebt und jetzt kann die Beschriftung schnell und einfach austauschen werden und gibt der Schubladen einen 'Vintage' Flair.
Etiketten Halterung - Bild: © negnuja.ch
Jetzt kann man es aber noch etwas weiter treiben und man stellt neue Sachen aus Altpapier und 'Müll' zusammen, dann spricht man von
Junk Journal/Karte.
Serviettentechnik
Die Serviettentechnik ist seit mehreren Jahren eine sehr beliebte Basteltechnik. Bei der Serviettentechnik wird immer die erste Zellstoffschicht einer Servietten
mit einem schönen Bildmotiv auf andere Materialien geklebt. So können ebene Untergründe wie Pappart, Tontöpfe, Holz, Tassen, T-Shirts und vieles veredelt werden - Der
Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Bei der Serviettentechnik stand sicher von Anfang die Verschönerung des Gegenstandes fest. Ideal ist natürlich das man 'normalen' Alltagsgegenständen so eine persönlich
Note geben kann und sie so ideal verschenken kann. Abgesehen von der Trockenzeit bei einige Techniken mit mehreren Stufen, ist die Serviettentechnik eine sehr schnelle und
einfache Technik.
Grundtechnik
Die Grundtechnik wird für die meisten Möglichkeiten benötigt. Bei den diversen Unterlagen (Glas, Stoff, Kerzen usw.) wird die Grundtechnik verwendet und am Schluss kommt
noch einen speziellen Lack dazu.
Anwendung
Das Werkstück muss hell sein, ist dies nicht der Fall, unbedingt mit heller Farbe anstreichen. Die Servietten ist an den weissen Stellen am Schluss Transparent und der
dunkle Hintergrund wird dann stark hervortreten, auch ist das Servietten Bild dann nur noch schwach sichtbar.
- Wenn das Werkstück nicht hell ist, unbedingt hell anstreichen.
- Die Serviette in die diversen Zellstoffschichten teilen, meistens besteht sie aus 3 Lagen. Wir benötigen nur die oberste, bei der das Bild sichtbar ist.
- Serviette zuschneiden oder anpassen, da im nassen Zustand (noch feuchten Kleber) oder im trockenen Zustand (getrockneter Kleber) ein Zuschneiden beinahe unmöglich ist.
- Serviettenkleber etwas auf dem Werkstück verteilen, sodass man die Serviette an das Werkstück drücken kann.
- Mit dem Pinsel vorsichtig den Serviettenkleber auf der Serviette (auf dem Werkstück) auftragen. Keine Hin- und Herbewegungen, immer von der Mitte nach Aussen
streichen.
- Wenn notwendig, mit Klarlack bestreichen oder sprayen, damit das Werkstück wetterfest ist.

- Bild: © negnuja.ch
Krakelier Technik
Die Krakelier Technik verleiht einen Gegenstand eine 'alten' Optik. Es entstehen Risse und geben dem Gegenstand eine spezielles Aussehen.
Anwendung
Es wird in einem Stufenverfahren gearbeitet, deshalb ist dieses Technik etwas zeitaufwändiger, aber nicht schwieriger.
- Den Gegenstand mit einer dunklen Farbe bestreichen und trocknen lassen ==> Hintergrund Farbe, Riss-Farbe (Beispiel Zünd- Streichholzschachtel, dunkel grün)
- Jetzt mit einem Krakelierlack nachstreichen und gut trocknen lassen (bis 4 Stunden) ==> Sofort eine gewisse Struktur auf dem Werkstück sichtbar
- Mit der helleren Deckfarbe alles überstreichen und auch trocknen lassen. ==> Farbe direkt hinter der Serviette (Beispiel weiss).
- ** Jetzt nach der Grundtechnik weitermachen
- Serviette zuschneiden oder anpassen, da im nassen Zustand (noch feuchten Kleber) oder im trockenen Zustand (getrockneter Kleber) ein Zuschneiden beinahe unmöglich ist.
- Serviettenkleber etwas auf dem Werkstück verteilen, sodass man die Serviette an das Werkstück drücken kann.
- Mit dem Pinsel vorsichtig den Serviettenkleber auf der Serviette (auf dem Werkstück) auftragen. Keine Hin- und Herbewegungen, immer von der Mitte nach Aussen
streichen.
- Wenn notwendig, mit Klarlack bestreichen oder sprayen, damit das Werkstück wetterfest ist.

- Bild: © negnuja.ch
Beispiele mit Servietten-Technik
Servietten kann man bei den unterschiedlicheten Bastelarbeiten verwenden. Ob sie bei der Verschönerung einer Karte oder einer Dekoration verwendet wird, es sieht
am Schluss immer toll aus. Hier einige Beispiele:
Seifenspender mit Servietten-Technik verschönern
Material:
- weissen Seifenspender mit abnehmbarer Etikette
- Servietten-Motiv nach Wunsch
- Serviettenkleber
- Schutzfüsse bzw. Gumminoppen zum Aufkleben

Die Serviette, entweder einzelnes Objekt oder ganzes Bild ausschneiden. Sollte die Serviette alles abdecken, einfach den Rand mitberechnen. Im Bild unten (Beispiel) sieht man im
Hintergrund schwach den Seifenspender. Da hier abmessen recht schwer ist, grob die Fläche ausschneiden, eine Tupfen Kleber auf den Spender geben und die Serviette etwas befestigen. Jetzt
kann genau Mass genommen werden. Die Ränder auf der Spenderseite nicht schneiden, sondern hier wegzupfen - so wirken die Ränder nicht so abgehakt, sondern fliesst beinahe ineinander hinein.
Die Ränder sanft zupfen

Jetzt den Rest der Serviette sorgfältig ankleben und von der Mitte nach Aussen sanft verstreichen. Auf der zweiten Seite das gleiche machen. Wenn es nicht klappt, einfach das ganze
Serviette-Objekt wieder wegwaschen und nocheinmal versuchen. Lieber eine Serviette opfern und im nassen Zustand vom Werkstück nehmen, als sich später über Kleinigkeiten aufregen.
Wenn alles geklappt hat, denn Fuss auch noch bekleben. Zum Trocken wird es am besten mit eine Schnur am Seifenhahnen befestigt und irgendwo aufgehängt.

Ist der Servietten-Kleber trocken, erhält der Seifenspender noch Gummi Füsse, damit auch der Boden des Seifenspender länger schön bleibt. Nicht die weissen Filz, sondern die wasserdichten
Gumminoppen (normalerweise schwarz) zum Aufkleben. Die Noppen so verteilen, dass der Spender nicht kippt und doch stabil steht. Und Fertig!
von Hinten und Vorne
Duftspender mit Servietten-Technik dekoriert
Material:
- weissen Duftspender oder gemustet, welcher hell angemalt wird
- Servietten-Motiv nach Wunsch
- Serviettenkleber
-
Serviette, entweder einzelnes Objekt ausschneiden oder ganzen Bild verwenden. Bei diesem Beispiel werden die Objekte grob ausgeschnitten. Damit die kleinen Zwischenräume aus den Objekten nicht weiss
hervorstechen, können für die kleinen Zwischenräume, kleine Serviettenstücke (in der richtigen Farbe) zusätzlich ausgeschnitten werden.

Das Objekt vorsichtig mit dem Serviettenkleber ankleben, wieder sanft von der Mitte her nach Aussen streichen. Die einzelnen Objekte können sich auch etwas überlagern oder jetzt klebt ihr,
wenn gewünscht, die kleinen Serviettenstücke, in der richtigen Farbe, auf die Zwischenräume. Die Servietten werden über die Kanten geklebt und enden auf der innen Seite des klappbaren Teils.

Als Kontrast habe ich den unteren Teil weiss gelassen. Nachdem alles schön getrocknet ist, kann der Duftspender an der Wand befestigt werden.

Zünd- Streichholzschachtel mit (Servietten Krakelier Technik)
Material:
- grosse Zünd- Streichholzschachtel
- weisse Farbe
- dunkle Hintergrundfarbe (Risse)
- Krakelierlack
- Servietten-Motiv nach Wunsch
- Serviettenkleber

Als erstes muss eine Hintergrundfarbe auf der Schachtel aufgetragen werden. Diese Hintergrundfarbe ist später als Risse sichtbar. Also wenn die Risse schwarz sein sollen, hier als Hintergrundfarbe
schwarz wählen. Die Farbe trocknen lassen.

Den Krakelierlack über der Hintergrundfarbe auftragen. Achtung, nicht erschrecken, da der Lack nicht wirklich schön aufgetragen werden kann. Einfach nicht beachten und den Lack gut verstreichen.
Anschliessend richtig trocken lassen (mind. 4 Stunden).

Jetzt kann die weisse (oder andere helle) Farbe aufgetragen werden. Auch hier ist es nicht wirklich eine schöne Schicht. Aber nicht irritieren lassen und einfach die Farbe schön auftragen. Wenn man jetzt
beim Trocken zuschaut, sieht man, dass sich diese Schicht laufend verändert.


Bei der Servietten das gewünschte Objekt ausschneiden oder die ganze Grösse anpassen. Wenn die helle Farbe trocken ist und die Risse sehr gut sichtbar sind, können jetzt die ausgeschnitten
Serviettenteile mit dem normalen Serviettenkleber angeklebt werden. Alles trocknen lassen und fertig!
